Einst waren es Natur und Einsamkeit, die Künstler nach Ahrenshoop lockten, heute ist es die Kunst, die viele Menschen anzieht. Ein Kunstpfad mit zehn Stationen führt zu Stellen, an denen bekannte Gemälde entstanden. In Galerien, Werkstätten und Museen gibt es Kunst zu bewundern. Der 1909 als erstes Ausstellungshaus eröffnete Kunstkaten diente als Begegnungsstätte zwischen Künstlern und Kunstinteressierten. Das Kunstmuseum lockt seit 2013 nicht nur mit seiner besonderen Architektur, es versteht sich als eine Forschungs-, Ausstellungs- und Begegnungsstätte zur kunstgeschichtlichen Entwicklung, die von der Gründerzeit der Künstlerkolonie bis in die Gegenwart als wohlhabendes Seebad reicht. Man könnte Ahrenshoop mit einem gut zusammengestellten Potpourri vergleichen. Es vereint die atemberaubende Natur zwischen Ostsee und Bodden, die traditionsreiche Vergangenheit als Fischerdorf am Althäger Hafen, wo die traditionellen Zeesenboote mit ihren rotbraunen Segeln nostalgisches Flair versprühen, und die Faszination der Künstlerkolonie.
TIPPS & INFOS
AKTIV: Das Naturschutzgebiet Ahrenshooper Holz bietet seltenen Vögeln, Insekten und Fledermäusen im 400 Jahre alten Wald mit Stieleichen und Rotbuchen eine Heimat. Ungewöhnlich ist das größte Vorkommen der Europäischen Stechpalme. Der Rundwanderweg durchs Ahrenshooper Holz misst 9 km, www.ich-geh-wandern.de/ahrenshoop
SEHENSWERT: Der 1909 eröffnete, himmelblau gestrichene Kunstkaten zeigt Werke aus der über 120-jährigen Geschichte der Malerkolonie, aber auch zeitgenössische Arbeiten. www.ostseebad-ahrenshoop.de/kunstkaten
SPEZIALITÄT: Frisch geräucherter Fisch, das gehört zu Fischland-Darß-Zingst einfach dazu. Direkt aus dem Räucherofen gibt es ihn in der Räucherei Zur Reuse mit Schauräucherei und eigener Fischland-Brauerei, https://raeucherhaus.com/Fischraeucherei-Reuse
INFO: www.ostseebad-ahrenshoop.de
Das traditionelle Fischerdorf wandelte sich zum Lieblingsort für Freigeister.
Der Kunstkaten in Ahrenshoop ist eine der ältesten Galerien Norddeutschlands.
MÜRITZ
Tausend Seen und Naturerbe-Wälder
Kleines Meer – der slawische Ursprung des Namens Müritz ist bei dem Blick selbsterklärend.
Wasser, wohin das Auge reicht. Die Mecklenburgische Seenplatte nennt sich nicht ohne Grund »das Land der tausend Seen«. Doch rund um die Müritz, übrigens Deutschlands größter Binnensee, gibt es nicht nur Wasser, sondern überdies ziemlich viel Wald. Neben dem Baden gelingt hier also auch das Waldbaden bestens.
Der größte Nationalpark Deutschlands abseits der Küsten liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Der Müritz-Nationalpark ist zu 70 Prozent von Wald bedeckt, der Rest besteht im Großen und Ganzen aus Wasser. In der DDR gehörte ein Teil des Nationalparks zum Jagdgebiet der DDR-Elite und diente als Truppenübungsplatz des Militärs. Für die Natur war das ein Glücksfall, denn so fanden Tiere wie die Rohrdommel und der Kranich einen Rückzugsort. See- und Fischadler haben hier die größte Brutdichte in Mitteleuropa. Seit 1990 steht die Landschaft als Nationalpark unter Schutz. So lange schon darf sich die Natur im Müritz-Nationalpark ungestört ausbreiten. 2011 wurde auch der alte Buchenwald im Teilgebiet Serrahn zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Ob mit dem Kanu auf dem Wasser oder auf den Rad- und Wanderwegen – es gibt viel zu entdecken!
TOP 5 WANDERWEGE DER REGION
Müritz-Nationalpark-Weg, 175 km – der längste Wanderweg durch einen deutschen Nationalpark,
www.mecklenburgische-seenplatte.de/mueritz-nationalpark-weg
Sietower Wandelweg, 9 km – auf elf Wandelstationen zum Wohlergehen, www.sietower-wandelweg.de
Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte, 240 km – auf zwei Routen durch wasserreiches Land pilgern, www.mecklenburgische-seenplatte.de/pilgerweg
Glienholz-Wanderweg, 13 km – um den Gliensee durch den Wald,
www.mecklenburgische-seenplatte.de
Walderlebnispfad Serrahn, 8 km – Wanderung durch das Weltnaturerbe Serrahner Buchenwälder, www.auf-nach-mv.de/wandern-serrahner-buchenwaelder
10 MÜRITZ-NATIONALPARK-WEG
165 Kilometer durch den Nationalpark
Urwüchsige Wälder, dunkle Moore, glitzernde Seen – der Müritz-Nationalpark-Weg, der mit einem blauen M auf weißem Grund markiert ist, führt als Rundweg in neun Tagesetappen von Waren einmal durch den Nationalpark. Der Weg schlängelt sich mitten durch ein Netz aus Flüssen, Seen und Teichen. Gleich hinter Waren breitet sich die Wildnis des Müritz-Nationalparks aus. Unter dem Dach aus Blättern gelangen Wanderer auf Wegen, die mal sandig, mal von knorrigen Wurzeln durchzogen sind, immer wieder zu Seen. Am Rederangsee lassen sich im Frühling und Herbst die Kraniche bewundern. Die Boeker Fischteiche locken Adler, Kormorane und Graureiher auf Futtersuche an. Auf der Kratzeburg begrüßt eine riesige Fledermaus am Eingang die Besucher. Dort informiert eine Fledermaus-Ausstellung über die nachtaktiven Flatterer. Ein Fischadlerpaar bei Federow lässt sich dank Videokamera in den Horst gucken. Es gibt also viel zu sehen, egal, welche Etappe man wählt. Die zweite Tagestour hält besondere landschaftliche Schönheiten bereit. Sie führt auf 17 Kilometern von Schwarzenhof nach Boek, vorbei an Mooren und knorrigen Eichen zum Aussichtspunkt am Specker See. Vom Käflingsbergturm geht der Blick über ausgedehnte Wälder und zahlreiche Seen bis zur Müritz. Je nach Wetter, Tag und Jahreszeit wartet der Nationalpark mit ganz unterschiedlichen Eindrücken auf. Im Frühjahr und Herbst trompeten die Kraniche, im Sommer erfrischt der Sprung ins Wasser, im Winter wird es wunderbar still.
TIPPS & INFOS
ANREISE: Waren und Neustrelitz sind als Tore zum Müritz-Nationalpark gut an den Nah- und Fernverkehr angebunden. Beide Bahnhöfe sind von Dresden, Berlin und Rostock gut mit IC und Regionalexpress zu erreichen.
UNTERKUNFT: Das Feriendorf Boeker Mühle bietet Ferienhäuser mit direktem Zugang zur Müritz, www.feriendorf-boeker-muehle.com
SEHENSWERT: Das Müritzeum in Waren informiert über Natur und Umwelt. Das Highlight ist das über zwei Etagen reichende Maränenbecken, www.mueritzeum.de