Einsatz: Kleider, Wäsche und Blusen.
Crêpe Marocain, engl. = crêpe marocain;
1. Seidentyp: Ebenso leinwandbindig wie → Crêpe de Chine, wird seine Optik aber durch ein stärker quergeripptes welliges Aussehen bestimmt. Der Schuss wird in 2Z- und 2S-Richtung eingetragen, die Kette ist dichter, und der Kreppschuss, oft leider nur mit Voiledrehung, ist etwas dicker. Häufig wird dieser Seidentyp in Viskosequalitäten für Sommerblusen und Kleider verwendet.
2. Wolltyp: Innerhalb der Wollgewebe ist dies ein eher seltenes Produkt. Im Garn und in der Gewebekonstruktion ähnlich dem → Crêpe Georgette (Einstellung), unterscheidet sich dieser Typ in der Bindung nur dann deutlich, wenn der Georgette in einer Kreppbindung gewebt wird. Beim Marocain wird die Tuchbindung (Leinwandbindung) eingesetzt in einem Verhältnis von Kette zu Schuss von ca. 2:1. Dadurch bekommt das Gewebe eine leichte Querrippenstruktur, ähnlich dem → Popeline.
Crêpe Marocain ist gröber als Crêpe de Chine. Die Ware hat im Vergleich zu anderen Kreppqualitäten einen leichten Lüster. Kette: normal gedrehtes Material (Garn oder Zwirn), Schuss: Kreppgarne (Zwirne). Es ist ein Gewebetyp, der öfter im Chemiefaserbereich (Viskose endlos) angesiedelt ist.
Einsatz: Blusen, Kleider und Accessoires.
Crêpe oriental, → Lavable.
Crêpe reversible, engl. crêpe reversible = Abseitenkrepp; Reversiblegewebe mit ungleichen, aber beliebig verwendbaren Gewebeseiten (→ Crêpe-Satin). Hier handelt es sich um ein sog. Kettdoublé. Eine Kreppkette und ein Kreppschuss arbeiten in Panamabindung wie der → Crêpe Romain. Die zweite Kette arbeitet in Schussatlasbindung; dadurch entsteht eine Kreppwarenseite und eine glatte Warenseite. Der Ätzsatin, bei dem beide Kreppsysteme z. B. aus Polyester bestehen und die glatte Kette aus Viskosefilament, ist eine Variation. Die Viskose wird durch den Ätzdruck zerstört, und es entsteht mustermäßig ein klar transparentes Gewebe, welches an diesen Stellen dem Crêpe Romain gleicht.
Einsatz: Kleider, Blusen und Accessoires.
Abb.: Crêpe reversible (Kettdoublé) erste Kette Panamabindung, zweite Kette 5-bindiger Schussatlas
Crêpe Romain (römischer Krepp, Panama-Krepp), der Gewebeaufbau gleicht dem des → Crêpe Georgette.. Der Unterschied besteht in der verwendeten Panamabindung. Es können aber auch kleine Fantasiebindungen verwendet werden. Die Drehungsrichtung der Kreppfäden wechselt gemäß der Bindung (2S/2Z), wodurch der Kreppcharakter etwas zurückgedrückt wird, also nicht so stark ist wie beim Georgette. Kennzeichnend ist ein ruhiges Warenbild mit klar erkennbarem Schachbretteffekt. Leicht und feinfädig (Filamentgewebe) gehört dieser Stoff zu den eleganten Kleider- und Blusengeweben.
