Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745210798
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die Verbindung hergestellt. „Ja?“

      Steve erkannte die Stimme seines Kollegen. „Hier ist ein alter Freund“, sagte er. „Wir haben uns neulich getroffen, aber ich habe einige wichtige Dinge vergessen, die wir unbedingt besprechen müssen.“

      Andrews verstand sofort. „Wann wollen wir uns treffen?“

      „So schnell wie möglich.“ Dann fügte er hinzu. „Es sind einige Bekannte angekommen.“

      Andrews verstand auch diesen Hinweis. „Okay. Sind Sie dort, wo unsere Freunde auch sind?“

      „Ja.“

      „Verlassen Sie das Haus in genau einer halben Stunde und gehen Sie nach links die Straße entlang! Wir werden Sie aufnehmen.“

      „Bis gleich.“ Steve McCoy legte auf.

      Schnell hastete er die Treppe wieder hoch und gab an seinem Zimmer das vereinbarte Klopfzeichen. Leila öffnete, und er nahm das Schild „Bitte nicht stören“ von der Klinke. Sie sah ihm gespannt entgegen.

      „Wir müssen uns beeilen“, sagte er. „Wir fahren heute Nacht ab. Wir nehmen nur das Notwendigste mit. Die anderen Sachen bleiben hier, denn das Zimmer muss ich behalten, selbst wenn ich nicht mehr zurückkomme. Aber wir dürfen keine Spuren hinterlassen.“

      Leila fragte nicht lange, sondern machte sich fertig. Sie hatte in der Zwischenzeit ihre Garderobe und auch ihr Aussehen soweit verändert, dass man sie nach Fotos nicht so schnell erkannte.

      Steve warf ein paar Sachen in eine Reisetasche und zog den Reißverschluss zu.

      Er beobachtete das Mädchen. Leila war konzentriert dabei, ihrem Aussehen den letzten Schliff zu geben. Sie hatte immer noch nicht gefragt, was eigentlich los war. Sie vertraute ihm. Irgendwie berührte ihn dieses Vertrauen, denn er selbst vertraute keinem Menschen. Und diese Einstellung würde sich auch nicht ändern …

      Er warf einen Blick auf die Uhr. Es wurde Zeit! „Wir nehmen den Hinterausgang.“

      Er ließ den Schlüssel stecken. Im Zimmer gab es weder Wertsachen noch andere Dinge, die ihn verrieten.

      Unterwegs begegnete ihnen nur ein verschlafener Araber, der sie aber überhaupt nicht beachtete. Sie verließen das „New Semiramis“, schlichen über einen Hof voller Gerümpel und kehrten durch eine Nebenstraße wieder zum Haupteingang zurück. Auf der anderen Straßenseite gingen sie unbemerkt daran vorbei. Niemand hatte gesehen, dass sie das Hotel verließen.

      Als sie etwa zweihundert Meter durch die immer noch belebte Straße gingen, spürte Steve, wie ein Auto heranrollte. Er wandte den Kopf und sah am Steuer eines dunkelblauen Chevrolet Mike Andrews, der ihm freundlich zuwinkte.

      Er öffnete einladend die hintere Tür, und schnell schlüpften Leila und Steve auf den Rücksitz. Andrews verzog keine Miene, als er das Mädchen bemerkte.

      Er wendete nur den Kopf und sagte: „Schön, dass Sie wieder da sind.“

      Steve blickte durch das Rückfenster, aber bei dem Gewühl auf der Straße war nicht zu erkennen, ob ihnen jemand folgte.

      „Keine Sorge“, sagte Andrews. „Einer von meinen Leuten ist Ihnen vom Hotel aus gefolgt. Wenn man Sie beschattet hätte, hätte er mir ein Zeichen gegeben.“

      Steve nickte anerkennend. „Sie haben die halbe Stunde gut genutzt, alter Freund. Wenn Sie mir jetzt noch einen Wagen beschaffen könnten, schließe ich Sie in mein Nachtgebet ein.“

      Andrews beschleunigte und schaltete in den dritten Gang. „Wenn alles geklappt hat, steht der Wagen schon bereit. Ein Ford mit syrischem Kennzeichen. Nicht ganz neu, dafür aber unauffällig und technisch in hervorragender Form.“

