In Kontaktsportarten ist der körperliche Kontakt der Spieler untereinander besonders auffällig oder sogar erforderlich. Bei einigen Sportarten wie Kampfsportarten oder Rugby kann der Sport nicht ohne Kontakt durchgeführt werden. In anderen Sportarten, vor allem im Teamsport, kommt es gelegentlich zum Kontakt, dieser ist aber regelwidrig oder nur zufällig.
Nicht nur durch Sport, auch im Beruf gibt es Risiken, die zur Arthrose führen, dazu zählen das schwere Heben und Tragen von Bauarbeitern und Umzugshelfern. Jetzt werden Sie vielleicht fragen: »Ja, wer hebt und trägt denn schon Bauarbeiter oder Umzugshelfer?« Aber gemeint sind natürlich die Lasten, die die Arbeiter tragen. Erhöhte Stoßbelastungen erleiden Arbeiter, die mit einem Presslufthammer hantieren müssen. Fliesenleger haben ständig erhöhten Druck auf den Kniegelenken. Ein erhöhtes Risiko durch sich immer wiederholende monotone Bewegungsabläufe hat ein Fließbandarbeiter oder die Kassiererin. Das bedeutet nicht, dass Sie allein durch diese Risiken eine Arthrose erleiden werden. Sie müssen nur den erhöhten Belastungen zum Beispiel durch körperliches Ausgleichstraining eine ebenso große Belastbarkeit gegenüberstellen oder versuchen, diese Belastungen zu minimieren. Auf jeden Fall aber sollten Sie – sofern bei Ihnen schon sogenannte Präarthrosen wie Übergewicht, Fehlhaltungen, Gelenkfehlstellungen oder Stoffwechselerkrankungen vorliegen – diese Risiken bei Ihrer Berufswahl berücksichtigen.
Selbst wenn Sie nicht in einem Umzugsunternehmen arbeiten, werden Sie sicher schon den einen oder anderen Umzug hinter oder noch vor sich haben. Auch wenn Sie bei einem Freund helfen, werden es Ihnen Ihre Gelenke und Bandscheiben danken, dass Sie den Abschnitt über ergonomisches Heben und Tragen so aufmerksam gelesen haben und Sie nun alle Hinweise problemlos umsetzen und anwenden.
Bei Gartenarbeiten im Knien (wenn zum Beispiel im Frühjahr die Blätter von den Beeten gesammelt oder im Sommer das sprießende Unkraut gejätet werden soll) können Ihre Kniegelenke ebenso großen Belastungen wie denen eines Fliesenlegers ausgesetzt sein. Auch wenn Sie Ihrem Freund die Hilfe beim Umzug versagt haben und das Unkraut im Garten einfach wachsen lassen, sich zur Erholung eine Urlaubsreise gönnen und nun in den Bergen wandern, tun Sie nicht unbedingt nur Gutes für Ihre Gelenke, denn auch Wandern mit starken Höhenunterschieden und starkem Gefälle ist eine besondere Herausforderung für den Gelenkknorpel.
Wenn Sie zu den »gefährdeten« Menschen zählen, die
knorpelschädigende Sportarten betreiben (mit vermehrter Stoßbelastung auf ein geschädigtes Gelenk, übermäßiger Druckbelastung oder unfallträchtige Sportarten wie etwa Fußball),
knorpelschädigenden beruflichen Tätigkeiten nachgehen (Arbeiten mit Presslufthammer, schweres Heben und Tragen, Fliesenlegen im Knien und so weiter),
knorpelschädigende Freizeitbeschäftigungen ausüben (Bergwandern, schweres Heben und Tragen bei Umzügen, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeit im Knien und dergleichen),
sollten Sie regelmäßig sport- oder arbeitsmedizinische Untersuchungen zur Früherkennung von Knorpel- oder Gelenkverletzungen in Anspruch nehmen.
Screening und Frühbehandlung verhindert Arthrose
Falls Sie bald Eltern, Groß- oder gar Urgroßeltern werden, denken Sie daran, dass bei dem Neugeborenen in der dritten Vorsorgeuntersuchung – also, wenn es zwischen vier und sechs Wochen alt ist – eine Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke durchgeführt wird. Damit können Gelenkfehlstellungen wie die angeborene Hüftgelenksverrenkung frühzeitig erkannt und behandelt werden. Möglichkeiten bestehen in einer Spreizhosenbehandlung, damit wird das Pfannendach zum Nachreifen stimuliert. Kann im Säuglingsalter keine ausreichende Verbesserung der Überdachung mit konservativen Methoden erreicht werden, besteht die Möglichkeit einer Operation. Dabei können die Beckenknochen so umgestellt werden, dass die Gelenksituation optimiert wird.
