»Es sieht ganz danach aus.«
»Hmpf.« Ich schüttelte den Kopf. Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Ein Donnerdrache war eine wandelnde Blitzquelle. Deshalb jagten Leute wie Aaron und Damian die Biester schließlich. Der Kontakt mit einer bereits geschmiedeten Klinge hingegen endete für sie für gewöhnlich tödlich …
Während ich vor mich hin grübelte, stopfte Damian sich den Rest seines Panini-Brots in den Mund.
Aaron hingegen schob seinen Teller mit dem Lebensmittelmassaker, das er veranstaltet hatte, von sich, stützte stattdessen das Kinn in die Hände und betrachtete mich für einen irritierend langen Moment, tief in Gedanken. Und irgendwie schien das seine Stimmung allmählich wieder zu heben.
»Was ist?«, fragte ich. »Habe ich Pesto am Kinn?«
»Nein. Mir sind bloß gerade deine Augen aufgefallen«, erklärte er, als wäre es das Normalste auf der Welt, und legte den Kopf schief. »Die sind echt blau, weißt du das?«
Instinktiv senkte ich die Lider. Ich wusste selbst, dass meine Augen auffällig waren. Zu auffällig.
»So langsam kannst du nicht mehr jede plumpe Anmache mit dem Schlag auf deinen Kopf entschuldigen«, versuchte ich mein Unbehagen zu überspielen. Außerdem war ich noch nie der Typ für schmalzige Komplimente gewesen. Ich zwang mich dazu, ihn wieder anzusehen. »Bleiben wir lieber bei eurem Drachenproblem.«
»Unserem Drachenproblem«, berichtigte Damian nun mich.
»Na ja«, schnaubte ich.
Aarons Mundwinkel zuckten, dann wandte er sich an Damian: »Jedenfalls habe ich gerade gedacht, dass diesen Augen bestimmt noch nie jemand etwas abschlagen konnte, oder? Was meinst du?«
Hä?
Auch Damian musterte mich nun aufmerksam. »Könnte klappen«, sagte er und nickte.
So etwas wie Begeisterung flackerte über seine Züge, während ich plötzlich gar nicht mehr durchblickte und bereits drauf und dran war aufzuspringen.
Wussten sie es etwa? Hatte die Farbe meiner Iris mich verraten? Ich musste wohl irgendetwas Entscheidendes nicht mitbekommen haben.
Egal, noch konnte ich es schaffen. Bis zur Tür waren es fünf Meter und der nächste Zug kam in etwa sieben Minuten. Wenn ich also rannte …
Aaron lachte. »So hat wirklich noch kein Mädchen reagiert, wenn ich ihr etwas Nettes gesagt habe. Kein Grund, gleich in Panik zu verfallen.« Er hob beschwichtigend die Hände. »Ich nehme es wieder zurück, ja? In Wahrheit wirkst du so was von durchschnittlich, man muss sogar aufpassen, dass man dich nicht übersieht.«
Ich atmete tief ein und wieder aus, dann sank ich zurück auf meinen Stuhl. »Schon besser«, sagte ich schließlich gnädig, allerdings mit einer Spur von Misstrauen. »Zurück zu den Drachen.«
»Hat da irgendwer gesprochen?« Aaron gab vor, durch mich hindurchzugucken.
»Haha«, machte ich.
»Ich glaube, jetzt habe ich auch etwas gehört. Eine Stimme aus dem Jenseits oder so.« Damian grinste. »Oh, wie gruselig!«
Ich hingegen unterdrückte ein Schmunzeln. »Die Drachen. Oder ich bin weg«, informierte ich die Jungs und setzte meinen allerstrengsten Blick auf.
»Klar. Entschuldige.« Aaron lachte noch einen Moment lang leise vor sich hin, dann räusperte er sich. »Es geht hier selbstverständlich schon die ganze Zeit einzig und allein um die Donnerdrachen und unsere Abmachung«, sagte er betont ernst. »Die Bemerkung zu deinen Augen war auf jeden Fall rein geschäftlich gemeint. Und … im Rahmen unserer Zusammenarbeit würdest du uns doch bestimmt einen klitzekleinen Gefallen tun. Nur um diese Stadt wieder sicher zu machen. Was sagst du, Waisenmädchen aus dem Ostmeer?«
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