Wälder, Wandern, Wochenend'. Julia Schattauer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Julia Schattauer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734322334
Скачать книгу
Orte wie das Künstlerdorf Ahrenshoop, Prerow, das ehemalige Fischer- und Seefahrerdorf Wustrow sowie das Seeheilbad Zingst selbst sind gute Ausgangspunkte für ruhige Spaziergänge oder aktive Wander- und Radtouren.

      TOP 5 WANDERUNGEN IN DER REGION

      Leuchtturmweg, 12 km – durch den Darßwald und die Dünenlandschaft, www.auf-nach-mv.de/wandern-leuchtturmweg

      Rundwanderweg Darßer Ort, 4 km – familienfreundliche Rundwanderung durch die Darßer Landschaft, www.auf-nach-mv.de/rundwanderweg-darsser-ort

      Darßer Sterntouren 2. Tagestour, Prerow – Wieck – Born – Prerow, 17/22 km – über saftige Wiesen, entlang am Schilfgürtel und durch den Darßwald, www.auf-nach-mv.de/wandern-darss

      Darßer Sterntouren 3. Tagestour, Ahrenshoop – Prerow, 17 km – Wanderung durch Ahrenshoop und an der imposanten Steilküste vorbei, www.auf-nach-mv.de/wandern-darss

      Ahrenshooper Holz, 9 km – eine kleine Runde durchs Naturschutzgebiet, www.ich-geh-wandern.de/ahrenshoop

image

      Dänemark lässt grüßen

      Vom einstigen Fischerdorf Prerow führt der Leuchtturmweg unter dem Schutz wettergegerbter Buchen und hoher Fichten und Kiefern auf moosigen und verwurzelten Wegen zum Backsteinleuchtturm am Darßer Ort, der nördlichsten Spitze des Darß. Wenn nicht gerade die Sommerferien ihrem Höhepunkt zutreiben, herrscht hier eine unvergleichliche Stille, die nur von Vogelgezwitscher und den Wellen durchdrungen wird. Wer tief einatmet, riecht das Meersalz in der Luft, gemischt mit dem würzigen Duft des Waldes. Eichhörnchen und Spechte machen sich am alten Baumbestand aus Kiefern, Fichten und Rotbuchen zu schaffen. Wer weiß, wonach er Ausschau halten muss, entdeckt Relikte aus alten Zeiten: Vor etwa 3000 Jahren lag der Meeresspiegel weit höher, heute befindet sich das alte Meeresufer mitten im Wald.

      Der Leuchtturm aus dem Jahr 1848 ist noch immer in Betrieb. Eine Wendeltreppe führt über 134 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform mit Blick auf den Darßwald, den West- und den Nordstrand und über die Ostsee, bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis nach Dänemark. Auf einem Bohlensteg über die Düne, am Nothafen Darßer Ort und am Strand entlang geht es zurück nach Prerow. Eine weitere Möglichkeit, den Darßwald zu erkunden, besteht hoch zu Ross. Auf dem Darß warten kilometerlange Waldwege und endlos lange Strände auf Reiter. Reiterhöfe in der näheren Umgebung Prerows bieten geführte Touren und Ponyreiten für Kinder an. Der Kutscherhof Kayserling ist in Prerow die richtige Adresse für Kutschfahrten und Ausritte (www.kutscherhof-kayserling.de).

      TIPPS & INFOS

      SEHENSWERT: Im Leuchtturm betreibt das Deutsche Meeresmuseum Stralsund eine Außenstelle – das NATUREUM Darßer Ort. Die Anreise erfolgt zu Fuß, mit dem Fahrrad, der Kutsche oder der Darßbahn, www.natureum-darss.de

      EINKEHR: An der Seebrücke lädt das Binnen un Buten mit Spezialitäten wie Prerower Räucherlachs, Karamellkäse oder Mecklenburger Brotsuppe, www.binnen-un-buten.de

      UNTERKUNFT: Die Ferienanlage Born bietet Zeltplätze, Stellplätze für Wohnmobile und ein besonderes Campingerlebnis im zweigeschossigen Zelt, der Skylodge, www.regenbogen.ag/ferienanlagen/born.html

      INFO: www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de; www.ostseebad-prerow.de

image

      In der Brunftzeit bevölkern Rothirsche die Dünen.

image

      Der Darßer Leuchtturm ist einer der ältesten der deutschen Ostseeküste.

