63 Na, hast du dich verirrt?
Die prächtigen Margeriten verströmen ihren süßen Duft auf der Frühlingswiese. Die Kühe und Pferde des Bauernhofes haben es gut, denn sie dürfen dort weiden. Aber auch Pieps, ein kleines Küken, möchte einmal durch diese Blütenpracht toben. Und so nimmt es heimlich Reißaus. Ach, ist das hier schön! Pieps steckt seinen kleinen Schnabel in die Blütenkelche. Hatschi! Vorsichtig zupft es ein bisschen an den Blättern. Schmeckt ganz gut! Doch Pieps entfernt sich immer weiter von zu Hause. Bis es nicht mehr zurückfindet! Zum Glück wird sein klägliches Jammern gehört: Ein paar kleine Schafe bringen Pieps wieder sicher zum Hof. Fortlaufen will es nie mehr.
64 Hoch auf der Alm
Darauf haben Milli und ihre Freundinnen schon lange gewartet: Endlich können sie nach dem langen Winter wieder hinaus auf ihre Almwiesen. Als sie auf die Weide hinaufgeführt werden, sind sie schon ganz aufgeregt. Sie freuen sich auf das saftige Gras und die frische Luft. Außerdem darf Milli dort oben auch einmal alleine herumstreunen. Es ist zwar jemand auf der Alm, der auf die Herde aufpasst, aber hier oben auf den Bergen können die Kühe einmal richtig Freiheit schnuppern. Weit kann man ihre prächtigen Glocken klingen hören. Hm, da wird die Milch wieder besonders leckere schmecken, vielleicht kann man sogar die köstlichen Almkräuter herausschmecken.
65 Ein tierisches Vergnügen
Ja, was purzelt denn da vom Baum? Plopp, schon wieder! Der Hase Schnurr reibt sich seinen Kopf, au weia, das gibt eine schöne Beule. Eigentlich hätte er hier in der warmen Herbstsonne sein Nickerchen halten wollen. Auch die rosigen Ferkel kommen zu ihm und schnüffeln neugierig nun nach dem, was da so lustig auf der Wiese landet. Bei genauem Betrachten entdecken sie, dass es die ersten Eicheln sind, die von den Ästen abfallen. Toll, ein neues Spielzeug! Übermütig beginnen die Ferkel, mit den glänzenden braunen Kugeln Fußball zu spielen. Auch Schnurr entpuppt sich als geschickter Jongleur. Na, kleiner Hase, aus dem Nickerchen wird es wohl heute nichts mehr! Spiel doch auch mit, vielleicht als Torwart!
66 Kleine Hobbygärtner
Schnell hat es der Frühling geschafft, ein Blütenmeer und das frische Grün auszubreiten. Nun sind die Gärtner wieder in ihrem Element. Den ganzen Winter kamen sie um vor Langeweile, weil sie im Garten nichts tun konnten. Aber jetzt legen sie dafür so richtig los. Auch im Schulgarten machen sich die Schüler der ersten Klasse nützlich. Da, wo jetzt noch kahles Erdreich ist, sollen in ein paar Wochen schon die ersten Halme sprießen. Was wohl aus den Samen wird, die hier noch unscheinbar in der Erde liegen? Emsig wird umgegraben und mit dem Rechen gearbeitet. Da wird ihre Klassenlehrerin wohl sicher Bonuspunkte verteilen. Und in ein paar Wochen können sie vielleicht schon die ersten Blumen sehen.
67 Na, wem gehörst du denn?
Gemütlich knabbert das Kalb an den frischen Kräutern. Ein paar Hasen hoppeln zwischen den bunten Blumen umher und auch sonst ist auf der Weide alles wie immer. Wirklich alles? Hinter einem Baum, tief ins Gras gekauert, liegt ein kleines Lamm und weint dicke Tränen. Die Tiere auf der Weide blicken erstaunt. Auf das traurige Blöken werden auch die Kinder des Bauernhofs aufmerksam. Schnell holen sie frische Milch, füllen sie in eine Babyflasche und füttern damit das zitternde Wollknäuel. Niemand weiß, wo die Mutter des Lämmchens ist, aber hier wird es erst einmal versorgt und getröstet. Unter all den anderen Tieren hier auf dem Hof wird sich das Findelkind sicher wohlfühlen.
68 Gänsemarsch
Hans und Franz sind zwei prächtige Ganter wie sie im Buche stehen. Sie sind eitel und schrecklich eingebildet. Jetzt, im Frühling, begeben sie sich natürlich wieder auf Brautschau. Jeder der beiden möchte eine besonders hübsche Gänsedame erobern. Und so machen sie sich auf den Weg. Im Gänsemarsch, versteht sich. Hans hinter Franz. Oder Franz hinter Hans? Egal. Elegant watscheln sie über die Wiese. Nur ja schön die Haltung bewahren, sonst machen sich die Gänsedamen noch über sie lustig. Ein kleines Stück bis zum See haben sie noch, aber dann, ja dann! Na, hoffentlich handeln sich die zwei Kavaliere keine Abfuhr ein!
