Wyatt Earp Staffel 1 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783863775193
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Menschen was Gutes tun zu müssen, dann denken Sie an die vier Kinder der Calligans …«

      Wyatt ließ den Holzhändler mitten auf der Straße stehen, führte seinen Apfelschimmel an ihm vorbei und ritt durch die Stadt weiter nach Westen.

      *

      Er war schon fast drei Wochen auf der Fährte des Revolvermannes Flanagan, als er die gelbe Ebene erreichte, das staubige Land südlich vom Canadian River.

      Es war mit unsäglichen Mühen verbunden gewesen, die Spur der beiden Banditen zu verfolgen.

      Dass es zwei waren, hatte er schon anderthalb Tage später in der Ansiedlung Falls Creek erfahren.

      Und als er die Beschreibung des zweiten Mannes gehört hatte, wusste er, dass es Steve Hopkins war, der mit Flanagan ritt. Er hatte es ohnehin gewusst, denn Bing Long hatte sich sicher nicht allein mit dem Schießer zu dem Überfall verbunden.

      Die beiden Männer waren quer im Norden durch das alte Indianerland Oklahoma geritten, auf die Stadt Pawnee zu.

      Da hatten sie sich einige Tage aufgehalten.

      Leider hatte der Constabler mehrere Tage eine falsche Spur verfolgt, bis er dann feststellen musste, dass sich die beiden Banditen doch weiter westwärts gehalten hatten.

      In Pawnee war er in dem Store, in dem Flanagan frische Wäsche und Munition gekauft hatte. Auch im Lavari-Hotel, wo die beiden geschlafen hatten, war er.

      Im Blue-Bill Saloon hatte Steve Hopkins Streit mit einem texanischen Rancher bekommen. Der Rancher hatte Hopkins zum Revolverduell auf der Mainstreet aufgefordert. Als er aber erfahren hatte, wer Hopkins’ Begleiter war, hatte er schleunigst die Flucht ergriffen.

      Es war verdammt kaltblütig von den beiden, so frei durch die Städte zu reiten. Immerhin mussten sie damit rechnen, nachdem Bing Long gestellt worden war, dass man oben in Missouri auch um ihre Täterschaft wusste. –

      Mitten in der gelben Ebene hatte Flanagan dann kehrtgemacht. In einem weiten Bogen nach Süden durch das heiße Land.

      Hopkins, der während der ganzen Ritte genügend Zeit gehabt hatte, den Revolvermann zu studieren, sagte nichts und fragte nichts.

      Beim Nachtlager erklärte Flanagan kurz: »Ich reite nach Pawnee.«

      »Bist du verrückt?«, entfuhr es Hopkins. »Sicher nicht.«

      Sie ritten zurück nach Pawnee.

      Tage später erreichten sie in der Abenddämmerung die Stadt.

      Flanagan hielt seinen Grauen vor dem Saloon an, in dem Hopkins den Streit mit dem Rancher gehabt hatte.

      »Jetzt werden wir es gleich wissen«, sagte er nur.

      Hopkins warf den Kopf herum. »Was?«

      »Ob er uns folgt.«

      »Wer?«

      Flanagan sah den Tramp verächtlich an.

      »Du bist ein armseliger Landstreicher, Hopkins, und dumm bist du noch dazu. Es gibt nur einen Mann, dem ich es zutraue, dass er uns über Hunderte von Meilen folgt.«

      »Wyatt Earp?«, stieß der Tramp hervor. »Yeah.«

      »Weshalb?«

      Um Flanagans Mund lag ein hartes Lächeln.

      »Du wirst nicht alt werden, Hopkins. Ich fange an zu glauben, dass der dumme Long dein Gedächtnis war. – Ich habe oben bei Lamar auf der Farm eine Frau erschossen. Das war Mord. Verstehst du. Und dieser Earp weiß, dass ich es war, denn der Alte, den ich angeschossen habe, hatte ja Zeit genug, mich eingehend zu betrachten.«

      Hopkins blickte düster vor sich hin. »Glaubst du wirklich, dass er uns so weit folgt?«

      »Ich traue es ihm zu. Ganz von dem Steckbrief abgesehen, den sie in Lamar hinter uns her jagen.«

      Hopkins wischte durch die Luft.

      »Äh – vielleicht siehst du Gespenster!«

      Flanagan betrat den Saloon.

      Hopkins folgte ihm.

