Auf Pad im 4x4 Camper: Camping in Namibia. Berhard Vogt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Berhard Vogt
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783947164172
Скачать книгу
zu verarbeiten, zumal auch das Camping-Equipment (samt Lebensmittel) und das Fahrzeug immer wieder Pflege und Kontrolle benötigen.

       Streckenplanung:

      • individuelle Auflistung aller interessanten Sehenswürdigkeiten und wichtigen Aktivitäten

      • Vorabinformation über das geplante Programm mittels Printmedien oder Internet

      • Rücksprache mit den Mitreisenden (Partner, Freunde, Kinder etc.)

      • Überarbeitung der Programmliste:

      – Streichen bzw. Hinzufügen von Programmpunkten

      – Anpassung: Programmpunkte – Urlaubstage

      • Markierung der Programmpunkte auf einer Karte

      • Erstellung eines ersten Routenverlaufs durch Verbinden der einzelnen Programmpunkte

      • Feinplanung der Strecke, der einzelnen Tage und notwendigen Infrastruktur (Lebensmittel, Treibstoff, Übernachtungsmöglichkeiten etc.)

      Ähnlich wie in Deutschland drehen sich viele Gespräche in Namibia (zumindest außerhalb der Städte) um das Wetter. Landesweites Gesprächsthema Nummer eins sind Regenfälle und die damit verbundenen Niederschlagsmengen, die über das Wohlergehen der Farmen entscheiden. Also bloß nicht wundern, wenn auf Gästefarmen über Millimeterangaben philosophiert wird. Das Auftreten und die Intensität des Regens hält das ganze Land in Atem. Charakteristisch für das Klima Namibias sind oft jahrelange Dürreperioden (schlechte Jahre). In guten Jahren kommt der Regen wie geplant während des warm-heißen Sommers (Oktober bis April), mit den ergiebigsten Niederschlägen zwischen Januar und März. Die Trockenzeit fällt in den namibischen Winter (Mai bis September), der durch kühle bis kalte Nächte gekennzeichnet ist. Deutlich kühler als das abgeschlossene Binnenland erweist sich die Atlantikküste, an welcher der kalte Benguelastrom (12 bis 14°C Wassertemperatur) vorherrscht. Diese aus der Antarktis stammende Strömung ist einer der entscheidenden Wetterfaktoren in Namibia und Ursache für die Trockenheit des Landes. Aufgrund des großen Temperaturunterschiedes zwischen Wasser- und Lufttemperatur findet keine Wolkenbildung statt, lediglich Morgennebel ist in Küstennähe zu beobachten. Die Regenwolken, die das Land erreichen, dringen vom Äquator über Angola und Sambia nach Süden vor und erreichen Namibias Norden und Nordosten. Je weiter es nach Südwesten geht, umso geringer werden die durchschnittlichen Niederschlagsmengen.

      Die Trockenzeit von Mai bis September eignet sich am besten für Tierbeobachtungen. Mit zunehmender Trockenheit sind die Wildtiere gezwungen, regelmäßig zu den vorhandenen Wasserstellen zu kommen. Im Juni und Juli liegen die Temperaturen am niedrigsten – tagsüber in der Sonne erreichen die Temperaturen angenehme 20°C, abends wird es jedoch schnell recht frisch. Die Nachttemperaturen können dann z. T. deutlich unter den Gefrierpunkt rutschen.

       Nebel in Swakopmund

       Regenwolken am namibischen Himmel

       TIPP: Dachzelte im Sturm

      Ab Mitte August bis September wird es tagsüber allmählich wärmer, nachts ist es jedoch noch kalt. Wegen der großen Temperaturunterschiede kommt es zu starken Winden bis hin zu heftigen Stürmen. Ein ähnliches Phänomen findet sich während der Regenzeit an den Gewitterfronten. Dann gehen die großen, schwarzen Wolken mit starkem Wind einher.

      Wind und Sturm sind per se unangenehm, können zudem auch den Gebrauch und die Funktion eines Dachzeltes beeinträchtigen. So kann ein im Wind stehender, geöffneter Eingang das gesamte Dachzelt wieder zusammenklappen lassen. Bei allzu heftigem Zusammenkrachen des Zeltes kann es zu Schäden am Zelt und besonders am Zeltgestänge kommen. Darum ist im Fall des Falles auf die Windrichtung zu achten und das Fahrzeug bzw. das Dachzelt derart zu positionieren, dass dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche entgegengebracht wird. Eingänge und Fenster sollten bei Wind möglichst geschlossen werden.

