Dorkemunt persönlich getroffen zu haben, denn er fühlte sich für den Ork
verantwortlich.
Als Nedeam sich zu ihm setzte, blickte der kleine Pferdelord kaum auf. Sie
schwiegen, denn keiner von ihnen fand die richtigen Worte. Schließlich
begann Dorkemunt an seinem zerschlissenen grünen Umhang zu zupfen. »Ich
kann und will es nicht glauben, mein Sohn. Nicht Fangschlag. Er ist dazu
einfach nicht fähig.«
»Er ist ein Ork, und man fand bei ihm den Beutel mit den Beweisen.«
»Man kann ihn durch das Fenster in die Kammer geworfen haben,
während er schlief.«
Nedeam deutete seufzend auf die alte Schwertmännerunterkunft. »Die
Fenster liegen sehr hoch und sind sehr klein. Kaum größer als
Schießscharten.«
»Aber man kann sie treffen«, brummte Dorkemunt.
»Ja, das kann man«, räumte Nedeam ein.
»Ich denke, man hat ihm den Beutel hineingeworfen.«
Nedeam sah seinen Freund teilnahmsvoll an. Fühlte dieser sich so
schuldig, dass er nun unbedingt an die Unschuld der Bestie glauben musste?
»Warum sollte man das tun, Dorkemunt? Sicher, Fangschlag ist eine Bestie,
und viele Menschen hassen ihn. Aber es wäre nicht ehrenhaft, ihn durch
gefälschte Beweise zu beschuldigen. Kein Pferdelord würde so etwas tun.«
»Es ist auch nicht ehrenhaft, die brave Larwyn ermorden zu wollen«, stieß
Dorkemunt grimmig hervor.
Nedeam schwieg. Was sollte er sagen? Es tat ihm leid, dass sein Freund so
enttäuscht worden war. Aber man musste sich den Tatsachen stellen. Auch
Nedeam hatte an der Schuld des Orks gezweifelt. Doch die Beweise waren
erdrückend. Auch wenn sich kein Grund für diese schreckliche Tat finden
ließ. Aber vielleicht war es so, wie Garwin gesagt hatte, und es lag den
Bestien einfach im dunklen Blut.
»Sag, Nedeam, mein Sohn, ist dir einmal der Gedanke gekommen, dass
Fangschlag der passende Sündenbock wäre?«
»Sündenbock?«
»Was liegt näher, als eine Bestie der feigen Tat zu bezichtigen?« Der alte
Pferdelord blickte trübsinnig zur Unterkunft hinüber. »Wer würde Fangschlag
schon glauben?«
Nedeam musterte den Freund nachdenklich. »Du tust es, nicht wahr? Du
vertraust dem Wort einer Bestie, trotz der Beweise, die wir fanden?«
»Man kann sie durchs Fenster geworfen haben.«
»Das sagtest du schon, alter Freund.«
»Erinnere dich an Merdonan. An Niyashaar und die alte Wache Rushaans.
Fangschlag ist ein Krieger, Nedeam. Er ist kein Mörder.«
»Morgen wird man über ihn richten«, murmelte der Erste Schwertmann.
»Das hat man längst getan«, erwiderte Dorkemunt. »Es geht nur noch
darum, das Urteil zu vollstrecken.«
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