      Steve schüttelte den Kopf. „Können Sie Gedanken lesen?“

      Andrews lachte. „Nein, aber ich kann mich gut in Ihre Lage versetzen.“

      „Okay, hören Sie zu! Unser Mann fährt heute Nacht an die Küste. Aus Damaskus kriegen wir ihn nicht heraus, also muss ich es unterwegs versuchen oder erst, wenn er am Ziel ist. Die Schwierigkeit ist, dass unsere Freunde inzwischen Verstärkung bekommen haben. Darunter ist ein Top-Agent, den ich kenne.“

      Andrews hatte eine steile Falte auf der Stirn. „Das ist natürlich weniger schön. Haben Sie schon einen Plan? Sie müssen wissen, dass wir die Israelis gebeten haben, sich von See her die Sache näher anzusehen. Das Boot, das sich darum kümmern sollte, ist allerdings spurlos verschwunden. Es liegt jetzt alles bei Ihnen.“

      „Ich weiß nicht, was die andere Seite plant. Die Neuen sind vorerst wieder von der Bildfläche verschwunden. Ich fürchte, ich muss diesmal improvisieren.“

      „Das ist manchmal nicht schlecht“, sagte Andrews. „Wie kann ich Ihnen noch helfen?“

      Er warf einen Blick auf Leila. „Und was passiert mit ihr?“

      Steve legte ihr die Hand auf den Arm. „Leila nehme ich mit. Sie muss auch aus dem Land, sie hat mir bisher schon sehr geholfen. Eines gibt es allerdings, was Sie noch tun können, Mike. Sorgen Sie dafür, dass auf einem Schiff vor der Küste ein Hubschrauber bereitsteht! Ich habe ein kleines Funkgerät. Wenn ich auf unserer üblichen Frequenz das Notsignal aussende, soll er uns abholen.“

      „Das wird sich machen lassen. Aber Sie wissen noch nicht, an welcher Stelle das sein wird.“

      „Natürlich nicht, ich werde die Koordinaten schon durchgeben. Ich hoffe jedenfalls, dass wir eine Möglichkeit haben, den Hubschrauber in die Nähe zu kriegen. Wenn das nicht geht, werden wir versuchen, über die türkische Grenze zu kommen. Auf jeden Fall ist es gut, wenn wir mit dem Funkgerät eine Verbindung zu unseren Leuten herstellen können.“

      „Okay.“ Der Wagen war langsamer geworden, sie fuhren durch ein ruhigeres Viertel.

      „Wie heißt das Codewort?“, fragte Andrews.

      „Atlantik.“ Steve McCoy grinste.

      Andrews hielt an. „Dort vorn steht Ihr Wagen. Er ist aufgetankt. Im Kofferraum liegen volle Reservekanister. Im Handschuhfach liegen Karten und ein Umschlag mit Geld. Brauchen Sie sonst noch etwas?“

      „Nein. Wir werden jetzt schleunigst Damaskus verlassen und auf der Strecke auf den Bus mit unserem Mann warten. Dann folgen wir ihm. Alles Weitere wird sich finden.“

      Andrews hielt ihm den Schlag auf. „Ich wünsche Ihnen alles Gute!! Sie werden eine Menge Glück brauchen. Hier ist der Schlüssel für Ihren Wagen.“

      „Danke.“

      Es war ein englischer Ford, und Steve McCoy brauchte ein paar Sekunden, um sich zurechtzufinden. Als er den Motor anließ, war Andrews schon verschwunden.

      „Geradeaus“, sagte Leila.

      15.

      In der Nacht waren viele Leute unterwegs. Sie hatten das gleiche Ziel, auch wenn das noch nicht alle wussten. Unterschiedlich waren auf jeden Fall die Beweggründe, die sie zu diesem Ziel führten.

      Dieses Ziel war eine geheime militärische Anlage in der Nähe der syrischen Hafenstadt Latakia, in der seit Wochen Tag und Nacht hektisch gearbeitet wurde. Dort war ein Monstrum aus Stahl entstanden, das einem Bohrturm ähnelte.

      Aber es war kein Bohrturm!

      In einem Hubschrauber der Armee saßen Alexej Kamarow und sein Anhang. Man hatte sich nicht lange in Damaskus aufgehalten, sondern nur Informationen eingeholt über das, was bisher geschehen war. Allzu viel wussten die Syrer nicht.

      Es stand fest, dass eine amerikanische Spionin die geheime Anlage beobachtet hatte. Man hatte sie erwischt, aber wenig später wurde sie von einem Unbekannten befreit.

      Im Hubschrauber sprach niemand ein Wort. Das Flop-flop der Rotoren zerschnitt die Nacht. Kamarow dachte nach. Es war nicht anzunehmen, dass diese Befreiungsaktion ein Zufall