Crêpe-Satin, engl. = crêpe satin, doublesided fabric; atlasbindiger Schusscrêpe (meist 5-bindiger Schussatlas), bei dem die Kette aus glatten Grège- oder Organsinfäden besteht und der Schuss aus Kreppfäden mit einer Drehung von ca. 1.400–2.500 T/m. Charakteristisch ist die narbige, popelineartige, fein gerippte rechte Warenseite. Die Optik ist ähnlich dem → Crêpe de Chine oder dem → Crêpe Marocain. Die „technisch“ linke Seite ist stark glänzend. Der Griff ist geschmeidig, aber nicht so weich wie bei Satin. Der Crêpe-Satin wird auch als Abseitenkrepp oder → Crêpe reversible bezeichnet, weil beide Seiten rechtsseitig verwendet werden können. Außer in reiner Seide wird diese Ware auch aus Chemiefasern, z. B. Polyester, Acetat usw., angeboten.
Einsatz: Kleider, Blusen und Accessoires.
Crêpon, engl. = crêpon; unterscheidet sich von anderen Kreppgeweben durch die in nur einer Drehungsrichtung verwendeten Schüsse. Garne/Zwirne werden also entweder nur in Z- oder nur in S-Richtung gedreht. Dadurch entstehen feine, borkenähnliche Falten.
Der Begriff wird leider auch etwas verschwommen als Sammelbezeichnung für einige kreppartige Gewebe (crimped effect) verwendet.
Cretonne (Kretonne), engl. = sheeting; als Rohware gehört der Cretonne zur Gruppe der fünf Nesselgewebe (→ Grobnessel, → Renforcé, → Kattun, → Batist und Cretonne) und wird dann auch als Rohcretonne gehandelt. Der französische Textilfabrikant Cretonne brachte als erster diese leinwandbindige Ware in den Handel. Es ist ein mittelkräftiges, immer leinwandbindiges Gewebe mit typisch stumpfer Optik und einem harten Griff. Diese Merkmale ergeben sich aus den stärker gedrehten Kettgarnen (Watergarne) und werden bei Ausrüstung noch verstärkt. Das Gewebe wird häufig auf der rechten Warenseite stark appretiert, aber z. B. im Gegensatz zu → Linon nicht kalandert. Wird der Cretonne in Streifen oder Karos, also buntgemustert (garngefärbt), angeboten, heißt die Ware → Züchen. Typische Einstellung: 24 × 24 Fd/cm, Nm 34 × 34, → Einstellungsgewebe.
Einsatz: strapazierfähige Bettwäsche, Grundware für Kleider, Blusen, Schürzenstoffe, Deko- und Möbelstoffe.
Abb. 1: Cretonne (kräftig) s. Abb. 3
Abb. 2: Renforcé (mittelfein)
Abb. 3: Cretonne (Detail); der kräftigste Gewebetyp aller Nesselgruppen mit seiner typischen Leinwandkonstruktion. Kette und Schuss stehen im gleichen Verhältnis zueinander (z. B. 24 x 24; 34 x 34).
Crinkle, → Crash.
Croisé, engl. = twilled cloth, frz. croiser = kreuzen, geköpert; mit diesem Begriff können fast alle geköperten Baumwollstoffe bezeichnet werden. In der Wollindustrie versteht man unter Croisé eine feine, strich-appretierte, stückgefärbte DOB-Ware aus feinen Streichgarnen in 3-bindigem Kettköper. Momentan eher selten produziert, spielt Croisé aber weiterhin eine wichtige Rolle bei den → Futterstoffen und ist in vielen Faserstoffqualitäten zu erhalten. Auch leichtere Kleiderstoffe in Köperbindung tragen diese Handelsbezeichnung.
Wird Croisé als Futter für den Funktionsbereich verwendet (z. B. Gore-Tex®-Jacken), sollte man auf die exakte Konstruktion und die Ausrüstung achten. Ein Beispiel: 100 % Polyester-Croisé: in der Kette 42 Fd/cm, Garn 50 dtex glatt, im Schuss 29 Fd/cm, Garn 150 dtex texturiert, das Gewicht beträgt ca. 74 g/m2; die Ausrüstung: gefärbt, schiebefest, imprägniert, antistatisch, deodorierend. Croisé ist bei 60 °C waschbar.
Croisé finette, engl. = twill finette; wegen seiner gerauten