...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jost Müller-Bohn
Издательство: Автор
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Жанр произведения: Учебная литература
Год издания: 0
isbn: 9783869548739
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Leid geschehen mag.“

      „Weil du von einem goldenen Apfel geträumt hast, will ich dir die Geschichte von diesem Apfel erzählen:

      Es war ein reicher Mann an dem Hofe des Königs Herodes, der war sein Oberkämmerer und kleidete sich in Purpur und köstliche Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. Da kam zu ihm aus fernem Land ein Freund seiner Jugend, den er seit vielen Jahren nicht gesehen hatte. Ihm zu Ehren bereitete der Kämmerer ein großes Gastmahl und lud dazu all seine Freunde ein. Auf den Tischen standen viele herrliche Speisen in Gold und Silberschalen und viele Gefäße mit köstlichen Früchten von allerlei Art. Der reiche Mann saß oben am Tisch und war guter Dinge; zu seiner Rechten saß sein Freund, der aus dem fernen Lande gekommen war. Und sie aßen und tranken und wurden satt. Da sprach der Freund zu dem Kämmerer des Königs Herodes: „Solch eine Herrlichkeit und Pracht wie in deinem Hause erscheint mir nicht in meinem Lande weit und breit!“ Und er rühmte alle Pracht und pries ihn glücklich vor allen Menschen auf Erden.

      Aber der reiche Mann, der Kämmerer des Königs, nahm einen Apfel von einem goldenen Gefäß. Der Apfel war groß und schön und von außen rötlich wie Purpur. Und er nahm den Apfel und sprach: „Sieh, dieser Apfel ruhte auf Gold und seine Gestalt ist sehr schön!“ Er reichte ihn dem Fremdling und Freund seiner Jugend. Der Freund aber durchschnitt den Apfel und siehe, in seiner Mitte war - ein Wurm.

      „Hie - pfui!“ rief das Hannchen, „böser Wurm!“

      „Ja, mein Kind, so sieht manchmal ein Apfel nach außen sehr schön aus und innen ist er ganz schlecht. Manche Menschen kleiden sich auch sehr schön und sehen sehr vornehm aus, aber ihre Herzen sind ganz böse, weil darin der Wurm der Sünde ist.“

      „Wer macht denn den bösen Wurm kaputt?“ will Hannchen wissen. „Das hat der Herr Jesus getan, als er für unsere Sünden am Kreuz auf Golgatha starb. Da sind die bösen Würmer der Sünde alle vernichtet worden.

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      „Dann esse ich lieber den braunen, schrumpfigen Bratapfel aus der Ofenröhre“, sagt das Hannchen, denn es duftete schon im ganzen Haus nach den süßen Bratäpfeln. Esst ihr diese Bratäpfel im Winter auch so gern oder kennt ihr gar keine?

      Wir wollen jetzt beten: Lieber Heiland, habe herzlichen Dank, dass du die bösen Würmer der Sünde kaputt gemacht hast. Schenke uns allen ein reines Herz. Amen.

      29.

       Januar

      „Darum gab ich euch Milch, keine feste Nahrung, die ihr ja doch nicht vertragen konntet. Auch jetzt könnt ihr das noch nicht.“

      l. Korinther 3,2; GN

      Nun hat die Mutti das kleine Hannchen fertig angezogen. In der Küche sitzt die Großmutter am Tisch. Sie hat das kleine Mädchen auf den Schoß genommen. Aus dem Milchtopf goss sie der Kleinen eine Schale voll Milch. Hm! Die schmeckt dem Hannchen aber gut. Das Kätzchen, dort unter dem Tisch, möchte auch von der guten Milch trinken. Da kommt der Stefan herein. „Nanu“, sagt er erstaunt, „das Hannchen trinkt ja schon wieder Milch, warum isst sie denn noch kein richtiges Mittagessen?“

      „Weil eben die kleinen Kinder noch kein Mittagessen vertragen, erst trinken sie Milch an der Brust der Mutti und dann aus dem Fläschchen und später dann schon aus der Schale, wie du siehst. So war es bei dir auch, mein Kleiner!“

      „Ich bin doch nicht mehr klein, du sagst doch immer: ,Mein großer Sohn.‘“ „Ja, ja, du bist der größte von meinen Kindern.“

      Jetzt denkt Stefan scharf nach: „Sag mal, Mama, hat das Christkind auch bei Maria an der Brust Milch getrunken?“

      „Natürlich, mein kleiner Herzensschatz, alle kleinen Babys trinken bei der Mutti Milch.“ „Erzähl mir doch noch etwas von Maria und Joseph. Von der Zeit, als der Herr Jesus geboren wurde, du weißt doch die ganze Geschichte“, bittet Stefan.

