Traumprotokolle. Christof Wackernagel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christof Wackernagel
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Изобразительное искусство, фотография
Год издания: 0
isbn: 9783866747784
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-, dann Christian, der aber vorne sitzt, dann ich, der ich mich reinquetschen muss, weil Christian vorne sitzt; Hélène rast wie eine besengte Sau, und wir loben alle ihren neuen VW, dann kommen wir in ein Dorf, in dem ich früher zur Schule gegangen bin, Mischung aus Englschalking und Basel, sie fährt langsam und wir betrachten die Szene: Rastas verkaufen Kakao und Würstchen, überall sind Stände mit Schmuck und allem möglichen –

      – Segelflieger und dann Absturz, ohne dass etwas passiert, Kommentar davon gehört wie im Fernsehen, dann eine elektronische Atomkriegsvorführung in der wirklichen Umgebung mit Text durch Lautsprecheranlagen, Blitze und Explosionen etc., wir stehen auf einer Terrasse und und ich frage einen offensichtlich wichtigen Journalisten, ob das jetzt jeden Abend läuft und warum er nichts dagegen tut, und er meint, dass man nichts dagegen tun könne –

      – male den Schrank von Remo weiß an, er räumt auf und findet es viel schöner; man müsste den Schrank noch mit roten und blauen Streifen verzieren, überlegen wir, und dass überhaupt alles anders hingestellt werden müsste, ein Raum zum Arbeiten, ein Raum zum Wohnen; der wintergartenartige Balkon scheint mir unsicher und er bestätigt es, zumal die ganze obere, verschwingende Hälfte des Hauses nur durch ein Seil befestigt ist – mir wird übel schwindelig und ich lasse mich an dem Seil herunter – unten wird vermietet, und Remo überlegt sich, ob er nicht die unteren Räume zum Wohnen nehmen soll, ist nur so blöd mit dem Hoch und Runter dann; ich gehe dort aufs Klo und der Vermieter beklagt sich bei ihm und den anderen, dass ich gar kein Interesse an der Wohnung gehabt habe, sondern nur am Klo –

      – Verfolgungsfahrten –

      – morgens, die Sonne geht gerade auf, verlasse ich eine übervolle Kneipe, die gerade Schluss macht, und lasse mich erschöpft auf einem Kieshaufen nieder, die Frau, der die Kneipe gehört, wischt wütend den Boden sauber, kommt an die Tür, sieht mich und kommt zu mir, wir unterhalten uns und schmusen dann; als ihr Mann nach Hause kommt, sieht er uns, sagt aber nichts, sondern drückt sich mit eher schlechtem Gewissen an uns vorbei –

      – in einem Haus machen sich alle zum Aufbruch bereit, großes Durcheinander und Aufbruchstimmung, ich bin zwar schon bereit, aber merke plötzlich, dass doch noch alles fehlt, während die anderen gerade losgehen, raus in eine weite, dunkle Steppe, aber bis ich alles zusammen habe, vor allem meinen Mantel, sind sie weg, nur Gert noch da, wir gehen ihnen nach und kommen an ein Haus, in dem eine Art Druckerei oder Buchbinderei zu sein scheint; der Besitzer zeigt uns Bücher und wir vertrödeln Zeit, obwohl wir eigentlich nicht wollen – er drängt uns dann selbst, weiter zu gehen, aber es ist klar, dass wir die andern nicht mehr einholen –

      – wir gehen zusammen durch die Straßen, und eine von uns überlegt, wegen mir in der Stadt zu bleiben, wir haben uns verliebt – die anderen finden es O.K., sie weiß selbst aber noch nicht, ob sie es wirklich will, möchte sich nicht festlegen: »wenn ich muss, dann will ich ihn vielleicht nicht mehr küssen«, sagt sie und spitzt ihre Lippen; wir schlendern weiter und sie hakt sich bei einer anderen Frau unter – ich kaufe mit ihr ein, wir haben einen prächtigen Mercedes 280, wir tun so, als seien wir Reiche und ich biete ihr meinen Arm an, aber dann kommen wir an eine Stelle, wo ich vor fünf Jahren schon einmal mit ihr war, aber alles nicht geklappt und ich Scheiße gebaut hatte; sogar ein Wagen steht noch da, eingedätscht, also gehe ich in das Büro der Volkszählung, aus dem ich damals abhauen musste, weil ich mit falschen Papieren Unterlagen holen wollte, aber der Volkszähler erkennt mich nicht wieder und gibt mir auf meinen richtigen Namen auf seiner Liste stehen noch Lambert und Clara Wackernagel −, aber ein falsches Aufforderungskärtchen ein Papier, will mit mir dann aber in eine andere Filiale gehen, wo ich die gesamten Unterlagen kriege; das wird mir zu umständlich, weil es an sich unnötig ist und ich nur mal probieren wollte, ob meine Suggestion stark genug ist, dass er den Widerspruch nicht merkt, aber jetzt kann ich nicht einfach weg und muss mit ihm durch die Straßen trotten – an einem Fisch-/Tabakladen stoppt er, geht rein, ich frage, ob wir da sind, aber er kauft nur etwas für sich und sagt, es dauere noch ein paar Stunden: ich protestiere, weil ich nicht so viel Zeit habe, da gibt er mir meine Unterlagen: er hatte sie die ganze Zeit!, sie bestehen nur aus einem kleinen DIN-A6-Heft, das in festen Karton gebunden ist, als Geschenkset – ich habe eine Dose mit heißen Fischstäbchen, auf die ich Notizen schreibe, dann esse ich sie aber, damit man sie nicht findet, und im Fisch-/Tabakladen überlege ich lange, Schnupftabak zu kaufen, um eine neue Sorte auszuprobieren – lasse es aber dann –

