Lexikon der Gewebe. Thomas Meyer zur Capellen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Meyer zur Capellen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783866415034
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benannt nach dem Herstellungsort Dongchery in den Ardennen. Köperbindige Gewebetypen, die für Arbeitsbekleidung und Hosen verwendet werden. Meist garngefärbte Kette in Blau und rohweißem Schuss. Daher hat die Ware eine Jeansanmutung. Leichtere Gewebe K 2/1, schwere Stoffe K 3/1, left hand oder right hand. Oft mit Hydronfärbung (Hydron ist ein Markenname für einen Schwefelküpenfarbstoff, den eine hohe Wasch- und Lichtechtheit auszeichnet). Bei diesen Färbungen erhält man jedoch keinen „used look“-Effekt, da die Farbstoffe die hohen Echtheiten besitzen. Auch sind diese Stoffe gegenüber Jeansqualitäten härter und kräftiger im Griff.

      Dongery wurde auch unter dem Namen Monteurköper verkauft. Hochwertige Arbeitsbekleidung wurde immer sanforisiert, d. h., die Ware lief in der Wäsche max. 1 % ein.

      Typischer Einsatz in Berufs- und Freizeitkleidung.

      Doppelatlas, engl. = double → satin; → Satin double-face.

      Einsatz: Jacken, Mäntel, Kostüme, Decken und Möbelstoffe.

      Abb.: Doppelgewebe/Warenwechsel: Leinwandbindung, Karomusterung, 2 Kett- und 2 Schusssysteme

      Doppelköper, engl. = double twill, fourend twill; bindungstechnisch ein gleichseitiger, 4- oder 6-bindiger Köper (K 2/2 oder 3/3). Er wird auch Breitgratköper genannt und zeigt dieselbe Anzahl an Hochgängen wie an Tiefgängen. Es handelt sich um eine reine Bindungs- und keine Qualitätsbezeichnung.

      Doppelkrepp, engl. = double crêpe; → Kreppgewebe Unterpunkt 5.

      Doppelpilot, ein schwerer Schussdoublé, linksseitig geraut.

      Einsatz: Hosen, Jacken, Mäntel. Siehe auch → Pilot.

      Doppelsamt, engl. = double velvet; webtechnische Bezeichnung für einen Kettsamt im Gegensatz zum Rutensamt/Rutenplüsch (Technik wie beim → Doppelplüsch). Hierbei werden zwei übereinanderliegende Gewebe mit einer oder zwei Polketten nach den Gesetzen der Bindungslehre (Samtbindungen) verbunden. Hat der von den Messern aufgeschnittene Pol ca. 1–3 mm Florhöhe, spricht man von Samt, bei darüber liegenden Florhöhen von Plüsch; → Samte sind im Vergleich zu Raugeweben mit kurzflorigen Oberflächen, wie z. B. → Duvetine oder → Velveton, anfälliger, da sie nur eine Einbindungsnoppe in V- oder W-Form haben, die sich leichter herausarbeiten kann.

      Doppeltuch, engl. = double cloth; Kammgarnware in Kettdoublébindung (zwei Kett- und ein Schussfadensystem). Hierdurch wird eine höhere Reißfestigkeit in Kettrichtung erzielt. Allerdings ist durch die Feinheit und Weichheit der Kammgarne ihre Scheuerbeanspruchung gering, besonders an den Kanten. Früher wurden oft weicher gedrehte Moulinés verwendet und mit Naturseide oder Viskosefilamenten umzwirnt. Besondere Effekte lassen sich hier auch durch den Wechsel von Z- und S-gedrehten Zwirnen erzielen. Neben Leinwand wird auch der 4-bindige Kettkreuzköper eingesetzt. Doppeltuch ist eine hochwertige, im Wollbereich teure HAKA-Ware. Die Fadenfeinheit der Kett- und Schusszwirne liegt bei ca. Nm 50/2– 60/2. Das Gewicht bei 150 cm Warenbreite liegt bei ca. 460–540 g/lfm. Ausrüstung: Waschen, Pressen, Dekatieren.

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      Abb.: Kettdoublébindung für ein Doppeltuch

      Einsatz: Kostüme, Anzüge und Hosen.

      Einsatz: hochwertige DOB- und HAKA-Jacken sowie Mäntel.

      Doupion, engl. = twin cocoon; ital. doppio = doppelt; auch Douppion, ursprünglich eine italienische Nachahmung von → Honan und → Shantung, auch Noppenseide genannt. Ein Seidengewebe, das aus den sog. Doppelkokons der Maulbeerseide (Zuchtseide) gewebt wird. Die Grègefäden werden von den Kokons des Maulbeerspinners, in die sich zwei Raupen eingesponnen haben, abgehaspelt. Das Gewebe wird aber auch z. T. aus Tussah (Wildseide) hergestellt. Maulbeerdoupions haben mehr Glanz als Seiden aus Tussahdoupion. In der Kette wird Grègeseide (Haspelseide), im Schuss häufig Schappeseide (Spinnseide) verwendet. Die unregelmäßigen Schussgarne (Grège) verleihen dem Gewebe die typische querstreifige Struktur. Dieser Querflammen- oder Strukturcharakter bei Geweben trägt in Frankreich die Allgemeinbezeichnung „Shantung“, hat aber dort nicht immer etwas mit Seidenmaterial zu tun. Bei der Verwendung von Chemiefasern wird der sog. Doupion-Effekt durch Titerschwankungen erzielt. Die Ketteinstellung beim Doupion ist meist doppelt so hoch wie die Schusseinstellung (z. B. 38 × 24 oder 46 × 27 Fd/cm). Kettfadenfeinheit ca. 82–100 dtex. Der Schuss wird in Nm 40–50 oder Ne 23–30 angegeben, da hiermit auf die Verwendung von Schappe (Spinnfasergarn) hingewiesen wird. Die Bindung ist meist Taft, seltener Köper oder Satin. Doupion wird häufig als Stückfärber, aber auch in garnfarbigen Streifen angeboten.

      Einsatz: Blusen, Kleider, Kostüme und Accessoires.

      Einsatz: für gebleichte Bettlaken im Gegensatz zum sog. Haustuch, das gar keine oder nur eine leichte Appretur erhält.

      Quelle: www.dow.com

      DP-Grad,