Tab.: Übersicht über die Daunenanteile in Daunenwaren
Daunendichte Gewebe, engl. = downproof fabrics; die Anforderungen an mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren sind der Norm DIN EN 13186 zu entnehmen. Die Norm enthält auch die Formel für das Berechnen von Daunendichtgeweben sowie die Grenzwerte der Feder- und/oder Daunendichtigkeit eines Gewebes nach Walz. Die Prüfung muss an unveredelten, d. h. zusatzfreien Geweben vorgenommen werden, bei denen folgende Bindungen (Bindungskurzzeichen) eingesetzt werden:
Faserstoff | Konstante |
100 % CO67 % CO und 33 % PES50 % CO und 50 % PES33 % CO und 67 % PES | 117,75114,64113,04111,44 |
Tab.: Konstante zur Berechnung der Daunendichtigkeit
Leinwand 1/1 (10-0101-01-00)
Köper 2/1 (20-0201-01-01)
Köper 2/2 (20-0202-01-01)
Köper 3/1 (20-0301-01-01)
Köper 4/4 (20-0404-01-01)
Atlas 4/1 (30-0401-01-02)
Die für die Berechnung festgelegte Konstante bei Fasermischung kann der Tabelle entnommen werden. Die Berechnung ist nur für Gewebe aus Spinnfasergarnen geeignet, wobei ausschließlich die angegebenen Bindungsarten Anwendung finden. Beispiel: Kette: 36 Faden/cm und 20 tex, Schuss: 30 Faden/cm und 24 tex, Faserstoff: 100 % Baumwolle, Leinwandbindung. Die Gleichung lautet:
Daunendichtigkeit kann man auf unterschiedliche Weise erreichen: Man webt die Inlettstoffe sehr dicht und verzichtet somit auf eine Füllappretur – dies wird nur bei guten Qualitäten gemacht –, oder man verklebt die Gewebe mit Appreturmitteln. Anstatt die Gewebeporen durch Verklebung zu verschließen, kann man auch einen guten Oberflächenschluss mit Hilfe eines Riffelkalanders erreichen. Hier wird je nach Art des Kalanders ein feines Seidenfinish (Glanz) erzielt. Dieser DIN-Anforderung wird nur für die Bereiche Betten und Kissen entsprochen, jedoch nicht für daunengefüllte Bekleidung. Einige Ansätze sind aber durchaus übertragbar. Bei Jacken wird z. B. die Dichtigkeit durch eine Acrylatbeschichtung erzielt, wenn nicht die Gewebekonstruktion entsprechend dicht ist.
Literatur: D. C. Buurman: Lexikon der textilen Raumausstattung, Buch-Verlag Buurman KG, Bad Salzuflen, 1996.
Daunenperkal, engl. = down percale, bed sheeting; vergleichbar mit sehr feinem Daunenbatist hat der Daunenperkal eine typische Einstellung: 50 × 50 Fd/cm (in Kette und Schuss), Nm 100 × 100 (in Kette und Schuss), immer leinwandbindig. Einschütte für Steppdecken und Betten. → Perkal, → Einschütte.
Deckhaar, → Grannenhaar.
Dederon, eingetragenes Verbandszeichen der ehemaligen DDR; der Name setzt sich zusammen aus „DDR“ (phonetisch) und „on“ und ist dem 1938 erfundenen → Perlon verwandt. Die Großproduktion begann 1950, wobei ständig auch an Qualitätsverbesserungen gearbeitet wurde. Bekannt wurde Dederon durch sein großes Produktportfolio: Stoffe, Hemden, Kittelschürzen und Einkaufsbeutel einfarbig und buntbedruckt.
Quelle: Handbuch der Textilwaren 1, Autorenkollektiv, Fachbuchverlag Leipzig, Leipzig 1980.
Dedon, Markenfaser aus Polyethylen (PE) der Firma Robert. „Bobby“ Dekeyser (* 7. Oktober 1964 in Löwen) ist ein belgischer Unternehmer. Er entwickelte zusammen mit seinem Onkel eine hochwertige Chemiefaser. Inspiriert durch Rattan-Möbel schuf er Anfang der 1990er Jahre aus PE (→ Kurzzeichen, → Polyethylen) hochwertige Gartenmöbel. Das Material ist wind- und wetterfest, umweltfreundlich und flexibel.
