The S-Files: Die Succubus Akten. Группа авторов. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

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Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783947550586
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erschien in einem traumhaften Kleid in Blau, das Haar wie üblich zu ihrer komplizierten Frisur über der Stirn hochgesteckt. Gemeinsam mit dem Autoverkäufer Georg und dem Masseur Andreas besuchte sie ein Nobelrestaurant, in dem die Regel galt: Je höher der Preis, desto kleiner die Portion.

      Eine rasche Abfolge von verschiedenen Szenen des Abends folgte. In jeder davon buhlten die beiden Kandidaten um die Gunst vom Single Girl Samara.

      »Aber Georg sorgte für ein abruptes Ende«, verkündete die Männerstimme. Geschickt zusammengeschnitten wurde gezeigt, wie der Genannte seinen Stuhl immer näher an Samara heranrückte. Die ließ es lächelnd geschehen, warf jedoch mehrere herausfordernde Blicke auf Andreas. Es war, als wolle sie den Masseur herausfordern, sein Glück ebenfalls zu versuchen.

      Georg war nun direkt neben ihr. Während er ihr etwas zuflüsterte, das die Mikrofone nicht erfassten, streckte er eine Hand aus, um ihr über die Wange zu streichen. Samara ließ es zu und schloss in einem genießerischen Ausdruck die Augen. Dann berührte er ihr Haar und die kunstvolle Frisur.

      Blitzschnell schoss Samaras Arm nach oben und packte ihn am Handgelenk. Er stieß einen Schrei aus, bei dem nicht klar war, ob aus Schrecken oder Schmerz. »Nicht die Haare«, zischte sie, das ebenmäßige Gesicht kurz zu einer Grimasse verzerrt.

      »Tja, Georg«, verkündete die Männerstimme freundlich, »Samaras Haar ist ihr Heiligtum. Das wusstest du aber.«

      Das Bild wechselte und zeigte einen kurzen Clip aus dem Interview vom Ende dieser Folge, nachdem Georg keine Rose erhalten hatte. »Es war merkwürdig«, meinte er. »Unter dem Haar konnte ich eine Beule fühlen.« Mit nachdenklichem Gesicht sah er in die Kamera. »Vielleicht gibt es ja einen Grund dafür, dass sie immer diese komischen Frisuren trägt.«

      »Und offensichtlich wird Georg diesen Grund nicht mehr erfahren«, fügte die Männerstimme fröhlich hinzu. »Ebenso wenig wie Andreas.«

      Das Bild wechselte und zeigte den Angesprochenen, der mit einigen kurzen Worten erklärte, die Show ebenfalls verlassen zu wollen. »Sie hat mir Angst gemacht«, sagte er. »Ich dachte schon, sie will ihm die Hand brechen.«

      »Schade um Andreas«, kommentierte die Männerstimme. »Seine Chancen wären nicht schlecht gewesen. Aber die anderen Kandidaten durften sich freuen. Denn wenn jemand freiwillig geht, bleibt der Rest automatisch im Rennen. Und da sich sogar zwei der Jungs verabschiedet haben, musste auch in der nächsten Folge keiner gehen.«

      Der Rückblick ging weiter.

      »Die siebte Folge: das Übernachtungsdate.«

      Zwei Kandidaten, Niclas und Benny, klopften an eine Haustür. Samara, gekleidet in einen Bademantel, öffnete ihnen. Auch diesmal trug sie das Haar zu der üblichen Frisur aufgetürmt. »Was dann wohl passiert ist?«, fragte die Männerstimme in verschwörerischem Tonfall.

      Die beiden Männer traten ein, und Samara schloss die Tür. Die Kamera blieb draußen. Es folgte ein Schnitt zu einer Verandatür. Hinter zugezogenen Vorhängen waren Schemen zu erkennen, die sich bewegten. »Wir werden es wohl nie erfahren.«

      Wieder wechselte das Bild und zeigte das Interview von Benny, als dieser nach dem Übernachtungsdate die Show freiwillig verließ. Er wirkte übermüdet mit roten Ringen unter den Augen. Durch sein dunkles Haar zogen sich graue Strähnen. »Ich kann mich an kaum etwas erinnern«, sagte er matt. »Wir haben ein Glas Wein getrunken, dann bin ich wohl eingeschlafen.«

      Natürlich ließ die Männerstimme das nicht unkommentiert. »Wer bei einer Frau wie Samara einschläft, hat in dieser Show nichts verloren. Also tschüß, Benny.«

      Es folgten Szenen aus weiteren Episoden, die man in der Regie gebannt verfolgte.