      Wo der Darß ganz wild ist

      Die Natur bringt doch immer die schönsten Formen hervor! Der wilde, gut 14 Kilometer lange Weststrand beweist dies auf Schritt und Tritt. Verwittertes Treibholz, das sich wie eine abstrakte Skulptur vom weißen Sand abhebt, und auf den jungen Dünen die vom Küstenwind geformten Windflüchter, all das verleiht dem Darßer Weststrand seine raue Romantik. Von Perow aus lässt sich der Weststrand in rund fünf Kilometern erwandern. Farne säumen die Waldpfade, die Sonne treibt Schattenspiele mit den Blättern. Wenn sich die kerzengeraden Kiefern in vom Wind gekrümmte Windflüchter verwandeln, ist das Ziel erreicht. Der Strand ist im ständigen Wandel. Wind und Wellen formen die naturbelassene Küste unentwegt neu. Nirgendwo an der Ostsee vollziehen sich Landabtragung und Landbildung so dynamisch wie im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Der Weststrand ist eines der anschaulichsten und malerischsten Beispiele für die Kraft der Wellen. Wo Wasser und urwüchsiger Küstenwald aufeinandertreffen, zeigt sich die Natur mal in ihrer sanften und gleich darauf wieder in ihrer ungestümen Art. Der kilometerlange feine Sandstrand lädt zu jeder Jahreszeit zum Spazieren ein. Bei den ausgedehnten Strandwanderungen lohnt sich ein aufmerksamer Blick auf den Boden. Mit etwas Glück finden sich Bernsteine, Hühnergötter oder Donnerkeile, also Steine mit Löchern, und die Überreste urzeitlicher Tintenfische.

      TIPPS & INFOS

      ANREISE: Ein Fahrrad ist auf dem Darß mindestens so wertvoll wie das Auto. An Orte wie den Weststrand kommt man ohnehin nur zu Fuß, mit dem Rad oder per Kutsche. Die Halbinsel Darß ist mit der Bahn und dem Fernbus erreichbar.

      SEHENSWERT: Von verschiedenen Orten auf der Halbinsel wie Zingst, Born, Ahrenshoop oder Wieck lassen sich Ausflüge mit Zeesenbooten, die zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehören, unternehmen. Weitere Infos: www.zeesbootfahrten.de

      SEHENSWERT: Zehntausende Kraniche halten sich zwischen September und November in der Nationalparkregion auf. Von Aussichtsplattformen, zum Beispiel Pramort und rund um Zingst, boddenseitig mit Blick auf die Insel Kirr, lassen sich am Abend die Vögel beobachten.

      INFO: www.fischland-darss-zingst.de

image

      Arte kürte den Weststrand zu einem der zehn schönsten Strände weltweit.

      Kunst im Einklang mit der Natur

      »NIRGENDS EIN HAUS: DÜNEN, WALD UND SEE, IN DER FERNE DIE DUNKLE LINIE DES DARß. DIE DÜNEN GEKRÖNT VON URALTEN WEIßDORNBÄUMEN, STECHPALMEN UND WILDEN ROSEN.«

      Paul Müller-Kaempff über Ahrenshoop in den »Mecklenburgischen Monatsheften« (Heft 7/1926)

      Mal taucht die Abendsonne die Steilufer und Dünen in goldenes Licht, während sich die Bäume sanft im Wind wiegen, mal tost der Sturm, und der Himmel legt sich wie eine dunkle Decke über das Meer. Fantastische Lichtstimmungen zogen schon vor über 125 Jahren die ersten Landschaftsmaler in ihren Bann. Einige von