Dégradée, frz. dégrader = abstufen; Dessins, die überwiegend über eine schattierende Bindung oder Schärung entwickelt werden. Der Farbton wird nicht wie beim → Ombré oder → Camaieux gebildet, sondern geht von hell zu dunkel und bricht dann abrupt ab. Die Schärung oder den Druck kann man auch im chromatischen Bereich durchführen, ohne den Hell-Dunkel-Kontrast zu benutzen. Dégradées kann man außerdem floral oder geometrisch entwickeln.
Einsatz: Heimtextilien, Jacken und Kostüme.
Delta Pine, Upland-Baumwolle, → Baumwolle.
Dendrimere, lat. dendron = Baum; baumkronenartig hochverzweigte Polymere, sie werden auch als Hyperbranched Polymers bezeichnet. Im Ablauf dieser verzweigten Polymere wächst die Zahl der Monomer-Endgruppen in unbegrenztem Maße an. Die Oberflächendichte verhindert das leichte Eindringen von Feuchtigkeit. Dendrimere werden im Textilsektor u. a. für die Ausrüstung wasserabweisender Textilien verwendet → Bionic-Finish.
Abb.: Dégradée, entwickelt über eine schattierende Atlasbindung. Dadurch wird bindungstechnisch nach einem Rapport eine scharfe, senkrechte Kontur erreicht.
Denier (den), alte französische Feinheitsbezeichnung, ausschließlich für Endlosgarne. In Indien und Asien oft nur mit „D“ abgekürzt, wird im Gegensatz zur allgemeinen Lehrauffassung, die Dezitex (dtex) bevorzugt, in vielen Ländern der Erde, besonders in den USA, nach wie vor verwendet.
Denier gibt das Gewicht des Garns in Gramm pro 9.000 m Lauflänge an. Je weniger Denier (den), desto feiner das Garn. Denier wurde (wird) ausschließlich für Filamente verwendet; vor der Erfindung der Chemiefaser war es der sog. Seidentiter. Da die Seide früher in Längen von 450 m gehaspelt wurde, ergibt sich daraus ein Verhältnis von 450 m zu 0,05 g, also 9.000 m = 1 g; → Umrechnungstabelle Feinheitssysteme.
Denim, indigoblaue Köperware, die schon im 18. Jh. als Bekleidungsgewebe produziert wurde und die Levi Strauss von einer Textilfirma in Nîmes orderte und über seine Brüder in New York bezog. Serge leitet sich aus der französischen Bezeichnung für 3- oder 4-bindigen Kettköper ab. Serge de Nîmes bedeutet also „kettköperbindige Ware aus Nîmes“. Im Slang der Amerikaner wurde aus dieser „umständlichen“ Bezeichnung sehr schnell Denim. Levi Strauss legte besonderen Wert auf die Bezeichnung „Denim“ statt „Jeans“, um den französischen Ursprungsort der Ware zu betonen. Auch wird wie bei dem Begriff → Jeans der Name Twill verwendet, wenn es sich um eine normal ausgerüstete und verarbeitete Ware handelt.
Korrekterweise sind farbige Denims oder Jeans (z. B. grün, rot, gelb) einfache Serge- oder Twillgewebe. Denim oder Jeans müssen kräftig, widerstandsfähig, robust und schmutzunanfällig sein, da sie ursprünglich als Arbeitskleidung verwendet wurden.
Einsatz: Hosen, Hemden, Jacken, Mäntel usw.
Deutschleder, engl. = moleskin; auch Englischleder, Hirschleder, Moleskin oder Velveton genannt. Es ist meist in 8-bindigem, verstärktem Schussatlas gewebt; die rechte Warenseite bleibt glatt. Die Rückseite wird kräftig geraut, um sie geschmeidig zu machen. Einstellung: Kette ca. 20–26 Fd/cm, Schuss ca. 40–55 Fd/cm. Fadenfeinheiten: Kette Nm 28/2–40/2 (Zwirn), Schuss Nm 28–40 (Garn). Erhält der Stoff eine Tuchausrüstung (rechtsseitiges Rauen und Scheren), bezeichnet man ihn als Hirschleder. Leichtere Gewebe (5-bindiger Schussatlas) ohne oder mit nur schwacher Rauung werden → Moleskin oder Englischleder genannt. Deutschleder kann als schwerer Moleskin bezeichnet werden.