Infinite. Sabrina Benzing. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sabrina Benzing
Издательство: Bookwire
Серия: Infinite
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738032475
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würde, wenn der Folterzauber perfekt ausgeführt wurde. Alles eine Sache des Trainings, außer bei Sanne. Sie waren in der letzten der drei Stunden angelangt, als Anna sich zu Sanne drehte und mit den Lippen, „bald ist Wochenende“, formte. Sanne nickte lediglich zustimmend, bis plötzlich hinter ihnen die Tür zur Halle aufschwang. Der Schulleiter trat gemeinsam mit vier weiteren Männern und einer Frau ein. Sie alle waren äußerst schick gekleidet. Weiterhin waren alle außer dem Schulleiter in lange Umhänge gehüllt. Sanne und Anna warfen sich sofort einen vielsagenden Blick zu. Einer der Männer war unverkennbar Cats Dad der Leiter der Schulbehörde, Roger Klint. Kleiner als der Schulleiter, der seinem jüngeren Bruder so ähnlich sah. Roger hatte blonde Haare und einen kleinen Bauch. Von den beiden Männern die hinter ihm eingetreten waren, war einer einen Kopf größer als Roger, schlank und hatte schon eine Glatze. Der andere Mann war fast gleich groß, aber wahnsinnig dünn und hatte graue schulterlange Haare. Als der letzte der Männer in die Halle getreten war hatte die halbe Klasse, selbstverständlich die Mädchen, schwer geseufzt. Anna war schnell zu Sanne getreten. Nachdem Anna den Namen des Herrn an Sanne weitergegeben hatte, hatten sich beide geweigert in diesen Seufz-Ton einzustimmen. Doch Sanne musste zugeben, dass dieser Mann mit den kurzen dunkelbraunen Haaren, dem markanten Gesicht und soweit man das unter dem Umhang sehen konnte, gut gebauten Körper ihr durchaus gefallen hätte. Aber ihr Blick fiel auf seine mitternachtsblauen Augen die, die Schülermenge eiskalt musterten. Als sich ihre Blicke trafen lief Sanne ein kalter Schauer über den Rücken. Jake Cooper war angeblich der Liebling des zweiten Beraters des Präsidenten. Torben White, der augenblicklich der Leiter der Überwachung von schwarzer Magie und Verteidigung war. Sannes Opa hatte bei seiner Ernennung spöttisch gelacht und gemeint, da hätten sie ja den Richtigen ausgewählt. Angeblich war Torben der Gründer der Panthera. Einer geheimen Organisation die zu früheren Zeiten für die damaligen Regierungschefs Auftragsmorde erledigten, aber ebenso selbst nach mehr Macht wie auch Kontrolle über die Regierungen strebten. Alles reine Legenden, aber ihr Opa glaubte daran ebenso Anna mit ihren Eltern. So gab es kaum etwas, was Anna nicht über diese Legenden wusste. Insbesondere die Tatsache, dass dieser kalt blickenden Typ Jake angeblich die Führung der Panthera von Torben übernommen hatte. Angeblich weil er noch besser, kühler, stärker und abgebrühter war wie Torben. Nachdem Sanne ihm live gegenüber stand konnte sie sich das tatsächlich gut vorstellen. Schließlich erklärte der Schuleiter, sie wären wegen einer Leistungsüberprüfung hier. Dies war durchaus üblich und schon öfter vorgekommen. Allerdings hatte Sanne immer Glück gehabt, denn bisher war sie nie bei praktischer Magie geprüft worden. Matze wies sie an nach alphabetischer Reihenfolge an der Wolke zu zeigen was sie bisher konnten. Die Frau die dabei war, groß, schlank, hellbraune Haare die zum Dutt gebunden waren, machte eifrig Notizen nachdem Matze jeweils den Namen der Schüler genannte hatte. Anna war super. Sie machte die Wolke richtig fertig. Matze nickte ihr nach ihrer Darbietung anerkennend zu. Sanne hätte am liebsten wie ein Groupie applaudiert. Sie war nach dem Alphabet die Letzte. Als Matze schließlich ihren Namen sagte wurde Sanne ziemlich schlecht. Jetzt musste sie diesen hohen Herren erklären, nicht zaubern zu können. Sie atmete tief durch, während Anna ihr aufmunternd zunickte. Sie begann zu erklären, die Herrschaften enttäuschen zu müssen, aber leider nicht zaubern zu können. Zunächst wurde dies von den Leuten einfach nur belächelt, da Roger meinte, sie solle es probieren. Also trat Sanne der Wolke gegenüber. Sie machte die entsprechenden Handbewegungen, die für die Ausführung der einzelnen Zauber notwendig waren. Es passierte jedoch nichts, überhaupt nichts. Dies schien alle außer den Schulleiter, Matze und eigenartigerweise Jake ziemlich zu überraschen. Roger begann sofort mit den Anderen wild zu tuscheln. Sanne konnte nur Worte wie: „unfassbar, nicht zaubern, unmöglich“ und „in dem Alter“, aufschnappen. Doch obwohl die noch vor sich hin tuschelten kam Jake ruhig auf Sanne zu. Er lief um sie herum. Gleichzeitig musterte er sie. Sanne gab sich Mühe diesem eisigen Blick standzuhalten. Doch dann trat er ein paar Schritte von ihr weg. Ehe Sanne erkennen konnte, dass er gerade dabei war einen Folterzauber auf sie abzufeuern lag sie schon sich krümmend vor Schmerz auf dem Hallenboden. Nachdem der Schmerz nachließ rappelte sie sich auf die Beine, um kurz darauf von dem nächsten getroffen zu werden. Irgendwo hörte sie Anna wütend mit Matze diskutieren und kaum das Sanne stand traf sie der dritte Zauber. Ihr liefen die Tränen über die Wangen vor lauter Schmerzen. Dennoch würde sie es diesem elendigen Kerl nicht gönnen vor Schmerz laut aufzuschreien. Diesmal stand sie, trotz nachlassen der Schmerzen, nicht auf. Sie sah Annas erschrockenes Gesicht vor sich. Diese half ihr auf die Füße. Jake hatte sich inzwischen zu dem Rest bewegt und sagte lediglich: „Reine Zeitverschwendung.