Die stärkste Liga der Welt. Bernd Schwickerath. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Bernd Schwickerath
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783730704271
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werden konnte erst, als das Team per Zug an der Central Station ankam. Aber es sollte für lange Zeit die letzte Party für die Rangers-Fans sein, die nächste Meisterschaft ließ mehr als 50 Jahre auf sich warten.

       Die Americans verabschieden sich

      Immer größere Sorgen hatte derweil der Lokalrivale. Die NHL, die das Team nach dem Aus von Unterweltgröße William Dwyer übernommen hatte, fand keinen Käufer für die Americans. In der Saison 1940/41 war das Team auch sportlich im freien Fall. Ohne den zweimaligen NHL-Topscorer Sweeney Schriner, den sie aus Geldnot nach Toronto verkauft hatten, ging nichts mehr. Ganze neun Siege gab es noch zu bejubeln. Auf der jährlichen Sommersitzung der Liga wurde es ernst: Es ging um die Zukunft des ganzen Vereins.

      Bostons Art Ross machte keinen Hehl aus seiner Sicht der Dinge und forderte das Ende des Klubs. Die sportlich nicht konkurrenzfähigen und wirtschaftlich nicht profitablen Americans weiter mitspielen zu lassen, wäre ein „schrecklicher Fehler“, sagte Ross. John R. Kilpatrick von den Rangers sah das ähnlich. Allerdings nicht ganz uneigennützig. Er wollte die Wochenendtermine, die im Madison Square Garden für die Americans geblockt waren, für sein Team haben. Die Americans seien ja nicht mal in der Lage, die Hallenmiete zu zahlen, ärgerte er sich. James Norris, Besitzer der Red Wings, hatte andere Sorgen: Wenn die Liga noch ein Team verlöre, schade das ihrem Ansehen, „wir können nicht immer weiter schrumpfen“. Andererseits könne sich die NHL auch keinen Klub im Zustand der Americans erlauben. Die Sitzung wurde ergebnislos abgebrochen.

      Im Oktober 1941 kam Rangers-Mann Kilpatrick mit einer anderen Idee: Die Besitzer des Football-Teams Brooklyn Dodgers seien daran interessiert, die Americans zu übernehmen, ebenfalls Dodgers zu nennen und eine Halle in Brooklyn zu bauen. Es gäbe auch noch den gleichnamigen Baseball-Klub, die Fanbase der beiden bestehenden Dodgers-Teams müsse man doch nutzen können. Bis zum Umzug sollte das Team weiter im Garden in Manhattan spielen, wurde vorsorglich aber schon mal in Brooklyn Americans umbenannt. Das war ganz nach dem Geschmack von Americans-Manager Red Dutton: „Die Art und Weise, wie die Fans die Baseball- und Football-Dodgers unterstützen, hat mich schon vor langer Zeit davon überzeugt, dass sie das genauso fantastisch für Eishockey tun würden“, sagte er in jedes Mikrofon. Sportlich ging es danach sogar etwas bergauf, die Americans verdoppelten ihre Siege auf 18. Am Ende waren sie dennoch Letzter und noch schlimmer: In Brooklyn interessierte sich niemand für sie.

      Im Sommer 1942 war es dann endgültig vorbei. NHL-Boss Frank Calder versuchte zwar noch einmal, einen günstigeren Vertrag mit den Besitzern des Madison Square Gardens auszuhandeln, scheiterte aber, am 25. September sperrte die Liga die Americans schließlich aus. Die NHL hatte ihre nächste Negativmeldung, obwohl die Zeit günstig gewesen wäre, eine ganz andere Geschichte zu erzählen: die der größten Aufholjagd der Play-offs-Geschichte einer der großen vier US-Ligen. 3:0 hatten die Detroit Red Wings im Stanley-Cup-Finale 1942 gegen die Toronto Maple Leafs geführt. Die Meisterschaft schien nur noch Formsache zu sein, doch dann kamen sie in Toronto auf die eigentlich verrückte Idee, ihre schwächelnden Topspieler komplett draußen zu lassen. Plötzlich ging der berühmte Ruck durch die Mannschaft, die Leafs gewannen sensationell vier Spiele in Folge und damit die Finalserie mit 4:3. Bis heute hat nie wieder eine Mannschaft die Meisterschaft geholt, wenn sie im Finale mit 0:3 Spielen zurücklag.

      Helfen konnte das der Gesamtverfassung der NHL indes nicht. Es ging gar die Angst um, die ganze Liga könnte dichtmachen. Mittlerweile waren auch die USA in den Weltkrieg eingetreten, 74 Spieler aus allen sechs Mannschaften kämpften auf den Schlachtfeldern Europas gegen die Nazis. Nicht nur das sportliche Niveau sank rapide, es gab auch immer mehr moralische Bedenken, ob man weiter fröhlich Eishockey spielen dürfe, während die Kollegen um ihr Leben kämpften.

      Verstärkt wurde die Debatte nach dem „Desaster von Dieppe“, einer der größten Niederlagen der Alliierten. Mehr als 6100 britische und kanadische Soldaten landeten im August 1942 in Frankreich und wurden während der neunstündigen Schlacht vernichtend geschlagen. Fast 1000 starben, weitere 2000 wurden in Gefangenschaft genommen. Die Nachricht darüber, illustriert mit Bildern der Toten in den Tageszeitungen, war ein Schock für Kanada. An Eishockey dachte niemand mehr, die folgende Saison stand kurz vor der Absage. Doch es kam anders: Im September gaben die Regierungen von Kanada und den USA ein Statement heraus, in dem es hieß, sämtliche Profisportligen sollen weitermachen, um die Moral in den Gesellschaften zu heben.

      Einen Monat später begannen die Trainingscamps für die nächste Saison. Zwar hatten manche Teams nur noch eine Handvoll Spieler übrig, aber irgendwie bekamen sie neue. NHL-Boss Frank Calder, der die Liga seit ihrem ersten Tag 1917 geführt hatte, gab den neuen Spielplan und das Ligaformat bekannt, ehe er zusammenbrach und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Im Frühjahr, nur einen Tag nachdem er wieder zu Hause war, starb er. Für die NHL war das eine Zeitenwende. Calder war weg, und es gab nur noch sechs Teams. Der neue Ligaboss musste, genau wie Calder 25 Jahre zuvor, in einem Weltkrieg anfangen, er blieb zwar nur drei Jahre, aber das neue Zeitalter wurde erneut eine prägende Ära, die der „Original Six“.

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