Devina-Druck, engl. = devina print; Walzendrucktechnik, die dem → Orbisdruck ähnelt. Vom Druckmaschinentyp abhängig wird das Dessin von Hand in individuell bestimmbarer Farbvielfalt mosaikartig in Form einer Farbmassenwalze zusammengestellt. Dann wird auf die vorgefeuchtete Ware gedruckt.
Einsatz: DOB und Heimtextilien.
Dévoré, → Ausbrenner.
Dezitex (dtex), Feinheitsbezeichnung für Filament- und Fasergarne, eine Untergruppe des → tex-Systems findet hauptsächlich in Europa Verwendung. Sie definiert das Garngewicht in Gramm pro 10.000 m Lauflänge. Je geringer der Dezitex-Wert, desto feiner das Garn; → Umrechnungstabelle Feinheitssysteme.
Diagonal, engl. = diagonal rib, twill weave; Bindungsbezeichnung für einen ausgeprägten Diagonalgrat, als Breitgrat- oder Mehrgratköper. Zu normalen Köperwaren hat dieser Typ einen steileren Grat (meist über 63°), der durch die dichtere Ketteinstellung (Abb. 1) oder durch eine höhere Steigungszahl in der Bindungskonstruktion (Abb. 2) zustande kommt. Im HAKA-Bereich für Hosen- und Anzugstoffe eingesetzt, grob und auch feinfädig in Kammgarnqualität. Im DOB-Bereich feinfädiger; es werden Kamm- und Streichgarntypen verwendet. Diagonal wird als Garnfärber ebenso wie als Stückfärber angeboten. Die Bezeichnung findet man auch bei plastischen Tweedvarianten. Der Fasereinsatz spielt bei dieser Bezeichnung keine Rolle; → Gabardine, → Whipcord, → Diagonaltrikot.
Abb. 1: Diagonal-/Ausgangsbindung 20-04010102-0101
Abb. 2: Diagonal (Gabardine): veränderte Bindung durch Steigungszahl 2 20-04010102
Diagonaltrikot, engl. = diagonal tricot; Gewebe mit webstrickähnlichem Aussehen. Klassisch sind die steil verlaufenden Rippen (über 63°), die durch die Steilgratköperbindungen (Köperneuordnungen) gebildet werden.
Durch die Doppelrippe entsteht eine Ähnlichkeit zum Trikot. Die Einstellungsdichte ist im Vergleich zu anderen HAKA-Geweben sehr hoch, z. B. 40 × 30 Fd/cm bei Garn/Zwirnstärken von ca. Nm 34/2–40/2 (dtex 300 × 2 /dtex 250 × 2). Das Gewebe hat konstruktionsbedingt ein relativ hohes Gewicht von ca. 320–380 g/m2. Es wird meist gewalkt und erhält dadurch eine dichte, geschlossene Oberfläche. Die Folge sind repräsentative Eigenschaften wie gute Festigkeit, sehr gutes Wärmeisolationsvermögen und eine geringe Knitterneigung, ähnlich wie → Gabardine, Trikot (→ Trikotgewebe, → Trikotine) und → Whipcord.
Einsatz: Anzüge, Hosen, Arbeitskleidung, Reithosen und Uniformen.
Abb.: Diagonaltrikot (Doppelrippe, vgl. Diagonal, Abb. 2)
Diazotierungsfarbstoffe, engl. = diazo dyestuff; → Farbstoffe für Baumwolle Unterpunkt 2.
Dicelesta, Kombigarn aus Acetat und einem Mikropolyester in glänzender und matter Ausführung (→ Situssa). Hier werden die spezifischen Eigenschaften von Acetat und Polyester miteinander verbunden, besonders in Bezug auf den Färbe- und Ausrüstungsprozess. Dicelesta kann hochgedreht werden, eignet sich gleichermaßen für Crêpes und Halbcrêpes als Gewebe und Maschenware.
Einsatz: Kleider, Blusen, Hemden und Accessoires.
Dimity, englische Bezeichnung für → Flanell oder → Barchent.
1. Köperbindiges, festes, kräftiges Baumwollgewebe mit feiner Kette und gröberem Schuss. Die Ware ist wie Barchent oder Flanell ein- oder beidseitig geraut.