“ Auf Rogers genauere Nachfrage sagte er lediglich, Sanne sei überall sonst besser aufgehoben, als in einem Fach wie praktische Magie. Roger verwies auf den allgemein gültigen Lehrplan und wandte sich zum Gehen. Anna stellte zufrieden fest, wie alle durch die Hallentür gingen. Sie fing an über dieses Ekel Jake zu schimpfen. Cat verkündete gerade, Sanne solle doch dankbar sein. Nun könne sie schließlich wahrheitsgemäß erzählen, schon mal von einem Mann flachgelegt worden zu sein. Die komplette Klasse brach in Gelächter aus. Außer Anna die legte gerade los. Sie erklärte extrem zickig, so ein mieser Kotzbrocken wie Jake würde ja auch sonst keine Frau abbekommen, ohne sie vorher zu foltern. Cat hingegen sollte sich nur, weil sie eifersüchtig war wieder einkriegen. Sie ergänzte, Sanne könne auf so einen absolut feigen Widerling, der sich allen Ernstes an einem Mädchen vergriff, welches sich nicht mal wehren konnte durchaus verzichten. Sanne konnte dem nur zustimmen. Anna drehte sich triumphierend um. Von Cat kamen keine Kommentare mehr. Nachdem sie sich umgedreht hatte erstarrte Anna im selben Augenblick. Sie hätten wohl warten sollen, bis alle Herren zur Tür draußen gewesen waren. Denn nun war es leider so, dass Matze gemeinsam mit Jake noch in der Tür stand und offenbar jedes Wort gehört hatte. Sanne trat an Annas Seite und erklärte, wenn auch ein wenig kleinlaut, man dürfe ja wohl noch die Wahrheit sagen. Danach gingen die beiden gemeinsam in die Umkleide. „So nix wie raus aus der Schule und ab ins Wochenende, steht 410 heute Abend noch?“, fragte Anna. „Ja klar“, erwiderte Sanne, „ich frag nachher gleich Opa ob er uns hinbringt.“ Zuhause angekommen wartete ihr Opa schon mit dem Essen auf sie. Er erkundigte sich wie es in der Schule war. Sanne meinte: „Wie immer.“ Sie ergänzte bei der Überprüfung nicht so gut abgeschnitten zu haben. Die Details mit Jake ließ sie sicherheitshalber weg. Anschließend erkundigte sie sich gleich, ob er bereit war Anna und sie am Abend in die Disko zu fahren. Er legte zuerst die Stirn kraus und machte auf streng, dies kannte Sanne längst. Immer wenn er das tat hieß das „ja.“ Also rief sie Anna an, die schon früher zum richten vorbei kommen wollte. Ihr Opa war mit seiner alten Freundin Leslie verabredet. Zu dieser wollte er nachdem er die Mädels abgesetzt hatte. Um kurz nach 23 Uhr waren die Mädels in der Disko angekommen. Hier war wie üblich richtig was los. Sie stürzten sich auf die Tanzfläche, denn das war eines ihrer gemeinsamen Hobbys. Die Stimmung war heute unfassbar gut. Nach einer Weile waren die Zwei ziemlich erschöpft und kämpften sich zur Bar durch. Der Barkeeper griff jedoch gerade nach dem Telefon, also warteten die Beiden geduldig. Er wandte sich ihnen zu, beide bestellten. Bevor sie ihm Geld geben konnten meinte er, die Getränke würden aufs Haus gehen. Dafür wolle der Chef des Clubs sie gerne im VIP-Bereich sehen. Er deutete auf eine Treppe die zu einer Art großen Balkon führte. „Okay, dann wollen wir mal sehen was der Chef so will“, gab Anna an. Auf dem VIP-Balkon angekommen, waren sie sich nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee gewesen war. Hier oben hingen überall irgendwelche Mädchen an den Jungs. Es wurde geflirtet was das Zeug hielt. Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, waren auch noch die Clique um Cat und Rina einige davon. „Oje wenn die hier sind können die Beiden nicht weit sein“, sagte Anna gerade, um es kurz darauf zu bereuen. Ein paar Meter entfernt standen drei Männer. Einer mit dem Rücken zu ihnen. Genau an dem hingen die Beiden. Doch als sie Sanne und Anna entdeckten kamen sie auf sie zu um zu fragen was sie hier zu suchen hätten. Hier oben könnte man solche zwei wirklich nicht gebrauchen. Sie sollten zusehen, dass sie verschwinden. Sanne wollte Anna gerade zum Rückzug auffordern, da trat einer der drei Männer, ein großer, schwarzhaariger Mann mit unglaublich hellen himmelblauen Augen zu ihnen und griff nach Annas Hand. Zu Cat und Rina sagte er mit betont ruhiger Stimme, der Chef habe persönlich um die Anwesenheit der beiden Damen gebeten. Also führte er Sanne und Anna zum nächstgelegen Sofa. Dort setzte er sich neben Anna während er sie freundlich anlächelte. Sanne sah Anna an, dass dieser Typ so ziemlich die Form ihres Traummannes getroffen hatte. Anna hatte ihm ihre Hand noch immer nicht weggezogen. Allerdings, wenn sich Sanne hier so umsah, wimmelte es hier nur so von Traumtypen.