Die materielle Welt ist für das menschliche Leben eine wahrnehmbare Daseinsform. Außer dieser materiellen Welt gibt es eine geistige Welt, welche eine Daseinsform darstellt, die nur mit unserer Seele, mit unseren rein geistigen Sinnen wahrnehmbar ist und es gibt nur wenige Ausnahmen, wo eine zarte Berührung zwischen dieser und jener Welt möglich ist. Die geistige Welt, oder das so genannte Astralreich, das wir mit ‚Jenseits’ bezeichnen, ist aber unendlich viel größer, als unser materielles Diesseits. Der Vergleich kann etwa an einem Eisberg gemacht werden, dessen sichtbaren Teil nur ein Achtes von dem ausmacht, was in seiner ganzen Größe vorhanden ist, weil sieben Achtel unter der Wasseroberfläche liegen. Doch mit unserer Seele erfasst ist das geistige Reich ebenso konkret und gegenwärtig, wie das materielle Diesseits, ja, sogar noch vielseitiger und intensiver. Wir wissen an gewissen Vorgängen im Leben, dass jene Menschen, welche das zweite Gesicht haben, das allein Geschaute wirklich und konkret finden, dass sie nicht begreifen können, warum sie nur allein diese Wahrnehmung machen konnten. Viele dieser Phänomene wandeln im Gewand des Märchens und werden belächelt. Jahrtausendelang wurde an der Wahrheit dieser Erscheinungen gezweifelt, obwohl die gesamte Weltliteratur davon überfüllt ist. Der technische und wissenschaftliche Vorstoß in die Gebiete der unsichtbaren Welt und die Atomforschung in Verbindung mit der Schwingungslehre ermöglichen uns heute mehr denn je zuvor, den Astralerscheinungen näher zu kommen. Zu diesen Phänomenen gehört aber in erster und wichtigster Linie das Hellhören, das Wahrnehmen übersinnlicher Stimmen, die zu uns sprechen und Aufschluss über ihr Dasein und über ihre Existenzformen geben.
Diese Möglichkeit, mit der anderen Welt in einen ganz engen und aufschlussreichen Kontakt zu kommen, stellt überhaupt im parapsychologischen Sinn die höchste und wirklich nutzbringende Verbindung mit dem Jenseits dar. Sie steht den Offenbarungen am nächsten und übertrifft alle anderen Halluzinationen an Wert. Die Visionen können nur als Begleiterscheinungen in Betracht gezogen werden. Die Wissenschaft spricht in den meisten Fällen von einer Inspiration. Mit dieser Bezeichnung wird leider sorglos umgegangen, denn eine Inspiration kann eine unbewusste Verbindung mit höheren Mächten sein, aber sie ist keinesfalls mit einem echten Hellhörphänomen zu vergleichen. Aus diesem Grund hat die Theologie dieses besonders wichtige und auffallende Phänomen als Verbalinspiration bezeichnet.
Verbalinspiration und Inspiration
Die göttliche Verbal-Inspiration benutzt ein dazu geeignetes Medium, das in diesem Falle durch die Möglichkeit der geistigen Aussprache zum Propheten geschult wird, wie es im Buche Daniel des Alten Testaments beschrieben ist. Der Prophet studiert also keine Theologie, sondern wird durch den heiligen Geist in die Schule genommen und belehrt. Dieser Belehrung, die über allen pädagogischen Möglichkeiten steht, die wir auf der Erde besitzen, ist deshalb auch der größte Wert beizumessen und diese aus dem All gegebenen Darlegungen und Lehren sind durch keine menschliche Vernunft zu widerlegen oder zu übertrumpfen. Wenn ein Dichter oder ein Künstler, ein Wissenschaftler oder ein Herrscher genial ist, so sagt man recht einfach, dass sie inspiriert waren. Wir machen uns über diese Inspiration keine großen Gedanken. Wir verstehen unter dieser Inspiration den plötzlichen Einfall guter und genialer Gedanken. Der Inspirierte hat eben gut überlegt und ihm kamen gute Ideen oder plötzliche Gedanken zu Hilfe. Natürlich gibt es eine derartige unbewusste Inspiration, aber sie ist dann völlig unkontrollierbar. Der geniale Gedanke konnte ebenso gut vom angeblich Inspirierten selbst produziert sein. Wer weiß!
Auch die Psychiatrie und die Parapsychologie haben von der Inspiration bisher kaum eine andere Vorstellung gehabt, als dass ungewöhnliche Gedankengänge aus der Tiefe des Unterbewusstseins auftauchen und dem Denker bewusst werden. Diese Art der Inspiration vermutet man bei allen Künstlern und Geistesarbeitern. Eine derartige, unkontrollierbare, unbewusste Inspiration ist aber keine Offenbarung, keine Verbal-Inspiration und auch kein Hellhören und trifft auch keinesfalls auf die biblischen Propheten und Apostel zu.
