Allerdings hat auch die Belastbarkeit einer reifen Persönlichkeit ihre Grenzen. Chronische Belastungen, akute Krisen und insbesondere schwerwiegende Traumatisierungen können auch von Gesunden nicht unbegrenzt verarbeitet werden. Es kommt daher auch bei Gesunden zu seelischen und körperlichen Reaktionen, wenn ihre Belastbarkeit überschritten wird. Diese reaktiven und im Extremfall auch posttraumatischen Störungen können wie neurotische Störungen mit seelischen und körperlichen Symptomen aussehen (
Zur Vertiefung empfohlene Literatur
Entwicklungsdiagnostik, Strukturniveau allgemein: Fonagy P u. Target M (2003), Rudolf G (2004)
Niederes Strukturniveau: Blanck G u. Blanck R (1974), Kernberg O (1975, 2000b), Rohde-Dachser C (1979), Rudolf G (2004)
Mittleres Strukturniveau: Kernberg O (1975), Kohut H (1971), Altmeyer M (2000)
Höheres Strukturniveau: Freud S (1915, 1923, 1926), Loch W (1971), Mentzos S (1982, 2009)
112 Kernberg (1970, 1976, 2000a)
113 Freud A (1974)
114 In der 6. Auflage wurde stattdessen von einer depressiv-narzisstischen Persönlichkeitsorganisation gesprochen. Diese Bezeichnung führte zu Mißverständnissen wegen der Nähe zu den Bezeichnungen der klinischen Syndrome und wurde deshalb fallen gelassen.
115 Fürstenau (1977)
116 Sachsse (1995)
117 Portmann (1944)
118 Kernberg (1975)
119 Balint (1968)
120 Kernberg (1975)
121 in Anlehnung an Balints Konzept der Grundstörung
122 Schur (1955)
123 Rhode-Dachser (1990)
124 Kohut (1971)
125 Frosch (1964), s. Rohde-Dachser (1979)
126 Kernberg (1975)
127 Blanck u. Blanck (1974, 1979)
128 Kernberg (2000a, 2000b)
129 Antinomie verweist auf die Widersprüchlichkeit, die dieser Entwicklungsposition innewohnt.
130 Vergleichbar dem Individuationsstadium und dem Ödipuskomplex als den beiden anderen zentralen Entwicklungspositionen
131 Lacan (1973), Winnicott (1967)
132 Kohut (1977)
133 Kohut (1971)
134 Mahler (1968)
135 Vgl. auch Kap. 9.2.2
136 Schultz-Hencke (1940, 1951)
137 Freud (1926)
138 Im Gegensatz zur Spaltungsabwehr beim niederen Strukturniveau,
139 Vgl. Konfliktverarbeitung,
140 Schon (2000)
141 Abelin (1986)
5 Klinische Diagnostik
5.1 Psychosomatische Diagnostik im Vorfeld der Fachpsychotherapie
5.1.1 Die Untersuchung von Patienten mit psychogenen Störungen
5.1.2 Das Untersuchungsgespräch
5.1.3 Die Überweisung zur Fachdiagnostik
5.2 Psychotherapeutische Fachdiagnostik
5.2.1 Das psychodiagnostische Interview
5.2.2 Die Methode des psychodiagnostischen Interviews
5.2.3 Die Auswertung des psychodiagnostischen Interviews
5.3 Psychotherapeutische Diagnosen
5.3.2 Psychodynamische Diagnosen
5.3.3 Vollständige psychodynamische Diagnosen
5.3.4 Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik
Die Diagnostik psychogener Störungen ist von besonderer Wichtigkeit, weil diese Erkrankungen trotz zunehmender Beachtung immer noch zu selten und zu spät richtig erkannt werden. Zu ihrer Diagnostik gehört auch die Behandlungsplanung und die Motivierung zur psychotherapeutischen Behandlung. Die Aufgaben der allgemeinen psychosomatischen Diagnostik liegen vorrangig in der Hand der Hausärzte, während sich Psychotherapeuten auf die Fachdiagnostik, Differenzialindikation und die Vorbereitung zur Behandlung konzentrieren.
Zur Geschichte der psychotherapeutischen Diagnostik
Die psychotherapeutische Diagnostik galt über lange Zeit als eine Kunst, für die es keine festen Regeln gab. Besonders die Psychoanalyse wehrte sich dagegen, überhaupt Diagnosen zu stellen. Es reichte für die psychoanalytische Behandlung aus, die Persönlichkeit der Patienten zu ergründen und aus den Erkenntnissen über verdrängte Konflikte und unbewusste Phantasien einen Ansatz für die Einflussnahme auf die Persönlichkeit und für deren Veränderung zu entwickeln. Die notwendigen biografischen Daten und andere wichtige Informationen wurden im Verlauf der Behandlung gesammelt. Gegenüber einem medizinisch-diagnostischen Ansatz bestand erhebliche Skepsis.
Erst nach und nach entwickelte sich unter dem Einfluss einer