Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740955908
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also Barrings Aufstieg! Er plante seine Vernichtung. Der alte Rivale mußte verrückt geworden sein.

      »Na, ich werde ihn zurückwerfen, in seinen kleinen armseligen Creek hinein…«

      Der Haß war geschürt.

      Ric Skinner hätte nie gedacht, daß es so leicht sein würde.

      Wäre Roger Elliot nur einmal auf den Gedanken gekommen, sein Pferd zu satteln, um heimzureiten, dann wäre alles noch verhindert worden.

      Wie sich Skinner das ganze eigentlich vorgestellt hatte, wußte niemand. Er war übrigens nicht der Bruder des toten Desperados, der hatte gar keinen Bruder gehabt. Skinner, der zufällig den gleichen Namen trug wie der von Wyatt Earp gestellte Mörder, hatte sich die Story nur einfallen lassen, um einen schwarzen geheimnisvollen Nimbus um sich zu schaffen. Daß es ein negativer Nimbus war, störte ihn nicht. Bisher hatte er herausgefunden, daß ein negativer Nimbus größeren Wind machte als ein positiver.

      Er war ganz einfach ein Bandit, ein Tramp. Mehrfach schon hatte er solche Machenschaften versucht, aber hier schien ihm der Boden besonders günstig dafür zu sein.

      Wie Ric das Mädchen gewinnen wollte, wenn Elliot Barring niederrang, war Roger nicht klar, der nur erfahren hatte, daß der Texaner den Rancher Elliot getroffen und ihm erzählt hatte, daß Barring böse Reden über die Elliots im County in Umlauf gesetzt habe. Elliot habe darauf erklärt, daß er dies nicht schweigend hinnehmen werde.

      Skinner gedachte im allerletzten Augenblick, wenn die beiden Titanen aufeinander losschlugen, den Beschützer des Mädchens zu spielen. Barring mußte bei diesem Streit fallen, und er wollte die Erbschaft des toten Ranchers antreten.

      Ein düsterer, wahnwitziger Plan.

      Roger Elliot wußte nicht wirklich, welche Rolle er dabei eigentlich spielte. Er merkte gar nicht, daß der Texaner die Führung in dem Spiel an sich gerissen hatte.

      Er hatte sich an Barring rächen wollen. Und nun erfuhr Roger Elliot von Skinner, daß Barring größenwahnsinnig geworden sei. Überall im County ließe er Hetzreden gegen die Elliot Ranch los, die er »auffressen« wolle.

      Wie konnte sich ein junger Mensch wie Roger Elliot nur so einnebeln lassen? Wie konnte er nur der Partner eines solchen Satans werden?

      Der Kampf begann schneller, als alle Beteiligten es vermutet hätten.

      Eines Nachts brannte die große Strohscheune der Barring Ranch nieder.

      Roger war als erster draußen, da er gerade von einer Schwatzstunde unterm Fenster Anns zurückkam.

      Zu seinem eisigen Entsetzen erkannte er in dem Reiter, der noch im Feuerschein hielt – den Vater.

      Seinen eigenen Vater!

      James Elliot ein Brandstifter!

      Die Elliot Ranch war nicht mehr das, was sie noch zu Lebzeiten der drei anderen Söhne des Ranchers war. Elliot hatte viel Pech mit seinen Cowboys gehabt seitdem, Verlust beim Rinderverkauf, verstopfte Wassergräben und andere Dinge mehr, reine Zufälle, die er seit Skinners Besuch auf Barring zurückführte.

      So war er auf die Nachbarranch gekommen, um allem ein Ende zu bereiten, ehe es erst begann.

      Der Brand wurde gelöscht. Nur mit Mühe konnten die Barring-Leute verhindern, daß das Feuer auf die übrigen Holzbauten übergriff.

      Skinner war es, der dem Rancher in einer Stallecke mitteilte: »Es waren die Leute von der Elliot Ranch. Ich habe zwei von ihnen, die ich häufig in der Stadt im Saloon gesehen habe, sofort im Feuerschein erkannt. Es ist Elliot, der Ihnen den Auftrieb nicht gönnt, der Sie lieber wieder im Elend sitzen sähe. Und er haßt Sie doppelt, weil Roger bei Ihnen arbeitet.«

      Barring hatte zwar den Kopf geschüttelt, aber auch in seiner Seele saß der Stachel.

