Bestimmung der Position des Wasserrauschens im Raum.
Die Person zeigt an, wo sie das Geräusch hört (hier hört sie die Geräuschquelle nach links verschoben und zu hoch).
Bestimmung der Position des Wasserrauschens im Raum (Vorlage für die Erfassung).
Beenden des Hörtests
Sind Sie am Ende des Tests angekommen, stellen Sie das Wasser langsam ab, wobei es leiser wird, bis es nicht mehr zu hören ist. Sagen Sie der Person, dass Sie die Augen jetzt wieder langsam öffnen kann. Geben Sie ihr etwas Zeit, bis Sie mit der Besprechung der Ergebnisse beginnen.
Fazit unseres einfachen Hörtests und Nachbesprechung
Der hier vorgestellte Test hat zwar bereits eine Trainingswirkung, ist jedoch in erster Linie eine Bestandsaufnahme. Wir wollen uns damit gemeinsam einen Überblick verschaffen, wie die Hörsituation sich in den einzelnen Ebenen zeigt, indem wir gemeinsam das Wasserrauschen gehört haben.
Besprechen Sie die Ergebnisse und Beobachtungen einfühlsam miteinander. Tauschen Sie als Begleiter und getestete Person Ihre Wahrnehmungen aus, was Sie bei den einzelnen Ebenen festgestellt und wie Sie die einzelnen Ebenen erlebt haben. Es geht dabei nicht darum, sich auf die Ergebnisse zu fixieren. Wir haben einen momentanen Status festgestellt. Das sind keine unverrückbaren Tatsachen. (Achtung: Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie ein Hördefizit haben beziehungsweise wie groß es ist.)
Wie geht es weiter? Das erfahren Sie in Kapitel 2 (Zurück zur Mitte …). Nun beschreibe ich erst einmal die Variante dieses Hörtests mit dem Naturschallwandler.
Hörtest mit dem Naturschallwandler
Technische Voraussetzungen
Sie brauchen einen Verstärker mit Fernbedienung, einen CD-Spieler oder eine andere Klangquelle sowie ein Naturschallwandler-System (der Test funktioniert nicht mit herkömmlichen Lautsprecherboxen). Günstig, aber nicht unbedingt notwendig, ist eine Dezibel-Anzeige an der Musikanlage.
Vorbereitung: Installation eines therapeutischen Hörplatzes (Trainingsplatzes)
Um einen Hörplatz mit dem Naturschallwandler-(NSW-)System einzurichten, gehen Sie wie folgt vor:
• Stellen Sie das NSW-System vor einer geraden Wand auf, und schließen Sie es gemäß der Aufbauanleitung an. Achten Sie darauf, dass die Satelliten den gleichen Abstand vom Sitzplatz haben.
• Stellen Sie die 2 Satelliten auf Ständern auf geringster Höhe ein, sodass der Campanoid sich etwa auf Herzhöhe befindet, wenn die Person auf dem Stuhl sitzt.
• Stellen Sie einen Stuhl oder Hocker (idealerweise einen stabilen Korbstuhl) genau in der Mitte zwischen beiden Satelliten auf (therapeutischer Sitzplatz).
• Platzieren Sie das Tiefton-Modul rechts oder links zwischen Stuhl und Satelliten oder direkt hinter dem Sitzplatz (das ist optimal).
• Stellen Sie die Stuhllehne möglichst direkt an die Wand oder, wenn das Tiefton-Modul hinter dem Stuhl steht, mit ein paar Zentimetern Abstand an das Modul. Dieser Aufbau des therapeutischen Sitzplatzes kann auch mitten in einem Raum erfolgen. Es ist jedoch für den Hörenden leichter, direkt an einer Wand zu sitzen, da dies die Orientierung nach hinten (die Wand gibt Sicherheit: »Da ist niemand«) und nach vorne erleichtert.
