"Das größte Fettnäpfchen hast du dir also ausgesucht?", kicherte Ryan auf der anderen Seite des Lagerfeuers.
"Ja, ja, du hast gut lachen", grummelte er und versuchte zu vermeiden, dass sein Freund bemerkte, wie sehr er ihn beneidete.
"Ich glaube nicht, dass sie dir das wirklich übelnimmt. Aber ich glaube auch nicht, dass sie das ist, was du suchst, Brandon", sagte Sky leise und irgendetwas in ihren Augen beunruhigte ihn.
"Warum?", hakte er nach.
"Sie ist nicht das Hausmütterchen, das du dir wünschst, Bran. Bevor du dir also allzu sehr den Kopf verdrehen lässt, solltest du dir genau überlegen, was du willst", antwortete Sky. Ihr Blick war ein wenig mitleidig.
Bran schnaubte.
Alexa war genau das, was er sich wünschte! Und wenn die Sache mit Jack ihm nicht im Weg stand, würde er sie sich schnappen und nach Hause schleppen!
Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Oh ja, Alexa war definitiv seine Traumfrau.
Schnell verabschiedete er sich und legte sich schlafen. Morgen früh würde er anfangen, sie für sich zu gewinnen!
ALEXA
Jack tat ihr furchtbar leid! Und eigentlich sollte sie unglaublich wütend auf Bran sein ... aber irgendwie fand sie es sehr süß, dass er ihre Ehre verteidigen wollte.
Den Abend mit ihm am Lagerfeuer hatte sie sehr genossen. Er war ein stiller Zeitgenosse. Wenn er sprach, sprach er ruhig und ohne erst kilometerweit auszuholen. Alexa genoss seine Gesellschaft wirklich.
Jack eher weniger. Da er so leidend dreinschaute, wie nur Jack es konnte, verabschiedete sie sich von den anderen und ging Seite an Seite mit Jack in das große Schlafzelt der Setarips.
Sie hatten schon immer dieses Gruppenschlafzelt gehabt. Anders als die Mitglieder von Fire&Ice, die alle Einzel- oder Zwei-Mann-Zelte hatten.
Ob Bran wohl ein Einzelzelt hat...
Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. Heute würde sie es sowieso nicht mehr herausfinden, da sie erst einmal Jacks Ego kraulen musste. Solche Niederlagen steckte er für gewöhnlich nicht allzu gut weg. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen. Manchmal war er noch wie ein kleiner Junge und im nächsten Moment hatte er schon die Reife eines alten Mannes.
Schnell zogen sie sich um. Alexa trug wie immer Hotpants und ein Top. Jack schlief immer nur in seinen Boxershorts.
Sie lag noch nicht ganz, da zog Jack sie schon mit ihrem Rücken an seine Brust.
"Der ist verrückt, Al, sag ich dir!", murmelte Jack in ihre Haare.
"Ach komm schon, Jack, was hättest du gemacht?", fragte sie und spürte gleich darauf sein Lächeln an ihrem Kopf.
"Schon gut. Verstanden! Schlaf jetzt, Süße. Dank Brans Schwinger brummt mein Schädel gewaltig!", sagte er.
"Oh ... seinen Schwinger würde ich aber auch gern mal sehen", kicherte Alexa.
Klatschend fuhr Jacks Hand auf ihren nackten Oberschenkel nieder und Alexa quiekte auf.
"Ruhe, du verdorbenes Biest! Ich will nichts von deinen versauten Fantasien hören!", sagte Jack lachend und schmiegte sich dann enger an sie.
"Gute Nacht, Jack", sagte Alexa leise, nachdem sie sich beruhigt hatte.
"Gute Nacht, Al", flüsterte er, bereits auf dem Weg ins Reich der Träume.
3 Vielleicht ... ?
BRANDON
Am nächsten Morgen erwachte er bereits kurz nach Sonnenaufgang. Im Lager war es noch sehr still und keiner seiner Freunde war schon auf den Füßen.
Das war nichts Ungewöhnliches. Die meisten von ihnen handhabten es immer noch wie in den vergangen Jahren. Partys, Weiber und viel Alkohol. Diejenigen waren gerade erst zurück in ihre Zelte gestolpert oder kamen jetzt erst noch.