      Ab Oktober steigt neben den Temperaturen auch zunehmend das Niederschlagsrisiko. Oftmals fallen die Niederschläge in Form von Starkregen, der von dem ausgedorrten Boden nicht aufgenommen werden kann. Die Wassermassen bahnen sich ihren Weg, werden zu Sturzbächen, überspülen Straßen und lassen Trockenflüsse (Riviere) zu reißenden Strömen werden. Die Gefahr, in Wüsten zu ertrinken, liegt anscheinend auf einem ähnlichen Niveau wie das Risiko des Verdurstens. Die eigene Gesundheit im Sinne und die Unversehrtheit des Fahrzeuges (und die damit verbundenen Kosten) im Hinterkopf, ist vom Campen in Rivieren abzusehen. Auch bei der Durchfahrt laufender Riviere ist Vorsicht geboten, da die Beschaffenheit des Bodens sowie die Tiefe und Fließgeschwindigkeit des Wassers zunächst unbekannt sind. Befindet sich man erst einmal in den Fängen des Wassers, gibt es oftmals kein Vor und Zurück mehr für das Fahrzeug samt Insassen und Equipment. Aber auch außerhalb der Riviere kann das sich ergießende und aufgestaute Wasser zu Problemen führen. Weite Teile des Caprivi-Zipfels im Nordosten des Landes stehen in der Regenzeit regelmäßig unter Wasser, so dass ein Besuch dieser Region von vornherein problembehaftet bis unmöglich ist.

      Mit den Niederschlägen steigt in vielen Landesteilen auch die Anzahl der (stechenden) Insekten und damit auch das Malariarisiko (besonders im Nordosten). Damit wird das Thema Mückenschutz zu einem zentralen Thema – vor allem während der Dämmerung, aber auch nachts. Diverse Cremes, Sprays, Bänder und Funktionstextilien sollen die Plagegeister vom erwärmten, duftenden Körper fernhalten. In der Nacht sollte man sich tunlichst unter den Schutz eines Moskitonetzes begeben. In der Regel verfügen alle festen Unterkünfte (d. h. Lodges und Hotels) über Netze an ihren Betten. Die auf den Fahrzeugen montierten Dachzelte verfügen ebenfalls über Moskitonetze an den Eingängen und Fenstern. Nachts kann es allerdings bei Temperaturen über 20°C unangenehm warm werden unter der Moskitohaube. Da steckt man dann leicht in der Zwickmühle, was man im Zelt haben möchte: „dicke“ Luft oder Blutsauger.

      Neben dem Wetter sind bei der Reiseplanung auch die Ferienzeiten im Südlichen Afrika und die Hochsaison des internationalen Tourismus zu berücksichtigen. Während dieser Zeiten ist es ratsam, Flüge, Unterkünfte (auch Campingplätze) und Mietwagen weit im Voraus zu reservieren. Knapp wird es vor allen Dingen an den touristischen Hotspots, wie z. B. dem Etosha National Park und in der Namib-Wüste in unmittelbarer Nähe zu Sossusvlei.

      Mitte Juni beginnen in Südafrika die großen Ferien, so dass sich viele Südafrikaner auf den Weg ins Nachbarland machen. Daran schließen sich die europäischen Sommerferien an – einhergehend mit einem Heer an internationalen Touristen. Im Dezember sind die großen namibischen Schulferien: Viele Namibianer (und Südafrikaner) zieht es zu ihren Familien oder an die Küste; einige Gästefarmen schließen gänzlich während dieser Zeit. Und auch während der Osterzeit wird es traditionell recht voll in Namibia.

       In der Zeit von Oktober bis April kann es zu Starkregen kommen.

      Die Mietwagenpreise orientieren sich natürlich auch an der Nachfrage; mit erhöhter Nachfrage und knapperem Angebot steigen die Preise. Die Fahrzeugflotte der verschiedenen Anbieter ist nicht unendlich; oftmals sind während der Hochsaison alle Fahrzeuge unterwegs. Da heißt es, so früh wie möglich seinen Wunsch-Mietwagen zu buchen, um an den schönsten Tagen des Jahres nicht ohne Wagen dazustehen. Die Preise variieren je nach Anbieter, Ausstattung, Mietdauer und Mietzeitraum. Allerdings lässt sich das umfangreiche Angebot stark vereinfacht auf folgende kurze Formel bringen: Die Preise liegen in den ersten sechs Monaten eines jeden Jahres z. T. bedeutend unter den veranschlagten Raten im zweiten Halbjahr.

      Die Tage in Namibia sind kurz und gehen leider viel zu schnell vorüber.