      Als die beiden auf die Theke zugingen, erhob sich von einem Tisch an der Tür ein Mann.

      Flanagan wandte sich blitzschnell um.

      »He, Brother, wohin so eilig?«

      Der Mann war im Gesicht aschgrau geworden.

      Flanagan lachte hart auf.

      »Vielleicht einen kleinen Gang zum Sheriff machen? He?«

      Hopkins, der neben dem Schießer stand, schluckte.

      Flanagan bestellte sich einen roten Kentucky dry. Ohne dabei jedoch die Tür aus den Augen zu lassen.

      Hopkins rührte sich nicht vom Fleck. Auch er starrte auf den Mann, der bei ihrem Eintritt hatte hinausgehen wollen.

      Nach fünf Minuten verließen sie den Saloon.

      Flanagans Rechte blieb dicht beim Revolverkolben, als er aufs Pferd stieg.

      Am Ende der Mainstreet knurrte er: »Noch Fragen?«

      Hopkins schüttelte stumm den Kopf. Sie wussten nun, dass der Wolf auf ihrer Fährte saß.

      Aber Flanagan hatte ihn abgeschüttelt. Jedenfalls war es ihm durch seinen Trick gelungen, dem Constabler in den Rücken zu kommen.

      Als sie in einer Halde zwischen hohem Gesträuch ihr Nachtlager aufschlugen, lehnte sich Flanagan zurück und meinte: »Wir müssen uns trennen, Hopkins. Jeder reitet für sich allein, du weiter südlich, ich weiter nördlich. In Seminole treffen wir uns. Ich werde vor dir dort sein und auf dich warten. Aber das sag ich dir: Wenn du nicht kommst und wenn das mit der Silberader in den Red-Hills Lüge war, kannst du dich lieber gleich aufhängen.«

      Hopkins war in jener schwarzen Nacht hinter der Calligan-Farm von Flanagan überrascht worden. Der Schießer hatte ihm aufgelauert auf dem Weg nach Cherokee. In seinem Zorn hatte er ihn erschlagen wollen.

      Hopkins, der Fuchs, verstand sich durch eine Lüge aus der Schlinge zu ziehen. Er sagte, dass der Hauptgrund seiner und Longs Reise in den Süden eine große Silberader bei Seminole unten in Texas gewesen sei. Er selbst habe sie vor vier Jahren entdeckt und wolle sie jetzt abbauen.

      Die Habgier des Schießers war durch die ihm entgangenen Goldkisten erwacht. Gut denn, hatte er sich gesagt. Was schadet es, wenn ich mit ihm reite. Es liegt in meiner Richtung. Und was ich hier oben mit ihm vorhatte, kann ich im Sand von Texas bedeutend leichter erledigen.

      Hopkins seinerseits hoffte, auf dem langen Ritt eine Gelegenheit zur Flucht zu finden. Aber immer, wenn er in der Nacht aufgestanden war und das Lager hatte verlassen wollen, war Flanagan, aufgewacht.

      Hopkins hatte dann immer so getan, als habe er Geräusche gehört.

      Er war nicht so leicht abzuschütteln, der misstrauische Revolvermann.

      *

      Nach drei Tagen wusste der Missourier, dass Flanagan ihm ein Schnippchen geschlagen hatte. Der so hart geänderte Kurs konnte nur dann einen Grund haben: In den Rücken eines etwaigen Verfolgers zu kommen.

      Wyatt tat das Vernünftigste, das ihm zu tun blieb: Er wartete da, wo die Spur nach Osten abbog.

      Zwei Cowboys von der großen Lumbarry-Ranch hatten die beiden Reiter gesehen, als sie hinter einem Hügel scharf nach Osten abbogen.

      Da Flanagan bisher eine ganz bestimmte Richtung eingehalten hatte, vermutete Wyatt, dass er wieder durch diese Gegend kommen würde. Außerdem hatte er das sichere Gefühl, dass der Schießer seiner Heimat, dem Panhandle, zustrebte. Das war das Dümmste, was er tun konnte, wenn er verfolgt wurde, aber es hatte tatsächlich den Anschein, dass es so war.

      Wyatt hatte in der kleinen Stadt Strong-City Speck, Bohnen, Mehl und Brot gekauft. Draußen, am Rande der Lumbarry-Weide, hatte er sein Lager aufgeschlagen.

      Aber