Bran hatte seine Herzdame bereits gefunden und brauchte diesen ganzen Scheiß nicht mehr. Grinsend und gut gelaunt stieg er aus seinem Schlafsack. Er schnappte sich sein Duschzeug und schlüpfte aus seinem Zelt.
Tau lag auf dem Gras und die Sonne ging in schönen Rosa- und Pinktönen am Horizont auf. Tief sog er die frische Morgenluft in seine Lungen und sah sich in den benachbarten Lagern um.
Keine Menschenseele zu sehen. Hier und da qualmten die letzten Reste der nächtlichen Lagerfeuer. Ein paar Flaschen, die untertags nicht gestattet waren, lagen am Boden und warteten darauf, aufgeräumt zu werden, bevor die ersten Besucher das Lagerleben besichtigen würden. Sein Blick wanderte weiter zu dem Wall, der das Lager in zwei Hälften teilte.
Vom angrenzenden Wald her kommend, joggten Alexa und Jack herbei. Locker, leichtfüßig, als würde Joggen nicht das kleinste bisschen Anstrengung mit sich bringen.
Sie sah atemberaubend aus, obwohl sie so einfach gekleidet war. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und wippte bei jedem Schritt von links nach rechts. Sie trug ein graues Hoody mit einem Reißverschluss an der Vorderseite. Dieser war bis zur Hälfte geöffnet und entblößte ein schwarzes Tanktop. Die ebenfalls schwarzen Shorts gingen bis zur Hälfte ihrer braun gebrannten Oberschenkel.
Sie waren schon kurz vor dem Lager, als seine Traumfrau ihn erspähte. Eines dieser wunderschönen Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie winkte ihm fröhlich zu.
Dämlich grinsend winkte er zurück. Bis er auf Jacks finsteren Blick traf.
Na, hoffentlich ist das nicht so ein pseudo bester Freund wie Fabio!, dachte Bran grimmig. Der Gedanke, dass Jack genauso heimlich verliebt in Alexa sein könnte wie Skys bester Freund Fabio in Sky, ließ es ihm kalt den Rücken hinablaufen.
"Guten Morgen!", rief Alexa fröhlich und ließ sich gleich darauf auf den Boden fallen, um ihre Beine zu dehnen.
Meine Fresse, ist die beweglich!, dachte er wieder einmal und musste hart schlucken bei dem Gedanken, was man mit so einer Schlangenfrau alles anstellen konnte.
Unauffällig rückt er sein bestes Stück zurecht, das sich allein bei dem Gedanken daran aufgerichtet hatte.
"Guten Morgen", gab er rau zurück, während er beobachtete, wie sie sich im Spagat zur Seite neigte und ihren Kopf beinahe auf ihrem Knie ablegte.
Halleluja! Er hätte sich gern gesetzt, um die Show voll umfänglich genießen zu können.
Seine Erregung verging schlagartig, als sie sich auf den Rücken legte und Jack sich zwischen ihre Beine kniete. Er legte sich eines ihrer Beine auf die Schulter und drückte es mit seinem Körper bis zum Kopf nach oben.
Jack selber kam seiner Traumfrau dabei deutlich näher, als Bran es für gut empfand! Mit Müh und Not konnte er ein Knurren unterdrücken.
Anderes Bein ... natürlich! Grrrrr!
Es war kaum auszuhalten.
Weitere zehn Minuten später waren sie wohl endlich fertig. Brandon auch ... fertig mit den Nerven!
"Bist du auch auf dem Weg zum Duschen?", fragte sie und rieb sich mit einem Handtuch über Nacken und Hals.
"Ja, wollte gerade los", antwortete er.
Wieder schenkte sie ihm dieses Lächeln und sie gingen zu dritt schweigend zu den Duschwagen.
Es hatte eindeutig Vorteile, so früh aufzustehen. Der Großteil der Teilnehmer schlief noch tief und fest, sodass sie die freie Auswahl unter den Duschen hatten. Es war auch alles noch sehr sauber, da die Putzkolonne ihren Dienst gerade erst beendet hatte.
Wortlos ging jeder in seinen Duschwagen. Seine Gedanken wanderten nur ganz kurz zu seiner Traumfrau,