Lexikon der Gewebe. Thomas Meyer zur Capellen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Meyer zur Capellen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783866415034
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entsprechend heißen die Gewebe Taft-Changeant mit einer reizvollen gleichseitigen Effekt-Optik, Köper- oder Twill-Changeant, bei dem sich je nach Bindung (kettbetont oder Gleichgrat) ein beidseitiger oder ungleichseitiger Effekt ergibt, sowie Satin-Changeant, ein sehr eleganter Kettsatin, bei dem nur in Bewegung der Farbwechsel zu beobachten ist.

      Chantillespitze, engl. = chantilly lace; überwiegend schwarze Klöppelspitze, auf duftig-zartem Tüllgrund durch feine Schnürchen konturiert mit meist floralen Dessins. Die Chantillespitze ist sehr wertvoll.

      Charmelaine wird überwiegend uni angeboten. Wird die matte Seite kahlveredelt, erhält auch sie einen schönen Mattglanz. Da man beide Seiten als rechte Warenseite verarbeiten kann, ist das Gewebe, ähnlich dem → Crêpe-Satin, vielseitig zu verwenden.

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      Abb.: Charmelaine (verstärkter Atlas)

      Einsatz: Dessous.

      Chemiefasern, engl. = man-made fibres, chemical fibres; Oberbegriff für alle Faserstoffe aus synthetischen und natürlichen Polymeren. Als Rohstoffe für die synthetischen Polymere werden Erdöl, Kohle und Gas verwendet, für die natürlichen Polymere wird Holz verwendet; → Faserübersicht.

      Chemisches Recycling, engl. = chemical recycling; das Recyceln von synthetischen Materialien (z. B. PET-Flaschen) im herkömmlichen Sinne bedeutet, dass die Kunststoffabfälle nur thermomechanisch zur Wiederverarbeitung gelangen. Bei den zu Granulat verkleinerten Kunststoffen findet keine chemische Veränderung statt. Beim chemischen Recyceln werden Synthesematerialien in ihre ursprünglichen Rohstoffe „gecrackt“. Die zukunftsweisenden Verfahren sind noch in der Erprobungsphase und sehr kostenintensiv. Wenn aber die Rohölpreise und die Entsorgungsgebühren angehoben werden, wird man die Verfahren sicher ökonomisch nutzen. Zwei der vier bekannten Verfahren werden nachfolgend beschrieben.

      1. Pyrolyse: eine „thermische Spaltung“, bei der die chemischen Verbindungen der Kunststoffabfälle bei einer Temperatur von 700–800 °C aufbrechen, so wie z. B. Benzin zu Olefinen pyrolisiert. Das so produzierte Gas und Öl kann dann als Heizmittel und das Öl zur Produktion neuer Kunststoffe und anderer Chemieprodukte verwendet werden.

      2. Hydrierung: das „Anlagern“ von Wasserstoff an andere Moleküle. Hierbei werden die Kunststoffabfälle zerkleinert und im Hydrierreaktor bei einem Druck bis zu 400 bar und einer Temperatur bis zu 500 °C mit Wasserstoff behandelt. So entstehen Gase und Öle, die wie unter Punkt 1 beschrieben weiterverwendet werden können.

      Weiter bekannt sind die Alkoholyse/Glykolyse und die Hydrolyse.

      Quelle: Spektrum der Wissenschaft © 12/1993, S. 108, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH.

      Chenillezwirn, engl. = candlewicking, chenille, frz. chenille = Raupe; samtartiger Effektzwirn, der aus einer Vorware entwickelt wird. Die Kettfäden werden in Gruppen eingezogen, der Schuss (später Flor) in Leinwand- oder Dreherbindung eingetragen. Da beim Einziehen nach 4–8 Fäden ein bestimmter Abstand gehalten wird, kann der Schuss in Kettrichtung durchgeschnitten werden. Man erhält dann einen Flachstreifen. Die Florhöhe ist abhängig vom Abstand der einzelnen Bänder. Durch Drehung des Zwirns erhält man einen Rundchenille, der als Schussmaterial für samtähnliche Gewebe verwendet wird. Die moderne Herstellung wird auf einer Chenillemaschine (Rund- oder Fasson-Chenille) durchgeführt.

      Chenille ist schon seit ca. 1750 für französische Seidengewebe verwendet worden, ebenso für Brochés und Stickereien.

      Einsatz: Deko- und Möbelstoffe, DOB, Jacken- und Kleiderstoffeffekte.

      Literatur: P.-A. Koch; G. Satlow: Großes Textil-Lexikon, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, 1965.

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      Abb.: Chenillezwirn; typisch samtartiger Effektzwirn, bei dem die geschnittenen, aufgespleißten Garne von Fixierzwirnen gehalten werden. Chenille ist nur optisch dem Samt verwandt.

      1. Schafrasse mit groben Wollhaaren (Stapellänge 60–250 mm, Faserdurchmesser ab 30 µm). Der Name bezieht sich auf eine Bergkette an der Grenze zwischen England und Schottland, den „Cheviot Hills“.

      2. Handelsbezeichnung; früher aus Cheviotwolle hergestellt, nimmt man heute für den Cheviot überwiegend die etwas weicheren, normalbogigen Crossbredwollen als Kammgarn- oder Streichgarntypen, die im Gebrauch nicht so schnell glänzend werden. Cheviot wird gerne im sportiven Bereich der DOB und HAKA eingesetzt. Kammgarnqualitäten zeigen ein klares Gewebebild (Kahlausrüstung) und erscheinen häufig als Stückfärber im Handel. Streichgarngewebe zeigen dagegen häufig lebhaft gemusterte Garne und eine faserige Oberfläche. Bindungen sind meist Köper (K 2/2), Fischgrat oder Spitzköper, Tuch, aber auch kleinere Fantasiebindungen. Aufgrund der gröberen Wolltype sind Streichgarnstoffe weitgehend knitterunempfindlich und robust, während Kammgarntypen durch das Tragen relativ schnell glänzend werden. Aufgrund des härteren Griffs wird der Cheviotstoff häufig im HAKA-Bereich verwendet. Grundsätzlich ist die Widerstandskraft dieser Wollen gegen mechanische Abnutzung, verglichen mit feinen Merinoqualitäten, geringer; sie weisen, natürlich auch konstruktionsbedingt, im Durchschnitt eine besonders hohe Verschleißfestigkeit auf. Einstellungsbeispiel: K 2/2, 10 x 10 Fäden/cm, Nm 8/2 x 8/2.

      Einsatz: Anzüge, Kleider, Mantelstoffe, Sportsakkos usw. Wirtschaftlich sind Cheviots von geringer Bedeutung.→ Crossbred,→ Merino,→ Wolle.

      Einsatz: Kostüme, Anzüge, Röcke usw.

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      Abb.: Chevron (Fischgrat)

      Chevronette,→ Chevreaux.