war die Zielscheibe für Fumi. Tomo der Schutzengel von Midori. Hideko hatte Midoris Ohr berührt, ihr so empfindliches, vollkommenes Instrument (ich habe die Szene in Großaufnahme) und Takashi machte unaufhörlich klick, klick, klick. Er war mit seiner Kamera verwachsen. Midori plante schon eine Show über den Fotografen, den man nie sieht. Für Midori war der Fotograf der wahre Zeuge unserer Gegenwart. Takashi fühlte sich vor allem vom Nacken seiner Motive angezogen. Eine Zeit lang hatte er nur Nacken fotografiert. Noriko spricht mit mir über Takashi, dabei hatte er mich zu ihr geschickt. Sie flüstert mir ins Ohr, Takashi sei gemeingefährlich: ein kleiner Scherzbold, dabei schwarz vor Groll. Was? Ihre Augen voll Angst. Sie zieht mich näher ans Fenster und flüstert so leise mit mir, dass ich sie nicht verstehe. Was? Hauche ich. Midori ist in Eiko verliebt. Keiner weiß es, nicht einmal Eiko. Noriko lacht lautlos. Sie nimmt meine Hand und hält sie eine ganze Weile fest. Ich spüre, wie meine Knochen schmelzen. Mein Körper wird gleich haltlos zu Boden gleiten wie ein Kleid. Ich entziehe ihr meine Hand und eile auf die Toilette. Lieber nicht schon jetzt einer dieser Blutsaugerinnen ins Netz gehen. Noriko verfolgt mich mit den Augen. Ich spüre ihren starren Blick auf meinem Nacken. Ohne nachzudenken, ging ich hinter Takashi und den Mädchen her auf die Toilette. Im Spiegel sah ich, wie Midori Hideko küsste. Takashi umkreiste die beiden. Blitzlichter. Midori lächelte mir im Spiegel zu. Hideko hatte mich nicht bemerkt. Midori reichte die völlig weggetretene Hideko an Takashi weiter. Takashi war zu schwach, um sie zu halten. Er versuchte alle möglichen Stellungen, damit sie aufrecht blieb. Wie eine Szene aus
Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss. Ich nahm sie Takashi ab und legte sie vorsichtig auf ein Kissen neben Fumi. Mit eingeschalteter Kamera setzte ich mich daneben. Fumi erzählte mir, dass Midori nur eine bestimmte Sorte Fisch isst, deren Fleisch ein Gift enthält. Gerade genug, um die Lippen und die Zunge zu lähmen. Midori behält ein wenig Gift im Mund, um anschließend eines der Mädchen zu küssen. Daher mieden sie die Lippen von Midori. Nur Hideko war töricht genug, darauf hereinzufallen. Ein langer Kuss von der Hetäre. Jetzt lag Hideko völlig erschlafft auf dem Kissen. Mit verlorenem Blick. Einem leisen Lächeln. Das Gift wirkte nur ein paar Minuten. Midori kam und strich ihr über die Haare.