Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jochen Müssig
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734321962
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Ensemble aus fürstlicher Architektur und meisterhaft gestalteter Natur. Die prunkvollen kaiserlichen Räumlichkeiten gehören zu den schönsten frühklassizistischen Festsälen Österreichs und vermitteln den Zauber der imperialen Epoche. Die Landschaftsarchitekten gaben auch dem barocken Prachtgarten, angelegt auf sieben Terrassen, sein ursprüngliches Flair zurück.

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       Schloss Hof ist ein Familien-Ausflugsziel mit zahlreichen Sommerfestspielen.

       Eckartsau und Mayerling

      Das ehemalige kaiserliche Jagdschloss Eckartsau ist ein ganz besonderes Schmuckstück und strahlt eine dezente Melancholie aus. Der prächtige Festsaal und die zahlreichen Jagdtrophäen des Thronfolgers Franz Ferdinand erzählen von Glanz und Glorie der Habsburgerzeit. Im Schloss endete seinerzeit auch die Donaumonarchie: Das letzte österreichische Kaiserpaar floh von hier aus ins Exil. Hier wurde auch der Verzicht auf die Regierungsgeschäfte in Ungarn unterschrieben – damit begann hier in Eckartsau der Abgang der Habsburger von der großen Weltbühne. Diese Geschichte über die letzten Stunden von Österreich-Ungarn wird bei Führungen am Originalschauplatz bewegend erzählt und gezeigt. Auch die großartige Parklandschaft lohnt den Besuch.

      Der kleine Ort Mayerling, idyllisch eingebettet in den Wienerwald, bietet Geschichte und Tragödie in einem. Denn genau dort, wo heute die Kirche des Karmelitinnenklosters steht, gingen Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera am 30. Januar 1889 in den Tod. Die anfangs von offizieller Seite verschleierte Tat ist die Tragödie eines gescheiterten Kronprinzen und wurde zu einem ganz besonderen Mythos, der viele Besucher nach Mayerling führt.

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       Die Kirche Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel ist von Melancholie umgeben.

       TOP image ERLEBNISSE

      image FÜRSTLICH SPEISEN

      Wer auf adligen Spuren durch Niederösterreich reist, möchte auch fürstlich speisen. Das Restaurant Zum weißen Pfau auf Schloss Hof bietet ausgezeichnete Menüs und eine große Terrasse. Küche in Gourmet-Qualität gibt es im jungWIRT in Göttlesbrunn, und Herwig Gasser im Kaiserhaus Baden bietet »Süßes vom Feinsten«. www.schlosshof-gastronomie.at, www.derjungwirt.at, www.herwiggasser.at

      image WEINGENUSS

      Regelrecht in Wein baden kann man im benachbarten Winzerort Sooß. Dort kann man bei Kerstin und Sigrid im Weingut Schwertführer großartigen Rotgipfler, Riesling, Zweigelt und Roesler probieren. www.schwertfuehrer.at

      image ALTE RÖMERSTADT

      Im Gebiet des heutigen Ortes Petronell wurde um 15 n. Chr. das römische Legionslager Carnuntum angelegt. Heute gibt die Römerstadt Carnuntum eindrucksvolles Zeugnis über das einst blühende Handels- und Handwerkszentrum. www.carnuntum.at

      image HISTORISCHER PARK

      Der Schlosspark Laxenburg im Wienerwald zählt zu den bedeutendsten historischen Landschaftsgärten Europas und wurde seit dem Mittelalter ausgebaut. Im Herzen des Schlossparks befindet sich die schöne Franzensburg. www.schloss-laxenburg.at

      image ERLEBNISGÄRTEN

      In ein Wunderland der Gartenfantasie kann man in den Kittenberger Erlebnisgärten eintauchen, die sich harmonisch ins sanfte Hügelland um Schiltern bei Langenlois einfügen. Ein blühendes Ausflugsziel mit asiatischem Garten, kreativen Wassergärten sowie einem Skulpturengarten. www.kittenberger.at

      image SALZKAMMERGUT – LANDSCHAFT IM GLEICHKLANG

       Alpenländische Sommerfrische

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       Westlich von Salzburg bis zum Dachsteinmassiv dehnt sich das Salzkammergut aus, ein uraltes Kulturland, in dem schon unsere prähistorischen Vorfahren Salz abbauten. Zugleich ist es eine der traditionsreichsten Urlaubsregionen Österreichs – üppig beschenkt von der Natur mit mehr als 40 großen und kleinen Seen, in denen sich die umliegende Bergwelt spiegelt.

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       Pittoreske Kapelle auf der Postalm, beliebtes Wanderund Skigebiet.

      Wer Sehnsucht hat nach entspannten Ferientagen, nach einem erfrischenden Bad im klaren See oder einer Bootspartie, nach Spaziergängen oder Bergtouren, nach österreichischer Gastlichkeit und kulturellen Erlebnissen, der ist im Salzkammergut goldrichtig. Kaum etwas spürt man vom modernen Massentourismus und seinen Begleiterscheinungen, fast ist die Zeit ein wenig stehen geblieben. Wie die gute alte Sommerfrische, individuell und unaufgeregt lässt sich der Aufenthalt im Salzkammergut gestalten. In bekannten Urlaubsorten wie St. Gilgen und St. Wolfgang am Wolfgangsee, im »kaiserlichen« Bad Ischl oder im idyllischen Altaussee – einst Refugium der literarischen Prominenz – ist man seit über 100 Jahren auf Gäste eingestellt.

       Hoch hinauf und weit zurück

      1997 hat die UNESCO die »Kulturlandschaft Dachstein-Hallstatt/Salzkammergut« zum Weltnatur- und Weltkulturerbe ernannt, weil sich hier auf vergleichsweise engem Raum die Schönheit und die geologische Besonderheit der Natur mit einer jahrtausendealten Kultur vereinen. Auf hochalpine 2995 Meter steigt das Dachsteinmassiv an, ein verkarsteter Bergstock mit interessantem Innenleben: Drei der vielen Höhlen, darunter die faszinierende Dachstein-Eishöhle, kann man im Rahmen von Führungen besichtigen. Atemberaubende Aussichten eröffnen sich von der Bergstation (2100 Meter) der Dachstein-Seilbahn. Die Talstation liegt unten am fjordartigen Hallstätter See, wo sich unter steilen Hängen am schmalen Uferstreifen die Häuser von Hallstatt drängen. Schon in der Steinzeit, vermehrt in der Bronzezeit, lockten die reichen Salzvorkommen Menschen in die abgeschiedene Bergregion. Im Besucherbergwerk und im Prähistorischen Museum von Hallstatt erfährt man mehr darüber, auch über Abbau und Verhüttung der Eisenerze am Beginn der Eisenzeit. So aufschlussreich und ergiebig waren die archäologischen Funde aus dem Gräberfeld oberhalb von Hallstatt, dass eine ganze Epoche mitteleuropäischer Zivilisation den Namen Hallstattzeit (ca. 800 bis 450 v. Chr.) erhielt.

       Wo sich der Franzl in seine Sisi verliebte

      Nicht umsonst nannte man das Salz einst »weißes Gold«. Und weil das Gebiet seit dem 15. Jahrhundert »Kammergut« war, also direkter Besitz der Habsburger Erzherzöge, war es dem österreichischen Herrscherhaus dank der reichen Salzvorkommen von jeher lieb