PRIMORDIA 3 - RE-EVOLUTION. Greig Beck. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Greig Beck
Издательство: Bookwire
Серия: Primordia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958354890
Скачать книгу
paar wenige Grad steigt.«

      »Aber was ist schlimmer?«, fragte Drake. »Es gar nicht zu bemerken, dass die Welt immer gefährlicher wird, und ein Mensch nach dem anderen ausgeknipst wird? Oder so wie wir zu sein, und es aus irgendeinem Grund mitzukriegen, was sich alles verändert?«

      »Für uns ist es auf jeden Fall am gefährlichsten«, erwiderte Helen, »denn wir wissen ja nicht mal, was sich genau verändert. Denk mal an den Kronosaurier

      Drake nickte. »Oh ja, und ich habe dir noch nicht mal von den vogelfressenden Riesenquallen erzählt.«

      Emma kam mit einem erleichterten Gesichtsausdruck die Treppe herunter. Sie setzte sich neben Ben und verschränkte ihre Hände mit seinen.

      »Was machen wir denn jetzt?«

      »Wir können gar nichts machen«, sagte Ben.

      »Bist du dir sicher?«, fragte Drake. »Klar, heutzutage können wir nichts machen … aber es ist ziemlich genau neun Jahre und acht Monate her, dass wir auf diesem verdammten Plateau waren.«

      »Das bedeutet«, stieg Ben ein, »Primordia kehrt in vier Monaten wieder zurück, und dann ist das Portal auch wieder geöffnet.«

      »Die Tür in die Vergangenheit, mit deren Hilfe wir verhindern können, dass sich noch mehr verändert.« Drake lehnte sich zurück.

      »Nein«, sagte Emma nachdrücklich. »Auf keinen Fall. Wir sind letztes Mal nur um Haaresbreite mit dem Leben davongekommen. Das machen wir bestimmt nicht noch einmal. Warum sollten wir auch?«

      »Wegen Andy«, antwortete Helen. »Was immer er dort auch anstellt, er darf nicht damit weitermachen.«

      »Nein«, wiederholte Emma, dieses Mal noch nachdrücklicher. »Da mache ich nicht mit.«

      »Ich gebe dir recht«, sagte Ben. »Du bleibst hier.« Er holte tief Luft. »Aber es macht mir genauso eine Höllenangst, gar nichts zu unternehmen, denn damit wird die Welt für unseren Sohn immer gefährlicher. Deshalb muss ich gehen, um dieser Sache ein Ende zu bereiten … was auch immer diese Sache überhaupt ist.« Er lächelte, doch in seinen Augen spiegelte sich nicht einmal ein Funken Freude wider. »Abgesehen davon ist das ja quasi schon mein zweites Zuhause, nicht wahr?«

      Drake stöhnte. »Es war meine Idee, also wenn du Schützenhilfe brauchst …« Er presste seine Augenlider zusammen und betete. Sag Nein, sag Nein, sag Nein.

      »Danke, Kumpel«, sagte Ben und lehnte sich nach vorne, um ihm auf die Schulter zu klopfen. Drake öffnete die Augen, hielt ihm eine Faust entgegen und Ben schlug dagegen. »Abgemacht.«

      Ben schaute Drake ernst an. »Wir holen Andy zurück, oder zumindest halten wir ihn davon ab, weiterzumachen mit dem, was er tut.«

      »Hey!« Helens Augen blitzten auf. »Was soll das denn heißen? Was habt ihr vor?«

      Die beiden Männer tauschten einen weiteren Blick aus, denn sie wussten beide ganz genau, was das heißen sollte. Ben räusperte sich. »Wir überzeugen ihn, mitzukommen. Selbst, wenn wir ihn dafür fesseln und nach Hause schleifen müssen.«

      »Wirklich?« Helens Augen verengten sich. »Das glaube ich euch nicht.«

      »Tja, dann komm doch einfach mit.« Drake hob angriffslustig sein Kinn.

      »Ernsthaft?« Helen verzog das Gesicht. »Willst du damit unsere Beziehung wieder aufflammen lassen? Indem du mich in eine prähistorische Welt mitnimmst, wo alles nur darauf aus ist, mir die Eingeweide rauszureißen? Oh, und dann hast du auch noch angedeutet, meinem Bruder etwas antun zu wollen.«

      Drake grinste. »Scheint so, als wären meine Kenntnisse im Flirten etwas eingerostet.«

      Helen starrte ihn einen Moment lang böse an, doch dann musste sie lachen. Ben und Emma fielen mit ein.