      »In Ordnung, Leute. Bereitmachen, gleich sind wir wieder da. Auf die Sechs in drei, zwo, eins.«

      Die Bühne kam ins Bild. Hinter dem Sofa schloss sich die Klappe und verbarg den Monitor. Samara wandte sich mit einem Lächeln um und strahlte erst das Publikum, dann die Kandidaten an.

      »Die Zwei.«

      Samaras Lächeln in Großaufnahme.

      »Und die Sieben.«

      Die drei Kandidaten auf ihren Hockern. Alex und Miguel lächelten zurück. Lars wirkte nachdenklich. Dann schien er zu merken, dass die Kamera ihn im Bild hatte, und seine Mundwinkel wanderten nach oben.

      Abermals erklang die Männerstimme. »Und jetzt wird Samara uns verraten, wer von den Dreien die letzte Rose erhält. Mit wem will sie die nächsten Wochen und vielleicht sogar den Rest ihres Lebens verbringen? Und wen wird sie nach Hause schicken?«

      »Wieder auf die Nummer Zwei.«

      Samaras lächelndes Gesicht füllte das Bild, dann zoomte die Kamera langsam hinaus, bis sie und das Sofa ganz zu sehen waren. Auf einem Kissen neben ihr lag eine langstielige Rose. Sie griff danach, drehte sie in den Händen und legte sie schließlich wieder zurück, ehe sie aufstand.

      »Auf die Sieben.«

      Die Hüften schwingend trat Samara vor die Kandidaten, die sich beeilten, von ihren Hockern zu springen.

      »Alex«, sagte sie in einem Tonfall, der aufrichtiges Bedauern ausdrückte. »Wir hatten viel Spaß, aber es hat nicht gefunkt.«

      »Jetzt auf die Drei und rauszoomen.«

      Der Fitnesstrainer kniff die Lippen zusammen, dann nickte er. Samara, die vor ihm stand, breitete die Arme aus. Er tat es ihr gleich, und sie umarmten einander. Als sie sich wieder lösten, wechselten sie einige Worte, jedoch zu leise, als dass die Mikrofone sie hätten aufnehmen können.

      »Auf die Acht.«

      Das Publikum applaudierte.

      »Einer ist raus, bleiben noch zwei«, verkündete die Männerstimme.

      »Auf die Sechs.«

      Samara glitt zum Sofa zurück und nahm die Rose. Dann wandte sie sich wieder den Kandidaten zu.

      »Für wen wird sie sich entscheiden?«, fragte die Männerstimme.

      II

      Kandidat

      D

      ie Tür schloss sich, als Samara hindurchgetreten war. Mit einer Handbewegung gab der Assistent Lars und den beiden anderen Finalisten zu verstehen, dass sie sich bereithalten mussten.

      Das Publikum im Studio applaudierte pflichtbewusst, dann wurde es wieder ruhig. »Also gut, raus mit euch«, sagte der Assistent und zog die Tür auf.

      Alex ging als Erster, gefolgt von Lars. Den Abschluss bildete Miguel.

      Mit dem Fitnesstrainer war Lars nie wirklich warm geworden. Der Kerl schien ihm immer - zu viel zu sein. Zu viel Training, zu viel Proteinshakes, zu viel ›Ich bin der Beste‹. Nur Gesprächsthemen waren dünn gesät.

      Ganz anders Miguel. Der war ein netter Kerl. In Wahrheit hieß er Michael und hatte erzählt, dass er ein kleines Szene-Lokal betrieb. Sie hatten vereinbart, in Kontakt zu bleiben, ganz egal, wie die Show endete.

      Natürlich konnte Miguel nicht ahnen, was für ein Ende er im Sinn hatte. Denn er wusste nicht, was Samara wirklich war.

      Ganz anders als Lars.

      Sie gingen zu den Hockern und nahmen Platz. Samara beobachtete sie mit dem üblichen Lächeln. Ahnte sie, dass er sie erkannt hatte? Dass er wusste, was sie war? Warum sie diese ungewöhnliche Frisur trug?

      Die nervende Moderationsstimme vom Band stellte jeden von ihnen kurz vor. Als ob die Fans der Serie das nicht ohnehin schon längst wussten.

      Lars fühlte den Stoffbeutel in seiner Hosentasche. Wenn es stimmte, was er recherchiert hatte, würde er Samara damit enttarnen und besiegen können. Damit und mit dem Anhänger um seinen Hals.

      Endlich hatte die Nerv-Stimme die Vorstellung beendet. Es folgte eine Einspielung der Highlights der Show. Lars erinnerte sich an alle Kandidaten, doch zwei davon waren besonders