Fazit
Wenn Sie sich noch nicht sicher darüber sind, ob ein Wohnmobilurlaub überhaupt Ihr „Ding“ ist, dann ist der Grundsatz „Erst mieten, dann kaufen“ eine sehr empfehlenswerte Vorgehensweise. Darüber hinaus eröffnet die Wohnmobilmiete Neueinsteigern eine nicht zu unterschätzende Hilfestellung bei der Kaufentscheidung, da die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Fahrzeugmodelle und -typen bei einem ausgiebigen Praxistest im Urlaub deutlicher zutage treten, als es Testberichte in Zeitschriften oder eine kurze Probefahrt jemals offenlegen könnten. Auch, wenn Sie von vornherein wissen, dass Sie nur gelegentlich in den Campingurlaub fahren möchten oder aber sich noch gar nicht sicher über die zukünftige Lebens- und Familienplanung sind, stellt die Wohnmobilmiete oftmals die klügere Alternative und eine sinnvolle Vorstufe zum Kauf dar.
Vor- und Nachteile
Die Vor- und Nachteile für die Fragestellung „Wohnmobil mieten oder kaufen“ im übersichtlichen Vergleich
| Wohnmobilmiete | Wohnmobilkauf | |
| + | Höhe der Anfangsinvestition und laufende Kosten | – |
| – | Zeitliche Unabhängigkeit beim Verreisen | + |
| – | Möglichkeiten zu spontanen Wochenendausflügen | + |
| – | Stellenwert Eigentum | + |
| + | Ständig aktuelles Fahrzeug | – |
| + | Aufwand für Wartung + Pflege | – |
| + | Unterbringung des Fahrzeugs, wenn es nicht genutzt wird | – |
Der europaweit agierende Vermieter Indie Campers nahm seinen Ursprung in der Vanline-Szene, hat aber auch klassische Wohnmobile in der Flotte.
So können Familien mit größeren Kindern zunächst ein Alkovenmodell für den Jahresurlaub mieten, solange die Kinder noch zusammen mit den Eltern verreisen und dann, sobald der Nachwuchs seine eigenen Wege geht, einen kompakten Teilintegrierten anschaffen. Umgekehrt ergibt der Kauf eines Wohnmobils mit nur zwei eingetragenen Sitzplätzen wenig Sinn, wenn die persönliche Lebensplanung vorsieht, in absehbarer Zeit eine Familie zu gründen.
Selbstverständlich wird die Entscheidung zwischen Kauf und Miete aber nicht ausschließlich durch praktische und finanzielle Aspekte bestimmt. Ganz im Gegenteil: In vielen Fällen fährt es sich wider die ökonomische Vernunft im eigenen Mobil einfach besser! Wer in ein Wohnmobil investiert, kauft sich damit ein hohes Maß an Freiheit und die Möglichkeit, spontan unterwegs zu sein und dem Alltag einfach für ein paar Tage zu entfliehen.
SO FINDEN SIE DAS RICHTIGE ANGEBOT
Grundvoraussetzung für die Wohnmobilmiete in Deutschland sind ein gültiger Führerschein sowie ein Personalausweis beziehungsweise Reisepass. Zusätzlich muss der Kunde seinen Führerschein seit mindestens einem Jahr besitzen. Für die meisten Fahrzeuge reicht der Führerschein Klasse B und für Reisemobile bis zu 3,5 Tonnen beträgt das Mindestalter beim Großteil der Anbieter 21 Jahre.
Bei großen Alkovenmobilen und Vollintegrierten mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen ist der Führerschein Klasse C1 Voraussetzung. Das Mindestalter für die Miete liegt in diesen Fällen üblicherweise bei 25 Jahren und die Vermieter verlangen eine längere Fahrpraxis von zwei oder sogar drei Jahren. Mit dem Führerschein Klasse 3 (vor 1999) können alle angebotenen Mietfahrzeuge gefahren werden.
Im Umkehrschluss heißt das: Fahranfänger unter 21 oder mit weniger als einem Jahr Fahrpraxis können in Deutschland kein Wohnmobil mieten. Bei der Miete im Ausland können die Voraussetzungen abweichen. Außerhalb Europas wird in vielen Fällen ein Internationaler Führerschein benötigt. Dieses Zusatzdokument ist quasi eine Übersetzung des nationalen Führerscheins, die Polizisten und Vermietern im Ausland die Kontrolle der Fahrerlaubnis erleichtern soll. Der Internationale Führerschein ist drei Jahre gültig, kostet ca. 15 € und kann an der für Ihren Wohnort zuständigen Führerscheinstelle beantragt werden (aktuelles biometrisches Lichtbild nicht vergessen!).
Die große Preisfrage
Die Höhe des Mietpreises hängt in erster Linie natürlich von der gewählten Fahrzeugkategorie und der Saison ab. Dabei richten sich die Preise sehr stark an den Ferienzeiten aus und unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teilweise erheblich. Als Anhaltspunkt sollten Sie bei den gewerblichen überregionalen Anbietern je nach Saison mit Preisen von 60 bis 120 € für einen Zwei-Personen-Campingbus und 90 bis 150 € für ein Familien-Alkovenmodell mit vier Sitz- und Schlafplätzen rechnen.
Klar, im Sommer, wenn alle mit dem Wohnmobil verreisen wollen, ist es am teuersten. Für Familien mit Kindern im schulpflichtigen Alter kann es sich daher durchaus lohnen, einen längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen und bei einem Vermieter in einem benachbarten Bundesland, in dem noch oder schon keine Ferien mehr sind, zu buchen, um einen geringeren Tagesmietpreis zu erhalten.
Ganz grob lässt sich der Preisverlauf über das Jahr wie folgt charakterisieren: Als Hauptsaison mit den höchsten Preisen gelten die Monate Juli, August und September. Am günstigsten mieten Sie ein Wohnmobil in der Sparsaison über den Winter von Oktober bis März. Gut zu wissen: Nicht alle Anbieter vermieten ganzjährig, und dort, wo die Wintermiete möglich ist, werden oft zusätzliche kostenpflichtige Extras wie beispielsweise ein einmaliger Aufpreis für Winterreifen oder Schneeketten fällig. In der Zwischensaison von April bis Juni steigen die Preise dann schrittweise auf das Höchstniveau der Sommermonate.
Die Monatsangaben beziehen sich auf die beliebten Reisezeiten in Deutschland. Selbstverständlich hängen die Saisonzeiten auch von der Reisedestination ab und sind beispielsweise auf der Südhalbkugel entsprechend den Jahreszeiten gegensätzlich zu Deutschland.
Saisonpreise 2020 für ein kompaktes Vier-Personen-Alkovenmobil beim Vermieter rent easy, zuzüglich 130 € einmaliger Servicegebühr.
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