• Satelliten und Oberkörper sollen sich auf einer Linie befinden, oder platzieren Sie die Satelliten etwas vor dem Körper.
• Stellen Sie einen zweiten Stuhl gegenüber dem therapeutischen Sitzplatz im Abstand von 2 bis 3 Metern für die Begleitung auf.
Therapeutischer Hörplatz mit dem Naturschallwandler-System.
Anordnung des therapeutischen Hörplatzes in der Draufsicht.
Musikalische Voraussetzungen: Ein Lied von einer einzelnen weiblichen Gesangsstimme mit einfacher musikalischer Begleitung, das folgende Qualitäten aufweist:
• Die Stimme der Sängerin muss zentriert sein, das heißt, bei gleichem Abstand zu den Satelliten der Naturschallwandler und der Mittenstellung der Balanceregelung des Verstärkers ist die Sängerin genau in der Mitte zu hören.
• Das Lied hat Dynamik (unterschiedliche Lautstärken) und ist in mehreren Tonlagen gesungen.
• Das Lied hat einen schönen Inhalt (ich weiß, darüber könnten wir jetzt viele unterschiedliche Ansichten teilen – nehmen Sie einfach eins, das Ihnen gefällt und guttut).
• Diese Voraussetzungen sind beispielsweise erfüllt in dem Lied »Over the Rainbow« von Eva Cassidy aus ihrer CD »Songbird«, mit dem wir schon seit vielen Jahren mit sehr gutem Erfolg arbeiten.
Wenn Sie sich selbst testen wollen, benötigen Sie eine zweite Person, die Ihnen einige Fragen zu Ihrer Hörwahrnehmung stellt und die Antworten und die Beobachtungen notiert.
Der Mensch, dessen Hörfeld wir prüfen, heißt im Text »Person«, der begleitende Mensch »Begleiter«.
Lassen Sie sich gemeinsam Zeit für diesen Ablauf. Das Testlied kann gern 1- bis 2-mal wiederholt werden, bis alle Testfragen eindeutig beantwortet sind. Besonders die Person, mit der wir das Hörfeld prüfen, soll die Möglichkeit haben, sich auf die Musik und das holografische Hören einzustimmen.
Nun kann der Test mit den Naturschallwandlern beginnen.
Anmerkung für Hörgeräteträger
Grundsätzlich ist die Feststellung der Hörfähigkeit auch hier immer ohne Hörgeräte durchzuführen. Je nach Grad der Schwerhörigkeit muss die Übung der Person vor dem Abnehmen der Hörgeräte jedoch genau erklärt und eventuell müssen Zeichen für die Regulierung der Lautstärke vereinbart werden.
Wie beim Test mit natürlicher Schallquelle gilt: Sollte der Hörgeräteträger ohne die Apparate auch bei sehr lautem Sprechen nichts verstehen, wird der gesamte Test mit den Hörgeräten durchgeführt. Das Training hat dann gemäß den Anleitungen in diesem Buch über einen längeren Zeitraum zu erfolgen, bevor wir ohne Hörhilfe weiterarbeiten können.
1. Ebene: Feststellung der allgemeinen Hörfähigkeit in Verbindung mit Lautstärke
Vorgehen für diese Ebene Schritt für Schritt
• Die Person setzt sich entspannt und bequem auf den Trainingsplatz. Der Begleiter setzt sich auf den Stuhl gegenüber und hält die Fernbedienung. Er hat Zettel und Stift bereitgelegt, um wichtige Beobachtungen und Antworten zu notieren. Die Musik ist noch aus.
• Der Begleiter bittet die Person, die Augen zu schließen.
• Er spielt das ausgewählte Lied leise an. Er stellt die Lautstärke langsam und behutsam lauter, bis diese für die Person angenehm ist, das heißt die Sängerin von der Person klar und deutlich gehört wird. Dies findet der Begleiter heraus, indem er die Person fragt:
– »Ist die Lautstärke so angenehm?«
–