      – Gert unterbricht einen Wächter mit einem schlauen Spruch, worauf ihm der andere mit irgendeinem Sprichwort antwortet, in dem das Wort »Nacht« drin vorkommt, und will von mir einen Kommentar, den ich gebe: »in der Nacht sind alle Katzen grau« • wir stehen auf der Straße, und Giesela Dutzi ist u. a. auch da; plötzlich schlägt sie ihren Kopf noch mal gegen eine Mauer – ich will ihr helfen, aber eine andere Frau ist schon zuvorgekommen: Esther, im Rollstuhl, erklärt, dass es daran liege, dass Gisela schwanger sei, sie kenne das, ab dem sechzehnten Tag, fürchterlich; rechtzeitige Abtreibung, in dem Alter sei das genau so schlimm wie eine Geburt • auf dem Dachgarten gegenüber tauchen Leute auf, Gitte mit grauen Haaren und Dalí –

      – eine Schlange verfolgt mich durch ein modernes Einfamilienhaus – ich kann zwar entkommen, muss aber durch Fenster springen, diverse Türen eintreten etc • im Keller einer Ruine verstecken sich Bert, ich und andere, aber plötzlich ist das Haus von Soldaten umstellt und wir versuchen, es mit allen Mitteln zu verteidigen, zum Beispiel mauert Bert eine Tür mit Ziegelsteinen zu, die Allegorie auf »legales Terrain verteidigen« –

      – Ebby hat eine neue Maschine gekauft – jetzt muss aber volles Rohr gedruckt werden –

      – eine Ruine, die mal Familienbesitz war, wird besichtigt, ich habe mich auf ein hohes Zwischendach gewagt und komme nicht mehr runter – an der anderen Seite schaffe ich es dann: über einen Schrank, in dem eine Lederjacke hängt – funkelnagelneu – die ich haben will – und im Wald werfen wir Steine durch die Gegend; einer fliegt unglaublich weit, merkwürdige Stimmung, eine Stimme spricht, ich höre sie sehr laut, denke, ich muss mir noch aufschreiben, was sie sagt, muss sie nur ins andere Sein hinüberretten, woraufhin sie mir diktiert – und dann ist sie plötzlich weg –

      – ob Heiner als Architekt unzuverlässig sei, nur Ästhet, fragt jemand, ich muss aber zum Drehen und bin zu spät dran, werde abgeholt und drehe eine Szene in einem Wasserfall, die so schlecht gestrickt ist, dass jeder es merkt; die pickeligen Jünglinge, die die Sache drehen, winden sich, ich frage, was los ist und ob einer schwul ist, oder warum sie so komisch rumtun, aber sie gehen weg und ich setze mich an einen Tisch neben den Studios; ein Mann in griechischen Gewändern kommt und gibt sich als aus der Ilias aus – ich frage, ob er das Original von Homer denn gelesen habe –

      – wache von Licht auf und bin noch müde, da kommt Christian und besteht darauf, dass ich auch aufstehe, aber als wir das Haus verlassen, hat er den Schlüssel vergessen und sonst hat niemand einen – wir beratschlagen, wie wir wieder rein kommen, da ergibt sich die Möglichkeit über die Werkstatt des Nachbarn, die an die Wohnung grenzt; ich erwarte ihn hinter dem Haus, wo ich den Hof des Gärtners – alles voller Erde – mit einem Gartenschlauch spritze; Fips kommt und ich erzähle, dass ich davor von Volker und Elisabeth geträumt habe, den Rest des Traumes aber vergessen habe; wegen Volker habe es jetzt »einen Push von Finnland bis Sizilien gegeben«, weil alles rausgekommen sei –

      – eine allseits begehrte, in aller Munde scheinende Schauspielerin oder Prinzessin in einem Hotel lebend, fragt, als Fips und ich sie treffen, ob es stimme, dass ich wirklich nur Renate lieben würde und sonst nichts wolle, wie Reinhard erzähle: »soll das heißen, dass ich dich ihr ausspannen muss?«, fragt sie – ich erwidere, dass sie es ja mal probieren kann, aber da versucht Fips, mich lächerlich zu machen, indem er erzählt, dass ich Schule geschwänzt habe, um im Chemieunterricht nicht tanzen zu müssen, was ich verteidige, aber sie verschwindet, und als ich sie besuchen will, tut sie sehr geheimnisvoll, lebt offensichtlich mit einem reichen Mäzen zusammen, der aber nicht da ist; hohe luxuriöse Altbauräume, sie bietet Tee an; in einer anderen Wohnung, in der sie auch wohnt, erklärt mir ein leiser junger Mann, dass sie nicht wissen beziehungsweise rauskriegen darf, dass es eine Straffälligenrehabilitationswohnungseinheit ist, aber ich sehe sie im Hintergrund und erkenne an ihrem Gesicht, dass sie es natürlich längst weiß, und als er es merkt, holt er