BGH StV 1994, 527; 1989, 914, 915; RGSt 71, 390, 396; OLG Hamm NStZ 2002, 38, 39. Umstritten ist, ob nur professionelle sexuelle Dienstleistungen gem. § 1 ProstG erfasst sind (so Spickhoff/Schuhr MedizinR §§ 331 ff. Rn. 30; Schwieger Vorteilsbegriff, S. 175), oder ob auch einmalige sexuelle Gefälligkeiten hierunter fallen (dafür BGH BeckRS 2020, 9769 Rn. 20; Bauchrowitz Immaterielle Vorteilsbegriff, S. 144; Zimmermann S. 449). Gänzlich abl. AnwK/Sommer § 331 Rn. 25.
Beispiele: Einladung zur Teilnahme an Jagdgesellschaft, LK/Sowada § 331 Rn. 40; Aufnahme in einen Rotary-Club, Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 449.
Pieth/Low/Bonucci/Zerbes OECD-Convention, Art. 1, S. 128 f.; Dorschfeldt Facilitation Payments, S. 59; ähnl. Spickhoff/Schuhr MedizinR §§ 331 ff. Rn. 30.
Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 447 f.
Esser/Rübenstahl/Saliger/Tsambikakis/Rübenstahl/Piel WirtschaftsstrafR, § 331 StGB Rn. 24; Zimmermann S. 450. Erfasst sind daher vom Begriff des „Vorteils“ (im Gegensatz zu demjenigen des „Vermögensvorteils“ z.B. in § 263 StGB) auch verbotene Schwarzmarktgüter wie Drogen oder verkehrsunfähiger Schmuck (Elfenbein, Pelz etc.).
RGSt 17, 296, 297; Rotsch/Beckemper Criminal Compliance, § 12 Rn. 19; Kindhäuser/Goy NStZ 2003, 291, 292; a.A. BGHSt 14, 123, 128; RGSt 77, 75, 78; OLG Karlsruhe NStZ 2001, 654, 655; zweifelnd BGHSt 47, 295, 305 („eher fern liegend“).
Vgl. BGHSt 47, 295, 304 f.
Spickhoff/Schuhr MedizinR, §§ 331 ff. Rn. 29; Zimmermann S. 450.
Vgl. demgegenüber Art. 322decies Abs. 1 Buchst. b) des schweizerischen StGB: Ausschluss „geringfügiger Vorteile“. Nur ganz vereinzelt werden geringwertige Zuwendungen qua teleologischer Reduktion aus dem Vorteilsbegriff der §§ 331 ff. StGB ausgeklammert, z.B. von S/S/W/Rosenau § 331 Rn. 16; Kaiser NJW 1981, 321, 322; die h.M. sieht dies anders, BGH NStZ 2000, 596, 599; NK/Kuhlen § 331 Rn. 41; Zimmermann S. 459.
Vgl. demgegenüber § 108e StGB, der nur „ungerechtfertigte“ Vorteile erfasst.
BGH NStZ 2008, 216, 217; NJW 2003, 2996, 2998; Fischer § 331 Rn. 11.
Zimmermann S. 462 f.
Ambos JZ 2003, 345, 351; Satzger ZStW 115 (2003), 469, 476.
BGH StV 2012, 19, 21. Hierbei ist wiederum umstritten, ob dies nur gilt, wenn zwischen der Leistung des Amtsträgers und der vertraglich vereinbarten Entlohnung ein Missverhältnis besteht (z.B. hohes Nebentätigkeitshonorar für ein wertloses Pseudo-Gutachten – so die sog. Vertragstheorie, BGH NJW 2006, 225, 228), oder bereits für den Fall eines eigentlich angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnisses (so BGHSt 31, 264, 280). Näher zum Ganzen SK/Stein/Deiters § 331 Rn. 44 f.; Zimmermann S. 462 mit dortiger Fn. 2122.
Der ausdrückliche Einbezug von Drittvorteilen ist erst 1997 erfolgt; zuvor war diese Frage heftig umstritten, Zimmermann S. 456 f.
BGH NStZ 2015, 451, 453 mit Anm. Zimmermann WiJ 2015, 238, 240.
Es besteht keine Beschränkung auf Angehörige oder sonstige nahestehende Personen, Deiters ZJS 2012, 255; Zimmermann S. 454; a.A. NK-WSS/Gaede § 299 Rn. 51; Krey/Heinrich/Hellmann BT 1, Rn. 937.
Vgl. BGHSt 47, 295 (Zahlung an einen eingetragenen Universitäts-Förderverein); 15, 286 (Sportverein).
Entsprechend sind auch Zahlungen an staatliche Institutionen (z.B. Zahlungen an die Staatskasse i.S.v. § 153a Abs. 1 S. 2 Nr. 2 StPO oder öffentlich-rechtliche Schulen) Drittvorteile, BGH StV 2012, 19, 21; OLG Köln NStZ 2002, 35, 36; Zimmermann S. 455; a.A. LG Bonn StV 2001, 292, 294; Greco GA 2016, 249, 253.
Zimmermann ZStW 124 (2012), 1023, 1048 f. m.w.N.
Schönke/Schröder/Heine/Eisele § 334 Rn. 7. Die Literatur wendet sich teilweise gegen den Begriff der Anstiftung (NK/Kuhlen § 334 Rn. 7), aber ohne, dass damit in der Sache eine abweichende Ansicht verbunden wäre.
Besonderheiten gelten nach h.M. hinsichtlich der Verjährung, s. Rn. 69.
Zimmermann S. 380 ff.; s.a. Wachter GA 2019, 735, 739 f.
Nach BGHSt 29, 300, 302 ff. ist es unbeachtlich, ob der Amtsträger die Begehung der Pflichtwidrigkeit lediglich vortäuscht; a.A. Kuhlen NStZ 1988, 433, 435.
Teilweise wird vertreten, es handele sich bei der Belohnungskorruption ohnehin nur um eine Beweiserleichterungsvorschrift, RGSt 63, 367, 369; Basler Kommentar/Pieth Art. 322ter Rn. 46; Pieth/Low/Bonucci/Zerbes OECD-Convention, Art. 1, S. 143.