Dysplasie des Hüftgelenks ist der Fachbegriff für angeborene Hüftgelenksverrenkung. Er bezeichnet Fehlstellungen und Störungen der Verknöcherung des Hüftgelenks beim Neugeborenen. Das Hüftgelenk ist sozusagen noch unausgereift. Die Überdachung des Hüftgelenkskopfs durch das Pfannendach ist zu gering. Dadurch ist die Gelenkfläche kleiner, was zu höheren Druckbelastungen und damit zur Überlastung des Gelenkknorpels führt.
Kontrolle der Gelenk- und Knochenentwicklung bei Jugendlichen
Kleinste Veränderungen im Gelenkknorpel bewirken eine veränderte Gelenkbelastung, können über Jahre zu Fehlstellungen führen und in einer Arthrose enden. Mit den folgenden Trainingsgrundsätzen lässt sich das Risiko eines Gelenkschadens und einer nachfolgenden Arthrose verringern:
Kinder und Jugendliche sollten ihre Muskulatur und Gelenke nur mit dem eigenen Körpergewicht, nicht mit Zusatzgewichten, belasten. Dadurch wird dem Körper die Möglichkeit gegeben, sich den Trainingsanforderungen anzupassen, Überlastungen können vermieden werden.
Beim Krafttraining sollte auf die Erhaltung beziehungsweise Wiederherstellung der muskulären Balance geachtet werden. Ein Muskel muss immer gemeinsam mit seinem Gegenspieler trainiert werden. Nur so lassen sich muskuläre Ungleichgewichte und Haltungsschäden vermeiden.
Nicht das Aufwärmen vor dem Training vergessen, dadurch lassen sich Trainingsverletzungen vorbeugen. Ein Kraftaufbautraining sollte immer mit Mobilisations- und Dehnungsübungen einhergehen. Geeignete Übungen für die Muskelkräftigung bei Kindern und Jugendlichen sind Liegestütze, Kniebeugen, Klimmzüge, Beinheben in Rückenlage.
Behandlung von Gelenkschäden
Ein wichtiger Punkt des Gelenkschutzes ist die rechtzeitige und erfolgreiche Behandlung von Gelenkschäden. Zu diesen zählen zum Beispiel:
Kreuzband- und Meniskusverletzungen
Knochenbrüche, die ins Gelenk ziehen oder Achsfehlstellungen verursachen
Knorpelverletzungen
Gelenkmaus – ein freier Gelenkkörper bestehend aus Knochen, Knorpel oder Schleimhaut (durch Erkrankung oder Verletzung)
Von Gelenkmäusen und Mausbett
In Arthrose lindern für Dummies werden Sie auch noch von Pferden und anderen Tieren hören, aber lassen Sie mich mit dem kleinsten beginnen: der Gelenkmaus. Na gut, Sie haben recht, es ist keine richtige Maus. Gelenkmaus ist ein Synonym für einen freien Gelenkkörper, manche sprechen auch von Gelenksteinen. Die Maus besteht nicht nur aus Haut (Gelenkinnenhaut) und Knochen, sondern manchmal auch aus Knorpel. Sie ist im Gelenk eingeschlossen, also gewissermaßen gefangen, kann sich aber dennoch dort bewegen. Abhängig von der Größe und Lage kann sie Einklemmungen oder Gelenkblockierungen verursachen. Solch eine plötzliche Blockade nennt man auch Maussymptom.
Wenn die Mäuse keine Symptome auslösen, sagt man, sie sind (klinisch) stumm. Die meisten Mäuse piepsen aber, das kennen Sie. Die von ihnen verursachten Geräusche entstehen durch Reibung im Gelenk. Gelenkmäuse können durch verschiedene Ursachen entstehen: Gelenkverletzungen inklusive Eindringen von Fremdkörpern, Entzündungen, Abnutzungsprozesse, krankhafte Wucherungen und Geschwülste, Fehlbildungen. Und wenn die kleinen Mäuse müde sind? Nein, sie gehen nicht zu Bett. Sie kommen vielmehr aus dem Bett. »Mausbett« bezeichnet die Gelenkflächendefekte,