Adam Wutkowski
Abgelenkt
Wer bin Ich?
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Verloren in einer fiktiven Welt
Kapitel 3: Arthur Schopenhauer
Kapitel 6: Das Produkt der Natur
Kapitel 1: Verloren in einer fiktiven Welt
Abgelenkt
Für meine Frau und meine Kinder
Danke
Impressum
Abgelenkt
Untertitel: Wer bin ich?
von Adam Wutkowski
Text Copyright: © Adam Wutkowski
Cover Copyright: © Karolin Wutkowski
Alle Rechte,
einschließlich des Nachdrucks in jedweder Form,
sind vorbehalten.
Kiel 2015
„Der Mensch scheitert im Leben nicht an anderen Menschen,
sondern an seinen eigenen Vorstellungen
von dem eigenen ich und der Welt.“
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Verloren in einer fiktiven Welt
Kapitel 2: Wer bin ich?
Kapitel 3: Arthur Schopenhauer
Kapitel 4: Der Mensch
Kapitel 5: Hinter der Fassade
Kapitel 6: Das Produkt der Natur
Kapitel 7: Die Erkenntnis
«Ruhig mein Junge! Du weißt doch, dass du gut bist.»
Langsam und ohne jede Hast schleiche ich mich heran. Die Umgebung verhüllt mich und das ist auch gut so. Stopp! Bis hierhin und nicht weiter. Eine perfekte Position. Das Gelände lässt sich aus dieser Stellung genau überblicken. Das Dickicht zu meiner Linken sowie der Schatten eines nah gelegenen Baumes, erzeugt durch das Mondlicht verhüllen meine Gestalt. Gut! Rechts von mir, auf zwei Uhr, ca. in 200 m Entfernung stehen zwei Gebäude. Das Kleinere besteht aus einem Stockwerk und das Dach ist mit Schilf bedeckt. Früher diente es bestimmt als eine Art Schuppen. Vielleicht auch als Stall. Egal! Nun stellt es den Zufluchtsort für die Zielperson dar. Und das allein zählt! Das große Gebäude daneben, ca. 10 Meter von dem Schuppen entfernt, wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit erst vor kurzem errichtet. Darauf lassen die Bau- und Schuttreste in der Nähe schließen. Im Gegensatz zu dem ersten Gebäude besteht dieses aus massivem Stein. Das Gebäude umfasst drei Stockwerke und schließt mit einer Flachdach-Konstruktion ab. Auf dem Dach des Gebäudes ragt eine 5 m hohe Funkantenne in den Himmel. Neben der Funkantenne steht ein kleinerer Aussichtsturm auf dem Dach, in der die Silhouette einer Wache zu erkennen ist. Die Wache stellt jedoch keine Bedrohung bezüglich einer Entdeckung dar. Dafür ist meine Position einfach zu gut gewählt. Soweit so gut. Links vom Gebäude, ungefähr auf elf Uhr, reihen sich mehrere provisorisch aufgebaute Zelte in das Bild des Lagers ein. Dahinter steht ein Schuppen unter dem zwei geländetaugliche Fahrzeuge parken. Die Ladefläche der Fahrzeuge und damit die Ausstattung ist aus dieser Position nicht einschätzbar. Zweitrangig. Im Falle einer Entdeckung habe ich sowieso nicht vor, länger hier zu bleiben als nötig.
Neben dem Schuppen mit den Geländefahrzeugen stehen ein Paar Benzinkanister, Kisten mit Munition sowie weitere Ausrüstungsgegenstände bereit. Im Gegensatz zu dem restlichen Teil des Lagers wirkt das Zentrum aufgeräumt. Alle Gerätschaften, die im Falle einer Landung eines Hubschraubers im Weg stehen könnten, wurden zur Seite geschafft.
Das Haupttor zum Lager besteht aus zusammengehauenen Brettern, versehen mit Stacheldraht. Diese Bauweise spiegelt sich in der Befestigung des Lagers wider. Mit Stacheldraht umwickelte Holzpfähle bilden eine provisorische Umzäunung. Neben dem Haupttor steht ein Wärterhäuschen sowie links davon eine Art Aussichtsturm, ausgestattet mit einer MG. Am Tor sind zwei Wachen postiert. Alles in allem würde ein direkter Angriff mit einem schwer gepanzerten Fahrzeug ausreichen, um diese Verteidigungslinie schnell zu überwinden. Doch darum geht es heute nicht!
Insgesamt kann ich bis dahin fünf Wachposten ausmachen: Zwei am Haupttor, einer auf dem Dach des Gebäudes und zwei weitere Soldaten, die um das Lager patrouillieren. Perfekt. Das Scharfschützengewehr liegt bereit in meiner Hand. Das Zielfernrohr ist eingestellt. Waffe ist geladen und entsichert. Somit ist alles für den Zugriff bereit. Gut! Das Gewehr samt Zielfernrohr ist das Beste, was der Markt zurzeit hergibt. Selbst im schwachen Dämmerlicht sind die Wachen durch das Zielfernrohr zum Greifen nah und jeder Schritt kann genaustens nachverfolgt werden. Sie sind so nah, dass selbst die Gesichtszüge erkennbar sind.
Ich bin bereit! Es fehlt nur noch das Zielobjekt. Ein Blick auf die Uhr. 0200. Das Zielobjekt müsste also, nach den Informationen der Kontaktperson, schon bald herausgeflogen werden.
Da! Erst ganz leise, dann immer stärker. Das Donnern der Rotorblätter kommt immer näher. Meine Aufmerksamkeit gilt nun vollständig dem Schilf bedeckten Gebäude. Doch noch immer ist keine Bewegung auszumachen. Ein hastiger Blick auf den Eingang des dreistöckigen Hauptgebäudes weist auf eine erhöhte Alarmbereitschaft hin. Aus der Eingangstür des Gebäudes treten bewaffnete Soldaten auf den Innenhof. Ein Blick auf das Zielgebäude zeigt immer noch keine Veränderung. Doch da! Plötzlich. Die Tür geht einen Spalt auf, verharrt jedoch in dieser Position. Aus dem Türspalt dringt kein Licht nach außen, so dass das Innere des Gebäudes sich im Schweigen der Dunkelheit hüllt.
Im Briefing wurde die Zielperson als klein und korpulent beschrieben. Das auffälligste Merkmal an der Zielperson ist jedoch das zum Teil fehlende linke Ohr. Codename: Mittelsmann.
Das Donnern der Rotorblätter kommt immer näher, während die Person oder die Personen hinter der Tür keine Anzeichen machen, herauszukommen. Nur noch ein wenig mehr Geduld! Der Hubschrauber wird gleich zur Landung ansetzen. Das Fernrohr des Scharfschützengewehrs visiert weiter das Zielgebäude an. Plötzlich öffnet sich die Tür und eine große, schlanke Person tritt aus dem Gebäude in das helle Mondlicht hinaus. Ein Augenblick später erscheint