Secrets of Amarak (1). T. Spexx. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: T. Spexx
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Secrets of Amarak
Жанр произведения: Учебная литература
Год издания: 0
isbn: 9783401806709
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      T. SPEXX

      Secrets of

      Amarak

      SPIONE DER

      UNTERWELT

      Mit Illustrationen von Moritz von Wolzogen

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      T. Spexx ist schon um die halbe Welt gereist und liebt das Abenteuer! Auf einer seiner Reisen wurde ihm eine kleine Flasche angeboten, die er kurzerhand kaufte. Hätte er geahnt, was er sich damit für einen Ärger einhandeln würde, hätte er die Finger davon gelassen. T. Spexx hat seine Wohnung und Identität mittlerweile aufgegeben und lebt an einem geheimen Ort.

      Moritz von Wolzogen, geboren 1984, fing mit zwei Jahren an zu zeichnen und hörte nie wieder auf. Er studierte in Wiesbaden Kommunikationsdesign und gewann 2008 den Film-Nachwuchspreis edWard für seinen Kurzclip Earthcar. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Grafiker, Zeichner und Animationsfilmer in Frankfurt am Main.

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      1. Auflage 2017

      © 2017 Arena Verlag GmbH, Würzburg

      Alle Rechte vorbehalten

      Cover- und Innenillustrationen: Moritz von Wolzogen

      Einbandgestaltung: Johannes Wiebel

      ISBN 978-3-401-80670-9

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      Inhaltsverzeichnis

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       Eine Woche später

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      José Madrigal LaPorta wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Doch die Aussicht, bald auf dem Totenbett seinen letzten Atemzug zu tun, schreckte ihn nicht. Er betrachtete den Tod eher als eine technische Angelegenheit; vorausgesetzt, man war entsprechend gerüstet. Und LaPorta war gerüstet. Er hatte alles bis ins Kleinste vorbereitet und es gab eigentlich nichts, worüber er sich Sorgen machen musste.

      Doch gerade diese Perfektion scheuchte ihn schließlich auf, um nach dem Rechten zu sehen. Denn trotz sorgfältigster Planung kam es hin und wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen. Und auch, wenn es sich dabei meist nur um kleinere Störungen im Ablauf handelte, wollte La-Porta nichts dem Zufall überlassen.

      Er ging den langen Flur entlang, passierte die Küche und gelangte durch eine schmale Tür in die Schatzkammer, wie er den ehemaligen Gebetsraum liebevoll nannte. Für den Mann mit den kantigen Gesichtszügen und den durchdringenden Augen passte diese Bezeichnung perfekt, denn in der Schatzkammer bewahrte er etwas auf, das man mit nichts auf der Welt hätte bezahlen können. La-Portas Schatz war wertvoller als der größte Diamant und kostbarer als jedes noch so teure Gemälde. Er hütete ihn wie seinen Augapfel.

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      Der eher schlichte Raum war natürlich nur Tarnung. Niemals würde er seinen Schatz in einem einfachen Zimmer, das sich zudem nicht abschließen ließ, aufbewahren. La-Porta vollführte auf dem aus großen Mosaiksteinen gefertigten Fußboden einen komplizierten Tanz, bei dem er die Fliesen in einer bestimmten Reihenfolge berührte. Kurz darauf öffnete sich eine geheime Luke im Boden. Eine Leiter führte in einen mit Stahlwänden und drei zusätzlichen Schleusen gesicherten Safe. Nachdem er sich mit Fingerabdruck, Irisscan und Stimmerkennung Zugang verschafft hatte, erreichte er die eigentliche Schatzkammer, einen atomsicheren Bunker unterhalb seiner Villa. Hier lagerte der Schrein, der seinen Schatz bewahrte: eine reich verzierte Schatulle, die er einst in Peru an sich genommen hatte. Der Originalschrein war zwar leider verloren gegangen, doch auch die Nachbildung erfüllte ihren Zweck. Vorsichtig berührte LaPorta die Ecken der mit Edelsteinen besetzten Schatulle und hob den Deckel an. Im selben Augenblick fuhr ihm ein Stich ins Herz. Der Deckel entglitt seinen Fingern. LaPorta taumelte zurück und stützte sich an den kalten Stahlbeton. Das konnte nicht wahr sein! Vielleicht hatte seine Sehkraft bereits derart nachgelassen und seine Augen hatten ihm einen Streich gespielt? Ein grimmig grinsender Sensenmann tauchte plötzlich vor ihm auf. LaPorta schloss kurz die Augen und ballte die Fäuste. Dann stürzte er entschlossen nach vorne und riss den Deckel ein zweites Mal von der Schatulle. Doch die Wahrheit ließ sich nicht leugnen: Sein Schatz war verschwunden!

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      Das ist Howard’s End?« Joes Gesicht nahm denselben Ausdruck an wie am Tag zuvor, als er beim Abendessen nach dem Inhalt der Suppe gefragt und Rebecca spontan »Schleimpilze in Madenspeck« geantwortet hatte. Joes Schwester hatte einen ziemlich schrägen Sinn für Humor.

      »Gefällt es dir nicht?«, fragte Joes Dad vom Fahrersitz, während er den Kombi durch die schmale, von hohen Bäumen gesäumte Straße lenkte. »Ist doch schön ruhig hier und kaum Verkehr. Ideal zum Draußenspielen.«

      »Ideal zum Sterben«, knurrte Joe und sah sich um. Die Straße war wirklich ruhig, um nicht zu sagen ausgestorben! Aber was sollte man auch von einer Sackgasse, die Howard’s End hieß und neben einem Friedhof entlangführte, anderes erwarten? Die Straße war ja nicht mal geteert, sondern bestand aus unebenen Pflastersteinen, über die der Wagen der Bookmans holperte wie eine alte Pferdedroschke. Und sicher war sie seit den Tagen, als Pferdedroschken an der Tagesordnung und Automobile noch die Ausnahme gewesen waren, auch nicht mehr ausgebessert worden. Der schmale Bürgersteig war an vielen Stellen von den Wurzeln der großen Eichen aufgebrochen, die wie stumme Wächter die Straße säumten. Ihre gewaltigen Kronen reichten quer über die Fahrbahn und die knorrigen Äste griffen ineinander, als wollten sie einander festhalten. Auf der rechten Seite standen nur sehr wenige Häuser, die alle alt und verlassen wirkten. Auf der linken Seite grenzte eine mannshohe und an vielen Stellen beschädigte Backsteinmauer die Straße vom Friedhof ab. Manche Leute hätten Howard’s End vielleicht als idyllisch oder sogar romantisch bezeichnet, aber auf Joe wirkte seine neue Heimat bloß finster und bedrohlich.

      »Also ich