Das große Wohnmobil-Handbuch. Michael Hennemann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael Hennemann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783747103708
Скачать книгу
etwa 130 € zu Buche schlägt. Sie umfasst unter anderem die individuelle Einweisung bei der Übergabe, die Bereitstellung einer Gasfüllung und die erforderlichen Toilettenzusätze für die Chemietoilette sowie das Anschlusskabel für den Landstrom. In der Regel ist auch die Außenwäsche des Mobils inkludiert. Die Innenreinigung vor der Rückgabe dagegen ist Sache des Mieters, und wer nicht selber putzen möchte, wird zusätzlich zur Kasse gebeten. Bettwäsche, Küchenausstattung und Campingmöbel sind bei den meisten Vermietern nicht im Preis enthalten und müssen vom Mieter selbst mitgebracht werden.

      Abschließend ist bei der Preiskalkulation die vorgeschriebene Mindestmietdauer zu berücksichtigen. Sie beträgt in der Regel um die 7 Tage in der Nebensaison und bis zu 14 Tage in der Hauptsaison.

image

      KREDITKARTE NICHT VERGESSEN

      Auf keinen Fall sollten Sie bei der Budgetplanung die Kaution vergessen. Zwar wird die volle Summe zurückgezahlt, wenn Sie das Wohnmobil am Ende der Mietdauer in einwandfreiem Zustand zurückgeben, der Betrag steht Ihnen aber für den Verlauf der Reise nicht zur Verfügung. Der Großteil der Vermieter verlangt eine Kaution in Höhe des Selbstbehalts der Kaskoversicherung von 1 500 €, die bei der Fahrzeugübernahme hinterlegt werden muss. Je nach Anbieter kann dies per Vorabüberweisung, in bar oder per Kreditkarte erfolgen. Klären Sie daher unbedingt im Voraus die genauen Modalitäten und stellen Sie vor Reiseantritt sicher, dass gegebenenfalls das Kreditkartenlimit zur Hinterlegung der Kautionssumme ausreicht, um am Übergabetag keine böse Überraschung zu erleben.

       Auswahl des geeigneten Fahrzeugtyps

      Die Fahrzeugflotte der meisten Vermieter lässt kaum Wünsche offen und deckt die gesamte Bandbreite an unterschiedlichen Wohnmobiltypen vom Campervan bis zum vollintegrierten Luxusmodell ab. So ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.

      Familien mit Kindern, bei denen jeder sein eigenes Bett haben soll und nichts umgebaut werden muss, sind mit einem Alkovenmobil gut bedient. Für die Reise zu zweit findet sich bei den Teilintegrierten einen ausgeglichenen Mix aus kompakten Abmessungen außen und großzügigem Raumangebot innen. Wer es gerne besonders luxuriös möchte, entscheidet sich für einen Vollintegrierten. Umgekehrt ist ein Campingvan die richtige Wahl, wenn der Campingurlaub unter dem Motto „Back to the basics“ stehen soll. Die grundlegenden Überlegungen bei der Auswahl eines geeigneten Modells, sind in jedem Fall die gleichen wie vor einer Kaufentscheidung (siehe dazu Kapitel 3, ab Seite 84.

       Die Wahl der richtigen Versicherung

      Neben der Fahrzeuggattung bestimmt vor allem die gewählte Versicherungspolice die Höhe des Mietpreises. Neben der obligatorischen Haftpflichtversicherung sind Miet-Wohnmobile in der Regel vollkaskoversichert und somit auch selbst verschuldete Sach- und Personenschäden abgedeckt. Das gilt sowohl für das gemietete Fahrzeug wie auch das Fahrzeug des Unfallgegners. Allerdings liegt in den meisten Fällen die Selbstbeteiligung bei 1 500 € und selbst wenn Sie keine Schuld am Unfall tragen, müssen Sie im Rahmen des Selbstbehalts für die Reparatur aufkommen. Besonders ärgerlich: Sollten während der Mietdauer mehrere Schadensfälle eintreten, so wird die Selbstbeteiligung jedes Mal erneut in voller Höhe fällig!

      Um das Risiko von unerwartet in die Höhe schnellender Reparaturkosten zu vermeiden, kann sich daher der Abschluss einer Zusatzversicherung rechnen, um den Eigenanteil zu reduzieren.