2. Streifensatin (stripe damask), → Damast (Bett-Damast).
DIN-Kurzzeichen für Faserstoffe, → Kurzzeichen.
Direktdruck, engl. = direct print, DTG; Abkürzung für „Direct To Garment“. Mit einem Inkjetdrucker werden Farbmittel als Tinten verwendet, die direkt auf das Textil gedruckt werden. Der Tintenstrahldrucker oder Inkjetdrucker mit 4 (Yellow, Cyan, Magenta und Schwarz) bzw. 6 Farben bedruckt das Textil direkt, z. B. eine textile Fläche oder T-Shirts. Je nach Farbstofftinte, die auf den jeweiligen textilen Rohstoff abgestimmt wird, muss der Druck entweder mit trockener Hitze fixiert oder mit Sattdampf behandelt werden, um seine Gebrauchstüchtigkeit zu erhalten. Für Polyester verwendet man Dispersionstinten, für Seide Reaktiv- oder Säurefarbstoffe und für Baumwolle Pigment- oder Reaktivfarbstoffe.
Nach einem Pigmentdruck wird die Ware nur noch mit trockener Hitze fixiert. Bei der Verwendung von Reaktiv-Farbtinten müssen eine Dampffixierung und ein Nachwaschen erfolgen, um die nicht gebundenen Farbstoffe zu entfernen (Echtheitsproblem).
Drucke auf weißen Textilien haben einen weichen Griff und eine gute Waschbeständigkeit. Auf schwarzen T-Shirts muss mit Weiß vorgedruckt werden, wobei sich überwiegend eine negative Griffbeeinflussung einstellt. Diese Technik wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, vor allem bei Kleinauflagen und fotorealistischen Druckmotiven. → Druckerei.
Direktfarbstoffe, engl. = direct dyestuff, substantive dyestuff; Substantivfarbstoffe, → Farbstoffe Unterpunkt 1.
Dispersionsfarbstoffe, engl. = disperse dyestuff; → Farbstoffe Unterpunkt 9.
Doeskin, engl. doeskin = Rehfell; typisches Lieferungstuch für Bahn, Stadtverwaltung, Fluggesellschaften usw. Ein atlasbindiges Gewebe (A 4/1-Garne, Nm 8–14) aus Streichgarnen mit eng anliegender Strichappretur. Andere Qualitäten haben eine Baumwollkette und Wollstreichgarnschuss. Stark gewalkt ist der Doeskin woll- oder stückfarbig im Handel. Durch die Ausrüstung ist die Bindung kaum zu erkennen. Diese Optik kann unterstützt werden, indem man die Kettengarndrehung mit dem Bindungsgrat in einer Richtung verlaufen lässt. Weist Ähnlichkeiten zum → Buckskin auf.
Einsatz: Mäntel, Anzüge und Kostüme.
Donegal, benannt nach der Grafschaft im äußersten Nordwesten Irlands. Im Gegensatz zum → Tweed ein tuchbindiges Gewebe, ein → Homespun aus kräftigen Streichgarnen (Zwirnen). Der Donegal hat eine weiße bzw. beigefarbene Kette, und einen mélangefarbenen, buntnoppigen Schuss. Häufig schärt die Kette auch je einen Faden hell und einen Faden dunkel. Durch eine leichte Walke ist die Warenoberfläche etwas verfilzt. Der Donegal hat wie der → Harris-Tweed aufgrund verwendeter Crossbredwollen einen kräftigen, nervigen Griff und ein gutes Wärmeisolations- und Luftaustauschvermögen. Knittert kaum und ist aufgrund seiner melierten Farbigkeit nicht schmutzempfindlich.
Einsatz: Sakkos, Anzüge, Kostüme, Hosen und Mäntel.
Abb. 1: Donegal (groß); im Gegensatz zum klassischen Tweed (siehe Abb. 1, Fischgratköper) ist der Donegal irischen Ursprungs und wird immer in Tuchbindung gewebt.
Abb. 2: Donegal (Detail); sehr gut sichtbar sind die helle Kette und ein dunkler Schuss, belebt durch