69 Frühlingserwachen
Nina wird von fröhlichem Vogelgezwitscher geweckt. Sie öffnet das Fenster und blickt zum Pferdestall hinüber. Der Morgen ist im Frühling immer ganz besonders schön. Leichte Nebelschleier hängen in der noch kühlen Morgenluft. Die aufgehende Sonne lässt den hellgrünen Flaum auf Büschen und Bäumen noch stärker leuchten. Nina freut sich auf ihren Ausritt nach dem Frühstück. Zu lange haben die Pferde während des Winters im Stall ausharren müssen. Jetzt dürfen sie endlich wieder nach Herzenslust galoppieren. Nina glaubt, ihre Freunde schon wiehern zu hören. Nun aber rasch frühstücken und ab geht es in den Stall und dann auf die Koppel. Ein paar Zuckerstücke nimmt sie auch noch mit. Errätst du, für wen?
70 Wieder in der alten Heimat
Etwas einsam sitzt die Blaumeise Leo auf dem noch kahlen Baum. Zaghaft melden sich die Frühlingsboten in der Natur. Und auch Leo wartet. Er wartet auf seine Freunde, die Zugvögel. Sie müssten doch eigentlich schon wieder zurück sein aus dem Süden. Wie es ihnen wohl gefallen hat? Leo trippelt von einem Bein auf das andere. Hoffentlich ist ihnen auf dem Flug hierher nichts passiert. Er hat die einsamen Wintermonate so satt, er braucht dringend Gesellschaft. Für das Spielen, die Futtersuche und sogar für ein kleines bisschen Streit braucht man doch Gleichgesinnte. Doch plötzlich hört Leo es klar und deutlich: Lautes Vogelgezwitscher liegt in der Luft. Seine Freunde sind endlich da!
71 Schmetterling Bennis erster Tag
Benni wird langsam wach. Er bewegt vorsichtig seine Beine, seine Fühler. Ach, hier drin ist ja auch wirklich kein Platz. Nichts wie raus hier! Er zerrt und stemmt sich gegen die Hülle, die ihn umgibt, und dann endlich – knacks – gibt sie nach. Die Öffnung der Schale wird größer und Benni schiebt sich ins Freie. Geschafft! Erschöpft, aber glücklich sitzt Benni auf dem Zweig des Strauchs. Die Sonne blendet ihn ganz schön, aber diese Luft! Seine Flügel sind noch etwas zerknittert und er breitet sie vorsichtig aus. Dann putzt er sie sorgfältig mit seinen Füßen. Auch sein dünner Rüssel, mit dem er Nektar saugen wird, sitzt tadellos. Er betrachtet erstaunt sein Spiegelbild im Tau: Bin ich nicht schön?
72 Das ist nichts für dich!
Auch Tierkinder, die in der freien Wildbahn leben, wollen nicht immer nur brav neben der Mutter herlaufen. Sie möchten auch etwas Neues entdecken oder Übermütiges anstellen. Das denkt sich auch ein junges Hirschkalb und büchst klammheimlich aus. Immer dasselbe Gras fressen, immer die ollen Kastanien knabbern! Nein, wie langweilig! Und so erkundet es den Wald. Allein, versteht sich. Es springt über einen Bach und wäre beinahe hineingeplumpst. Wenn das die Hirschkuh gesehen hätte! Bei einem großen Baum bleibt das Kalb stehen. Hm, die frischen Blätter sehen aber wirklich zum Anbeißen aus! Aber an Bäumen naschen, das gehört sich nun wirklich nicht. Wenn das der Jäger sieht!
73 Ein Leckerbissen
Wie üppig doch dieses Jahr wieder die Blumen auf der Frühlingswiese blühen! Besonders der gelbe Löwenzahn hat es den Tieren angetan. Für einige wenige Wochen ist die Luft schwer von seinem süßen Duft. Die kräftige Farbe der Blüten zieht alle magisch an. Auch ein bunter Schmetterling lässt sich zwischen den Blütenblättern nieder und trinkt von dem süßen Nektar. Mmh, schmeckt hervorragend! Nun fliegt der kleine Schmetterling von Blüte zu Blüte, bis er satt ist. Magst du Löwenzahn auch so sehr? Aus den dicken Stängeln kann man tolle Sachen basteln und als Pusteblume bringt er so manche Schnuppernase zu einem heftigen Niesen.
74 Erste Frühlingsluft
Resi, die schwarz-weiß gefleckte Kuh, reckt neugierig ihren Kopf zum Stallfenster hinaus. Es riecht nach Frühling! Und schon hört sie die altbekannten Geräusche, die verraten, dass der Bauer das Gatter öffnet und die Kühe hinaus auf die Weide lässt. Wenn sie könnte, würde Resi jetzt