      Als er dann am gleichen Tag in der Stadt James Elliot begegnete und der vor ihm ausspie, schien Barring alles glasklar zu sein. Nun glaubte er auch zu wissen, wer ihm den Abzweig in den Creek gebaut und damals den Präriebrand gelegt hatte.

      Daß es Roger war, hätte er nie geglaubt.

      Und nun begann der Kampf.

      Roger sah mit düsteren Gefühlen den Dingen zu.

      Bis eines Tages Ann auf ihn zutrat.

      »Roger, was geschieht hier? Bitte, sagen Sie es mir. Weshalb bekämpft uns Ihr Vater? Wir haben ihm nichts getan!«

      Der Cowboy sah Skinner auf sich zukommen, wollte nicht als Feigling gelten und wandte sich ab.

      Das Mädchen sah ihm erschrocken nach. Sie dachte, er sei in Gewissensqualen wegen der Schandtaten seines Vaters.

      Da erschien völlig unerwartet eines Morgens der halbblinde alte Hacatt auf dem Hof.

      Bestürzt blickten ihm Hal und Owen entgegen.

      Er ritt bis vor sie hin und sagte mit rauher Stimme: »Es war eure Sache, wohin ihr gegangen seid. Ich hatte euch verstoßen. Und ihr habt euch sauber gehalten, wie ich hörte. Aber wenn ihr Strolche jetzt gegen den Mann kämpfen wollt, dessen Söhne ihr fast ausgerottet habt, dann schieße ich euch vorher nieder.«

      Betreten standen die beiden Cowboys da.

      »Antwortet!« schrie Hacatt.

      »Vater«, entgegnete Hal halblaut, »wir haben kein Recht, hier auf diesem Ranchhof zu brüllen. Es ist weder unser Hof noch die Mainstreet von Dillon.«

      »Was… fällt dir ein!«

      »Hal hat recht, Vater!« sagte Owen schroff.

      »So, er hat recht. Ihr wollt also gegen Elliot kämpfen.«

      »Wir wollen überhaupt nicht kämpfen, Vater. Aber Mister Barring ist unser Boß. Und wenn er von jemandem angegriffen wird, so ist es nur unsere Pflicht, für ihn zu kämpfen, wie es die Pflicht jedes Cowboys seinem Boß gegenüber ist. Wenn der Gegner jetzt unglücklicherweise Elliot heißt, ist das ein neuer Kampf, der mit dem Unsinn auf der Mainstreet in Dillon damals nichts zu tun hat.«

      »Unglücklicherweise…, Unsinn…, nichts zu tun…, well! Ich werde euch etwas sagen. Ihr sagt euren Job auf und kommt mit.«

      Es war Hal, der ältere, der jetzt den Kopf schüttelte und entschieden erklärte: »Nein, Vater, ein Cowboy ist kein Kalb, das man verkaufen und kein Sägebock, den man willkürlich hin und her schieben kann. Wir haben hier Lohn und Brot bekommen, der Rancher ist gut zu uns, und wir können ihn nicht mitten in der schwersten Arbeit verlassen.«

      Hacatt senkte den Kopf. Er wäre kein Rancher gewesen, wenn er die Wahrheit dieser Worte nicht eingesehen hätte.

      Mit finsterer Miene ritt er vom Hof.

      James Barring hatte die Auseinandersetzung mit anhören müssen.

      Er kam auf die beiden zu.

      »Wir machen es kurz, Männer: Eure Zeit ist um. Ich brauche euch nicht mehr. Ihr bekommt den vollen Lohn für den Monat und reitet sofort. Euer Vater hat selbst Arbeit. Vorwärts.«

      Hal schüttelte den Kopf.

      Aber Barring blieb hart.

      So ritten denn die beiden eine Stunde später mit ausdruckslosen Gesichtern davon.

      Barring stand am Hoftor. Er sah sich um.

      »Wo ist Roger?«

      Der Cowboy war auf der Weide.

      Als er am Abend kam, erklärte ihm Barring kurz: »Roger, Sie werden die Ranch verlassen. Es geht nicht, daß Sie auf einem Hof arbeiten, gegen den Ihr Vater glaubt kämpfen zu müssen…«

      Auch Roger Elliot vermochte nichts gegen den Entschluß des Ranchers auszurichten. Mit verkniffenem Gesicht ritt er vom Hof.

      Da sah der Rancher sich nach Skinner um.

      »Und jetzt reiten Sie!«

      »Ich…!«