      „Ja“, beginnt die Mutter, „es waren anstrengende Tage für Maria und Joseph. Der lange Weg von Nazareth bis Bethlehem ging bergauf und bergab. Sieben Tage mussten die beiden zu Fuß gehen, bis sie in Bethlehem waren.

      Aber in Bethlehem fanden sie kein Zimmer mehr, und Maria bekam schon große Schmerzen. Sie merkte, dass sie das Baby nun bald bekommen würde. Der Engel hatte ihr vorher gesagt, sie sollte ihm den Namen Jesus geben.

      Sonst weiß ja die Mutti nie vorher, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird. Aber der Engel Gabriel hatte es ihr vorher verraten, denn er wusste es von Gott, dem Herrn. In einem Stall fanden sie Platz. Wenn Joseph vielleicht ein reicher Mann gewesen wäre, hätten sie noch ein anderes Quartier bekommen, denn für Geld kann man sehr viel bekommen. Als nun der kleine Jesus geboren war, kamen viele Hirten und später die Sterndeuter aus dem Morgenland. Immer wieder kamen Besucher - es hatte sich herumgesprochen von dem Wunder, den Engeln und dem Stern am Himmel. Das Baby fand gar keine Ruhe, wenn es gerade eingeschlafen war, musste es Maria wieder wecken und ihm Milch geben. Endlich konnte Maria Ruhe finden und schlief ganz erschöpft ein.

      Plötzlich, mitten in der Nacht, weckte der Joseph die Maria und sagte: „Maria, eben hat ein Engel mit mir geredet, wir sollen ganz schnell aufstehen und nach Ägypten fliehen, der König Herodes will unser Jesuskind töten lassen.“

      „Ach“, weinte Maria, sie war noch so erschöpft. „Was sollten sie auf der langen Wanderung nach Ägypten denn essen und trinken?“ Denn bis dorthin waren sie sicher sieben Tage unterwegs. Aber für einen war gesorgt.“

      „Für das Christkind“, ruft Stefan, „der konnte ja bei der Maria an der Brust trinken.“

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      „Richtig“, sagte die Mutti, „darum wollen wir jetzt beten und danken, dass Gott die Milch im Leib der Mutter für die kleinen Babys geschaffen hat, damit sie nicht verhungern.“ „Gnädiger Gott, wir danken dir, dass du für die kleinen Babys so wunderbar gesorgt hast und sie bei der Mutter die Milch trinken können.“ Amen.

      30.

       Januar

      „Reizet eure Kinder nicht zum Zorn.“

      Epheser 6,4

      In der Bibel steht geschrieben: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern.“ So will es Gott. „Du sollst Vater und Mutter ehren“ ist das erste Gebot, dem ein Versprechen hinzugefügt ist: „dann wird es dir gut gehen und du wirst lange leben auf dieser Erde.“ Ihr Eltern, behandelt eure Kinder nicht so, dass sie widerspenstig werden! Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung erziehen und zum Guten anhalten“. Wenn wir unseren Eltern gehorsam sind, das heißt, wenn wir alles befolgen, was sie sagen, dann hat der liebe Gott große Freude an uns. Gott will unser Leben dann segnen und wir sollen es gut haben.

      Aber die Eltern sollen ihre Kinder auch recht lieb haben und nicht böse herumschreien oder sogar zornig werden. Dann müssen sie auch zum Heiland beten, damit er sie verändert und sie lieb werden und Geduld bekommen.

      Hier ist die Mutti über den kleinen Jürgen ganz zornig geworden. Das ist nicht schön und kann für den kleinen Jungen böse Folgen haben. Später, wenn er groß ist, kann er auch ein ganz zorniger Mann werden. Wenn wir ein Samenkorn in die Erde stecken, dann wächst daraus eine Pflanze. Haben wir ein Samenkorn von der Rose, dann kommt später, wenn die Sonne darauf scheint und wir es immer begießen, eine wunderschöne Rose hervor. Haben wir aber eine Brennnessel gesät, dann wächst später eine Brennnessel, die furchtbar sticht und brennt. Wer zornig ist, der sät auch einen Samen: nämlich den Zorn. Der Ungerechte sät Ungerechtigkeit. Ein Kind solcher Eltern kann später auch recht zornig und ungerecht werden. Diese Mutter ist sehr zornig und böse - sie schreit und brüllt: „Ich schlage den Jungen grün und blau!“ „O nein, Frau!“ ruft der Vater, „der Jürgen wollte dir doch helfen, er wollte doch nur etwas Gutes tun. Dass die Schüssel umgefallen ist und das Gemüse und die Tauben herausgefallen sind, ist doch nicht seine Schuld. Er hat eben noch so schwache Arme, deshalb ist