Jakobsweg Infos: 101 Dinge, die man über den Jakobsweg wissen muss. Renate Florl. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Renate Florl
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734320422
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alt=""/>Pilger sollte sich daher rechtzeitig, am besten eine gute Zeit vor seiner Wanderung, Gedanken über sein Schuhwerk machen.

      Das Motto »Wer gut geht, dem geht es gut« bekommt hier seine reellste Bedeutung. Die Schuhe sind neben dem Rucksack die wichtigsten täglichen Begleiter, mit denen die Freude am Unterwegssein steht – oder fällt. Wer schon vorher immer mal wieder zu Fuß unterwegs war, kennt die alte Faustregel: Bei Wanderschuhen gleich welcher Art sollte vorne an den Zehen noch eine Fingerbreite Platz sein. Bei Schuhen mit einer herausnehmbaren Innensohle lässt sich das sehr gut erkennen. Gleichzeitig sollen die Schuhe an der Ferse gut sitzen. Mit zu kleinen Schuhen bekommt man viel Ärger – es können Blasen durch Reibung entstehen oder auch der blaue Zehennagel ist ein Beispiel dafür. Zudem muss man berücksichtigen, dass der Fuß beim stundenlangen Gehen im Schuh sehr warm werden kann und damit oft auch größer wird. Und es ist noch lange keine Garantie, dass Schuhe aus dem Vorjahr immer noch gut passen – die Füße verändern sich im Laufe des Lebens.

      Ob man sich für flache oder knöchelhohe Modelle entscheidet, liegt an der persönlichen Vorliebe beziehungsweise Konstitution und Trittsicherheit. Der Jakobsweg führt über alle Variationen von Wegarten: von Abschnitten auf Teerbelag über Feld- und Forstwege bis hin zu schmalen steinigen Pfaden bergauf und bergab. Ein Paar leichte Schuhe für den Abend (Crocs, Flip-Flops oder Trekkingsandalen) dürfen mit auf Pilgerschaft.

      Wer spezielle Wandersocken verwenden möchte, sollte diese am besten bei der Anprobe bereits dabeihaben. Und: Auch mal eine Strecke ganz ohne Schuhe zu gehen, kann eine wunderbare Erfahrung sein.

      Ein Tipp für den Schuhkauf

      Wer sich neue Wanderschuhe zulegen möchte, macht dieses Schuhe-Anprobieren an einem Nachmittag oder Abend. Idealerweise ist man an diesem Tag dann auch schon eine Strecke zu Fuß unterwegs gewesen. Dann haben die Füße vielleicht in etwa die Form angenommen, die später derjenigen auf dem Camino ähneln wird.

      Der Kleiderschrank bleibt zu Hause!

      Bei der Kleiderwahl würde man ja am liebsten seinen ganzen Kleiderschrank einpacken. Dann hätte man für alle Wetterlagen das Passende dabei. Doch wer seine Siebensachen selbst trägt, muss sich wohl oder übel beschränken. Auch wer sich für einen Gepäcktransport entscheiden sollte, kann nicht endlos viel einpacken. Da ist es ganz praktisch, dass die modernen und leichten Stoffe für die Oberkleidung und die Wanderhosen nicht viel Gewicht auf die Waage bringen. Wer sich beispielsweise für ein T-Shirt aus Merinowolle entscheidet, wird zusätzlich erstaunt sein, dass man dieses nicht einmal jeden Tag waschen muss. So verringert sich die Ersatzkleidung wirklich auf ein Minimum. Eine bequeme Fleecejacke und eine Regenjacke beziehungsweise ein Anorak (je nach Jahreszeit) ergänzen das Wanderoutfit. Also, wer supersparsam packen möchte, hat eine Garnitur für tagsüber, für abends und für die Nacht dabei – basta!

      Die Wandersocken-Diskussion

      Wandersocken sind genauso individuell wie die Füße! Das Thema Wandersocken kann abendfüllend und leidenschaftlich diskutiert werden. In diese Rubrik fällt auch das Füßeerfrischen in einem Bach oder Brunnen. Bei den einen geht das überhaupt nicht und die anderen genießen diese herrliche Abkühlung.

