In den folgenden Tagen und Wochen checkte ich jeden einzel nen Interessenten, der auf dem Listing stand, um einen Überblick über die Sache zu bekommen. Allein das, was ich in der Hand hielt, hatte bereits ein Volumen von über 500 Millionen USDol lar, von denen circa 50 Millionen als Sicherheitsleistung zu zahlen waren. Und das war erst der Anfang der Aktion.
Ich buchte meinen Rückflug nach Zürich für den 18. Januar 1998. Am 20.1. sollte der nächste Termin mit HENSE sein.
Zürich empfing mich mit nasskaltem Wetter. Eine erhebliche Umstellung nach den warmen Temperaturen in Thailand. Ich nahm mir ein Zimmer im City Hotel, direkt im Zentrum. Wie und wo ich zu erreichen war, faxte ich mit der direkten Durch wahl an die Büros in Hongkong und Bangkok.
Zwei Tage später traf ich HENSE am Airport wieder. Er über gab mir eine weitere Diskette mit Kreditinteressenten, die nun bearbeitet werden sollten. Vorrangig wies er auf die Anfrage eines DIETMAR RIEDERLAND mit Wohnsitz in Haldenbach in der Nähe von Würzburg hin. Die Daten der Überprüfung wollte er sehr schnell haben.
Er sei noch bis zum Ende der Woche in der Schweiz, so dass wir uns noch einmal treffen könnten, sagte HENSE. Dann würde auch das Vertragliche zwischen uns geregelt. Darauf hatte ich im Ge
spräch mit ihm gedrungen, wobei ich deutlich merkte, wie er die sem Thema versuchte auszuweichen.
Zurück im Hotel schaute ich mir RIEDERLANDs Anfrage an: Er plane ein Hotelprojekt in Moskau in Zusammenarbeit mit der Firma Leissen. Dafür brauchte er 80 Millionen USDollar, da ein Finanzier abgesprungen sei. Über die notwendige Bonität von 8 Millionen USDollar würde er in Form von Wertpapieren verfü gen.
Ich setzte mich mit der zuständigen Stelle bei der Firma Leissen in Verbindung. Den Namen RIEDERLAND kannte man dort nicht und ein Hotelprojekt in Moskau gab es schon gar nicht. Alle Daten auf der Selbstauskunft waren erfunden.
HENSE meldete sich bei mir. Ich gab ihm die Ergebnisse mei ner Nachforschungen durch. Er schien nicht sonderlich überrascht zu sein. HENSE teilte mir mit, seine Pläne hätten sich kurzfristig geändert und er müsse nach Paris. Er würde mich in den nächsten Tagen anrufen, welche Interessenten als nächstes zu überprüfen wären. So langsam beschlich mich ein gewaltiges Gefühl des Miss trauens.
Ich rief Beate an, um ihr mitzuteilen, dass es mir gut geht. Sie erzählte, sie hätte sich selbständig gemacht und zuhause ein Kos metikstudio eingerichtet. Das Telefon würde immer wieder mit permanenten Faxversuchen und Bankanfragen belegt. Ob ich wüsste, was da los sei?
Ich sagte, dass ich der Sache auf der Spur wäre, aber noch nichts Konkretes hätte.
Drei Tage später sollte ich es wissen.
Ich kam gerade aus der Dusche, als von außen meine Zimmer tür geöffnet wurde und drei Männer im Raum standen.
„Kripo Zürich! Sind Sie Herr Bauch?“
„Der bin ich“, antwortete ich verdutzt, „was soll das hier?“
„Bitte packen Sie Ihre Sachen und kommen Sie mit“, forderte mich einer der Männer auf.
„Warum soll ich mitkommen? Was liegt überhaupt gegen mich vor?“ Ich war noch immer vollkommen perplex.
„Das werden Sie auf dem Polizeipräsidium erfahren. Bitten leis ten Sie keinen Widerstand. Haben Sie Ihren Ausweis dabei?“
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.