Herzen fühlen. Sandra Cammann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sandra Cammann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783864102400
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und Selbstvertrauen entwickeln.

      PhysiologischDie Rückenmuskeln entspannen und die Faszien trainieren.

      So geht esDie Beine sind weit geöffnet und lang gestreckt. Mit den Händen die Ellbogen umfassen, den Oberkörper hängen lassen. Langsam nach rechts und links schwingen – so weit es angenehm ist. 8 – 10 x schwingen.

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       Die Welt verkehrt herum betrachten

      SpirituellDie Sichtweise auf die Dinge ändern.

      PhysiologischDen Rücken entspannen und die Beine dehnen (Innenschenkel und Rückseiten).

      So geht esDie Beine weit zur Seite öffnen. Mit den Zeigefingern jeweils den großen Zeh umfassen. Sanft in die Position hineinziehen. Kopf und Nacken baumeln entspannt. 5 Atemzüge halten, danach langsam aufrichten.

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       Hinsetzen und Aufstehen

      SpirituellDen Schwerpunkt im Leben neu ausrichten.

      PhysiologischBauch, Beckenboden, Beine und Gesäß stärken und die Aufrichtung der Wirbelsäule trainieren.

      So geht esDie Füße schließen. In die Hocke gehen. Das Gewicht nach hinten verlagern, so dass die Knie hinter den Fußspitzen sind. Beckenboden hochziehen, Bauchnabel einziehen. Die Hände vor dem Körper falten. 3 Atemzüge halten, dann wieder aufrichten und erneut beginnen. Insgesamt 8 x.

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       Auf den Zehenspitzen balancieren

      SpirituellAuf einem schmalen Grat wandern.

      PhysiologischDen Gleichgewichtssinn stärken.

      So geht esIn die tiefe Hocke gehen und Fersen anheben. Die Arme lang ausbreiten, den Rücken aufrichten. Bauchnabel einziehen und Beckenboden anspannen. 3 – 5 Atemzüge halten.

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       Liebe ist göttlich – Kama ist Liebe

      Als ich ein Kind war, musste meine Mutter mir abends immer Geschichten und Märchen vorlesen. Dann wurde ich selbst Mutter und genoss es, meinen eigenen Kindern im Bett vorzulesen. Durch meine Arbeit als Yogalehrerin befasste ich mich auch in meiner Freizeit manchmal mit Märchen und indischen Mythen. Im Hinduismus glauben die Menschen an Kamadeva, den Liebesgott. Mit seinen fünf Blütenpfeilen versucht er die Herzen der Menschen zu treffen. Kamadeva trägt einen Bogen aus Blumen. Dieser Bogen ist aus Zuckerrohr, mit einer Sehne aus Honigbienen. Kamadevas fünf Pfeile sind mit Blumen geschmückt und symbolisieren die fünf Sinne des Menschen. Während er Pfeile auf Verliebte abschießt, reitet er auf einem Papagei – dem Symbol der Sinnlichkeit. Ein Kuckuck begleitet ihn. Die Bienen summen und es weht dabei eine sanfte Brise. All das symbolisiert die Freude im Frühling, wenn die Menschen von Glück erfüllt sind. Die Geschichte besagt, dass Kamadeva auf den Gott Shiva schoss, als dieser meditierte. Shiva sollte sich Parvati zuwenden, damit er einen Sohn zeugt, der die Götter vor einer machtvollen Zerstörung schützen sollte. Doch Shiva wusste nichts von Kamadevas Plan, er öffnete sein drittes Auge und warf ihm einen zornigen Blick zu, so dass der Liebesgott zu Asche wurde. Kamadevas Frau Rami wandte sich daraufhin an Shiva und bat ihn, Kamadeva wieder zum Leben zu erwecken. Der Liebesgott bekam keinen neuen Körper – er wandelt seitdem als Gott der reinen Liebe umher.