      Doch zurück zu den Socken: Die einen schwören auf die speziell gepolsterten (und oft teuren) Wandersocken. Die anderen gehen in ganz normalen Strümpfen genauso gut. Es gibt Menschen mit eher empfindlichen Füßen, die kaum einen Tag unterwegs sind und schon haben sie die ersten Blasen. Dann gibt es Menschen, die Wollsocken, Baumwollsocken wie auch x-beliebige Strümpfe anziehen können und mit allem hochzufrieden sind. Manche Wanderer bevorzugen zwei Paar Socken übereinander und sind von ihrer Methode felsenfest überzeugt. Da gibt es Ratschläge, die Socken möglichst lange – ohne sie zu waschen – anzuziehen. Andere Füße lieben eher frisch gewaschene Wäsche. Übrigens, dickere Wandersocken brauchen länger zum Trocknen … Manche Pilger raten dazu, die Füße vor dem Loslaufen einzucremen. Andere würden genau das nie tun …

      Man sieht, die Bandbreite an Möglichkeiten ist riesig. Was soll man nun als Pilgerneuling tun? Am besten ist es, hierbei seinen eigenen Weg zu finden und diesen auch zu nehmen beziehungsweise zu gehen. Das zu tun, was einem sympathisch erscheint und das, was den eigenen Füßen guttut. Das kann ja eventuell auch je nach Jahreszeit unterschiedlich aussehen. Das bedeutet wiederum, dass man schon zu Hause überlegt und die verschiedenen Varianten für sich ausprobiert, welche Socken und Schuhe gut miteinander harmonieren.

      Handschuhe, Stirnband oder Mütze

      Wie passt das zusammen – Spanien und Handschuhe, Stirnband oder Mütze?

      Wer an Spanien denkt, der stellt sich Badeurlaub, Sonne, Sand und viele warme Tage vor, nicht wahr? Warum sollte ich dann im Mai oder im Frühherbst Handschuhe, Halstuch, Stirnband und Co. mitnehmen? Ja, auch der Camino Francés verläuft in Spanien. Doch ganz im Norden des Landes und nicht an einer der vielen sonnigen Südküsten. Der Camino bewegt sich zudem über viele Kilometer und Tage auf einer Höhe um die 800 bis 1.000 Höhenmeter und noch weit darüber. Da kann es im Frühjahr noch Schneefall geben und bis in den Frühsommer hinein (nicht nur) morgens empfindlich kühl sein. Wenn dann noch ein kräftiger Wind dazukommt, freut man sich, wenn Handschuhe, Stirnband oder Mütze im Rucksack zu finden sind, mit denen man sich schützen kann. Doch die Pilger werden nicht alleine gelassen: Unterwegs finden sich viele Möglichkeiten, wunderschöne Halstücher beziehungsweise Schlauchtücher mit Pilgermotiven zu erwerben. Dann hat man gleichzeitig ein schönes (und praktisches!) Souvenir, das einen an die besonderen Tage auf dem Camino erinnert.

      Sonnenschutz und Sonnenhut

      Es ist sinnvoll, für jedes Wetter gewappnet zu sein. Da man jeden Tag weiterzieht, ja, weiterziehen muss, ist es sinnvoll, auf jedes Wetter eine gute Antwort zu haben. Auf vielen Etappen spenden Bäume Schatten, doch es gibt auch andere Passagen. An einem Tag im Hochsommer scheint zum Beispiel aus einem wolkenlosen Himmel die Sonne auf die baumlose Landschaft der Meseta herab. Da ist man für einen umfassenden Sonnenschutz mit Sonnencreme, Sonnenhut und Sonnenbrille wirklich dankbar. Sonnenbrand und Hitzeschäden wie Hitzschlag oder Sonnenstich können ernst zu nehmende Folgen sein, wenn man stundenlang ohne Schatten und ohne geeigneten Sonnenschutz unterwegs ist. Vor allem für die ersten sommerlichen Wandertage auf dem Camino ist es überaus wichtig: ausreichenden Sonnenschutz verwenden. Bitte nicht an nur einem Tag braun werden wollen! Und dabei auch an die Ohrmuscheln denken, falls auf dem Kopf nur ein kleines Käppi sitzt. Und bei kurzen Hosen: Auch die Waden sind