      »Du Arsch.« Helen wischte sich die Lachtränen aus den Augen. »Okay, ich bin mit dabei, aber nur, weil ich weiß, dass dann die Chance größer ist, dass er mit zurückkommt.«

      »Okay …« Drake hob die Augenbrauen. »Sicher? Eigentlich hatte ich das gar nicht ernst gemeint.«

      Helen zuckte mit den Schultern. »Ohne mich wärst du dort doch schon nach einer Minute tot. Außerdem habe ich mir überlegt, wenn wir nichts unternehmen, wird unsere Welt, oder sagen wir mal, unsere Zeitebene, bestimmt ebenso tödlich werden wie die späte Kreidezeit.«

      Emma lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie schüttelte den Kopf und ihre Augen wurden feucht. »Sorry, ich kann das nicht.«

      Ben rutschte näher an sie heran und legte seine Arme um sie. »Ich weiß, und das ist auch vollkommen in Ordnung. Du musst dich um Zach kümmern. Du musst seine Gegenwart sichern und ich seine Zukunft, und dazu muss ich nun mal leider in die Vergangenheit.«

      Emma nickte, doch dann hielt sie inne. »Vielleicht kommt Andy ja von selbst zurück, wenn sich das Portal öffnet.«

      »Vielleicht. Eventuell kommen ja auch gar keine weiteren Veränderungen mehr«, entgegnete Drake.

      »Nein, er wird nicht von selbst zurückkommen«, sagte Helen. »Aber ich wette, seine wissenschaftliche Neugier wird ihn zu dem Plateau zurückführen, um die Öffnung des Portals zu beobachten. Dem wird er bestimmt nicht widerstehen können.«

      Ben nickte. »Er wird dort sein, und wir auch. Wir schnappen ihn uns und dann hauen wir ab.«

      »Ich organisiere ein paar Gerätschaften«, sagte Drake. »Dieses Mal werde ich auch sichergehen, dass sie genug Durchschlagskraft haben.«

      »Um Himmels willen, Jungs.« Emma schüttelte den Kopf. »Vergesst ihr dabei nicht etwas?«

      Sie warteten ab, während Emma verächtlich schnaubte. »Ben, du warst dreißig Jahre alt, als du zum ersten Mal da rein bist. Jetzt bist du fünfzig. Ich weiß, dass ihr viel trainiert und fit seid, aber wenn du eines weißt, dann doch, dass das Überleben auf dem Plateau die härteste Herausforderung ist, die die Welt zu bieten hat.«

      Ben lehnte sich zurück. »Ich habe ja auch nicht vor, mich lange dort aufzuhalten. Das können wir uns auch gar nicht erlauben.«

      »Also brauchen wir Hilfe.« Drake rieb sich das stoppelige Kinn, was ein raues Geräusch erzeugte. Schließlich nickte er. »Ich kenne ein paar Leute, die können uns mit Muskeln und Feuerkraft aushelfen, aber das wird nicht billig werden.«

      »Keine gute Idee«, erwiderte Helen. »Wisst ihr noch, was letztes Mal passiert ist? Niemand glaubt uns doch diese Geschichte mit dem Portal in die Urzeit, und deshalb kann sich auch niemand richtig darauf vorbereiten.« Sie wandte sich jetzt an Drake. »Oder hast du Emma damals etwa wirklich geglaubt, als sie dir das Ganze erzählt hat?«

      »Nein«, gab Drake zu. »Selbst jetzt kann ich es immer noch kaum glauben. Obwohl, die letzten paar Tage haben die Erinnerungen dann doch ziemlich aufgefrischt.«

      Ben rieb sich die Stirn. »Ich denke, wir haben keine andere Wahl. Es geht schließlich um den Fortbestand der Menschheit, auch wenn das außer uns offenbar niemand weiß.« Er wandte sich an Helen. »Sorry, aber was wir hier vorhaben, ist wichtiger als unser Überleben oder das Überleben anderer Leute, die aus freien Stücken mitkommen.«

      Ben lächelte Emma schief an. »Ich weiß, du verstehst das. Unterm Strich ist es doch so: Selbst, wenn wir nicht zurückgehen, holt die Vergangenheit uns irgendwann sowieso ein. Sie ist hinter Zach her, und hinter allen anderen Kindern.«

      Emma schien daraufhin dahinzuschmelzen und nahm seine Hand. »Stimmt, es tut mir leid. Bringt Andy zurück, rettet unsere Welt und auch die Zukunft.« Sie hob das Kinn. »Aber lasst mir eine verdammt große Knarre hier.«

      Kapitel 13

       Eagle Eye Observatorium, Burnet, Texas – 60 Tage bis zur Erscheinung des Kometen

      »Hey …« James Henson stellte die Schärfe an seinem