Die wirkliche Inspiration hat nichts mit einer Intuition zu tun. Sie ist ein kaum fassbares, übersinnliches Wunder von großer Gewalt. Die echte Inspiration ist eine Art Wach-Trance, ein Zustand, der die denkende Seele des Menschen befähigt, eine bewusste Telepathie mit der für uns unsichtbaren Welt aufzunehmen. Aus diesem Jenseits erfolgt dann eine klar verständliche Verbindung mit dem auserwählten Medium. Dieser Inspirierte nimmt deutlich gesprochene Diktate auf, um sie dann an seine Mitmenschen weiterzuleiten. Derartige Phänomene sind für den Alltagsmenschen kaum vorstellbar und auch schwer zu erklären. Die Folge ist, dass sogar erfahrene Psychologen an dieser Tatsache zweifeln und sie für einen krankhaften Zustand halten, den man mit ‚Bewusstseinspaltung’ bezeichnet hat.
Es ist meine Aufgabe, da ich die persönlichen Erfahrungen in dieser Weise gemacht habe, auf jede Einzelheit hinzuweisen, die als Beweis eines echten Jenseitskontaktes gelten kann. Das inspirierte Diktat ist nicht an eine bestimmte Sprache gebunden. Der Inspirierte kann bei einer Verbal-Inspiration das gehörte Diktat, das er gedanklich aufnimmt, in jeder möglichen Sprache dieser Welt aufnehmen, ja, selbst in einem Zustand absoluter Unkenntnis dieser empfangenen Sprache. Es kommt sogar vor, dass eine derartige übersinnliche Mitteilung in uralten, längst vergessenen Dialekten erfolgt. Die echte Inspiration ist klar und deutlich und erfolgt in den meisten Fällen in einer Weltsprache. Hierüber berichtet auch die Apostelgeschichte 2, 4: „Und sie wurden alle voll des heiligen Geistes und fingen an zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Wir finden dieses Phänomen auch heute noch in vielen Fällen bei Trance-Medien.
In Wirklichkeit gibt es überhaupt nur drei große Erkenntnisse, welche uns auf Erden auf den richtigen Weg bringen können.
1. Die Gewissheit, dass unser geistiges Wahrnehmungs- und Innenleben unsterblich ist.
2. Die Gewissheit, dass Gott als eine lebendige, denkende und handelnde und vernünftige Macht und Persönlichkeit uns wirklich liebt.
3. Die Gewissheit, dass wir durch die großen übersinnlichen Mächte begleitet und geleitet werden.
Wie auffallend jedoch die biblischen Offenbarungen mit den heutigen noch stattfindenden übersinnlichen Kontakten übereinstimmen, ist aus diesem Tatsachenbericht deutlich ersichtlich.
Ich musste erst überzeugt werden
Diese Niederschrift hat nichts mit menschlicher Erfindung, Dichtung oder Fantasie zu tun. Sie ist realste Wirklichkeit und mit Wahrheitsliebe geschrieben. Wie schwer es ist, diese Phänomene zu erklären, sie zu beweisen und an die Menschheit heranzutragen, habe ich bei meinen Vorträgen in den evangelischen Gemeindehäusern erfahren. Selbst die Theologen haben sich in heftige Diskussionen eingelassen, um das Für und Wider zu erörtern. Niemals aber hat man den Wert der Erfahrungen mindern können, so sehr sich der Widersacher auch darum bemühte.
Der Yogi unterwirft sich den strengsten Übungen, um mit seiner Seele Berührung zur vierten Dimension zu erlangen. Die Anthroposophen mühen sich ebenfalls ab, um übersinnliche Phänomene an sich zu erproben. Es gibt eine riesige Anzahl von Sekten und religiösen Anhängern, welche alle bemüht sind, durch die unglaublichsten Beschwörungen und Übungen schon bei Lebzeiten in das übersinnliche Reich hineinzuschauen. Derartige, wirkliche Visionen finden wir in der Bibel beschrieben, aber nichts steht davon geschrieben, wie sich derartige Phänomene im Menschen selbst zutragen, wie sie in allen Einzelheiten erlebt worden sind. Ich habe mich mit der größten Anstrengung bemüht, in dieser Weise alles zu überlegen und zu beobachten, jede Täuschung zu vermeiden und nur das wirklich Vernunftmäßige gelten zu lassen.
Die breite Öffentlichkeit hat meine Darlegungen in sämtlichen Vorträgen akzeptiert und mit spontanem Applaus aufgenommen. Diese Erfolge sind ein Beweis dafür, dass der Glaube an die