      Kurz vor meinem 40. Geburtstag traf mich ein Blütenpfeil von Kamadeva mitten ins Herz. Aus heiterem Himmel. Ich arbeitete vormittags in meinem neuen Eventreisebüro. Gedankenversunken versuchte ich die vielen Menschen in der Warteschlange abzuarbeiten. Wir hatten gerade ein Angebot für die griechischen Inseln inklusive Aktivprogramm in der Werbung. Die Tür ging auf und Nick trat herein. Wir schauten uns in die Augen und es traf mich wie ein Blitz – plötzlich empfand ich eine tiefe Liebe für diesen Mann. Nick schaute mich an und es war, als würde er sagen: „Ich liebe dich!“ Die Worte hallten laut in meinem Kopf nach. Seine Augen hypnotisierten mich und ich fühlte mich schwerelos wie eine Sternschnuppe im Universum. Mein Mund stand offen, ich grinste und schaute durch ihn hindurch. Um die peinliche Stille zu durchbrechen, sagte er: „Du bist doch Karla! Wir waren auf demselben Gymnasium und sind oft mit dem Fahrrad zusammen zur Schule gefahren, aber plötzlich warst du nicht mehr da.“ Ich antwortete nur: „Tut mir leid, ich kann mich nicht an dich erinnern.“ Nach diesem Satz kam ich mir schrecklich blöd vor. Nick kam mir vertraut vor, aber ich wusste nicht, woher ich ihn kannte. Ich fühlte mich plötzlich wie ein kleines Schulmädchen in seiner Gegenwart. Nervös kramte ich in meiner Schublade nach einem Stift und versuchte, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Nick hatte ein paar Fragen und ich beriet ihn gern. Wir verabschiedeten uns nach ein paar Minuten, die sich wie eine halbe Ewigkeit anfühlten, mit einem Handschlag und ich schaute ihm ein letztes Mal in seine wunderschönen Augen. Als ich endlich Feierabend hatte, schlich ich mich in mein Arbeitszimmer und forschte im Internet nach Bildern von ihm. Es gab nicht viele, trotzdem wurde ich fündig. Von einem Bild schaute er mich direkt an und ich versank wieder in diesem schwerelosen Gefühl. Glück und Liebe durchströmten meinen Körper, als würde ich mit Hilfe von tausend Schmetterlingen auf Wolke 7 schweben. Ich badete förmlich in diesem Gefühl und wollte am liebsten nie wieder aus diesem Traum aufwachen. Das Verliebtheitsgefühl ließ auch die nächsten Wochen und Monate nicht nach. Marcel wunderte sich über meine gute Laune, sagte aber nichts weiter dazu. Irgendwann kam bei mir der Moment, wo ich nach Antworten suchte. Mir wurde schlagartig klar, dass ich mich gedanklich in meine Schulzeit zurückbegeben musste, um mich an Nick zu erinnern. Es bereitete mir Angst, weil ich diese Zeit komplett ausgeblendet hatte. Ich meditierte und was ich sah, war sehr schmerzhaft für mich: Als ich 16 Jahre alt war, wechselte ich die Schule und erzählte niemandem davon. Ich wollte damals flüchten, weil meine beste Freundin die Klasse gegen mich aufgehetzt hatte und auch die Lehrer an der Schule alles andere als fair zu mir waren. Zwei Jahre litt ich unter den Mobbingattacken von Lehrern und Schülern. Was damals geschah: Ich bin in der 9. Klasse mit meiner Freundin Christina zum Schüleraustausch in einem Reisebus nach Paris gefahren. Ein paar Schüler aus der 10. Klasse waren auch dabei. Unter ihnen befand sich Christinas Schwarm. Max war der coolste Typ der Schule. Er fuhr eine Vespa und war ein absoluter Mädchenschwarm. Nun saß er ein paar Reihen hinter uns. Christina war zu schüchtern, um ihn anzusprechen. Ich drehte mich immer wieder zu Max um und zog Grimassen, damit er aufmerksam auf uns wurde. Christina war das peinlich. Sie schaute verstohlen zu ihm hinüber. Ich stieß sie in die Seite: „Sprich ihn an. Das ist deine Chance.“ Christina war meiner Meinung nach die Hübschere von uns beiden. Nie hätte ich auch nur eine Sekunde daran gedacht, dass Max sich für mich interessieren würde. Doch genau das tat er. Auf der Abschlussparty dieser Reise nahm er mich zur Seite, redete nicht lange und küsste mich. Erschrocken sah ich ihn an und sagte: „Nein. Das geht nicht. Christina ist diejenige, die du küssen solltest.“ Dann lief ich weg und ließ ihn stehen. Christina hatte uns beobachtet. Sie hatte nur den Kuss gesehen, aber nicht mitbekommen, wie ich Max erklärt hatte, dass ich nicht mit ihm zusammen sein wollte. Christina war wütend auf mich. Sie weinte und sprach kein einziges Wort auf der Rückfahrt nach Deutschland mit mir. Zu Hause angekommen, begann sie mit anderen Mädchen aus der Klasse Intrigen zu spinnen. Ich wollte mit ihr reden und ihr alles erklären, aber sie hörte mir nicht zu. Eine Woche später ging ich zu Max: „Es tut mir leid. Ich habe dich sehr gern und ich wollte dich nicht abweisen. Christina war meine beste Freundin. Was hätte ich tun sollen?“ Max sagte kein Wort. Er zog