      Im Versicherungsjargon wird das CDW (= Collision Damage Waiver) genannt. Allerdings lohnt es sich, hier ganz genau zu rechnen, denn da die Zusatzversicherung tageweise berechnet wird, wird sie mit zunehmender Reisedauer unattraktiver.

       Die beliebtesten Wohnmobiltypen bei deutschen Urlaubern

image

      Quelle: Campanda-Studie: Wohnmobilurlauber, Reiseverhalten und Fahrzeugangebot 2017

      Weiterhin ist zu beachten, dass sich die CDW-Selbstbeteiligungs-Reduzierung oftmals auf Unfallschäden beschränkt. Wenn Ihnen also eine Tasse aus der Hand fällt und eine Delle in die Tischplatte schlägt, greift diese Art der Zusatzversicherung nicht und Sie bleiben doch auf den Kosten sitzen. Anders sieht das bei sogenannten Kautionsversicherungen aus, die auch für Gebrauchsschäden aufkommen. Da die genauen Bezeichnungen der Zusatzversicherungen nicht einheitlich geregelt sind, empfiehlt es sich, vor Vertragsabschluss beim Anbieter nachzufragen und die genauen Konditionen eingehend zu studieren.

      Unter Namen wie Camper-Sorglos-Paket (Würzburger Versicherungen), Camper-Reiseschutz-Paket (Allianz Reiseversicherung) oder Camper-Reiseschutz (ESV/HanseMerkur) bieten verschiedene Versicherungen auch Pakete mit einer Reihe von Versicherungsleistungen an, die einen umfassenden Schutz für einen sorgenfreien Urlaub versprechen. Je nach Anbieter umfassen diese Pakete zusätzlich zur bereits erwähnten CDW Selbstbehalt-Reduzierung/Kautionsversicherungen weitere Leistungen, wie

      imageReiserücktrittsversicherung (Übernahme der anfallenden Stornokosten, wenn die Reise aus einem versicherten Grund, dazu zählen z. B. unerwartete schwere Krankheit oder Arbeitslosigkeit, nicht angetreten werden kann),

      imageReiseabbruchversicherung (Übernahme von zusätzlichen Rückreisekosten, wenn die Reise ungeplant, z. B. aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit, beendet werden muss),

      imageFahrzeug-Interieur-Versicherung oder Gepäckversicherung,

      imageSchutz vor Vermieter-Insolvenz (Erstattung einer bereits geleisteten Anzahlung bzw. des vollen Mietpreises, falls der Vermieter vor Reiseantritt zahlungsunfähig wird),

      imageMietausfall-Versicherung (Schutz gegen Haftpflichtansprüche des Vermieters, falls durch einen während der eigenen Mietdauer verursachten Schaden die Folgevermietung unmöglich wird).

      Da viele Vermieter mit den Versicherungen kooperieren, können Sie die umfassenden Camper-Schutzpakete oft direkt im Zuge der Buchung auswählen. Die Kosten belaufen sich, je nach Anbieter, Mietpreis und Höhe des verbleibenden Selbstbehalts, auf 5 bis 20 € pro Tag.

       Zusatzkosten für Zubehör und Mehrkilometer

      Bei der Auswahl eines Angebots gilt es, neben dem Preis auch das in der Mietgebühr enthaltene Zubehör zu betrachten. In den meisten Fällen umfasst der Grundpreis das Fahrzeug samt Küche, Kühlschrank, Herd, Sanitärbereich mit Waschbecken, Dusche und Kassetten-Chemietoilette (Ausnahme: einfache Campingbusse), Heizung, Frisch- und Abwassertank, Kabeltrommel und Anschlusskabel für den Stromanschluss auf dem Camping- bzw. Stellplatz. Höherwertige und entsprechend teurere Reisemobile sind oftmals zudem mit Navigationsgerät und Rückfahrkamera sowie (automatischer) Sat-Anlage und TV-Gerät ausgestattet.

      Anders sieht es dagegen bei speziellen Haltern für Fahrräder oder Surfbretter aus, die je nach Anbieter bereits dabei oder als kostenpflichtiges Extra dazugebucht werden müssen. Auch die z. B. für Italien oder Spanien vorgeschriebenen Warntafeln für überstehende Lasten lassen sich die Vermieter zusätzlich bezahlen. Weitere kostenpflichtige Extras, die bei Bedarf dazugebucht werden müssen, sind beispielsweise Kindersitze oder