Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740955908
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wollte gerade das Fenster schließen, als Skinner ein Stück Holz dazwischenschob.

      Ann wich entsetzt zurück.

      »Ich bin’s, Ann«, hörte Roger den Tex.

      »Gehen Sie!«

      »Aber, aber, mein Täubchen, wer wird denn so garstig sein! Sie dürfen mich nicht mit diesen verstaubten Cowpunchern hier vergleichen. Ich bin schließlich…«

      »Was bist du?«

      Wie aus der Erde gewachsen tauchte Roger vor dem Texaner auf.

      Der riß einen Faustschlag nach vorn und traf Roger am Hals.

      Roger schlug zurück! Einmal, und dann zog er unter einem rechten Schwinger des Texaners einen steifangewinkelten linken Haken zum Kinn Skinners, dem er sofort eine Rechte an die andere Kante folgen ließ.

      Damit war der Fight beendet. Skinner torkelte zurück und ging davon.

      Ann stand am Fenster.

      »Danke, Mister Elliot.«

      »Bitte.«

      Sie dachte nicht darüber nach, wo der Sohn des Ranchers Elliot plötzlich hergekommen war. Sie glaubte nur, ihm danken zu müssen.

      »Miß Ann…«

      »Ja.«

      »Ich wollte Ihnen schon lange etwas sagen.«

      Das Mädchen, das längst das Interesse des schmucken Mannes an ihr bemerkt hatte, stammelte: »Bitte nicht, meine Eltern schlafen noch nicht.«

      Da sah sie seine Zähne in der Dunkelheit schimmern.

      »Aber, Ann! Ich wollte Ihnen doch nur sagen, wie dankbar ich Ihrem Vater bin, daß er mich angenommen hat. So bin ich doch wenigstens in der Nähe meiner Heimat. Ich bin sehr glücklich. Und auch Ihrer Mutter und Ihnen möchte ich danken.«

      Er streckte ihr die Hand entgegen und spürte eine eiskalte Mädchenhand in der seinen.

      Und wußte genau, daß er mit diesen heuchlerischen Worten mehr bei dem unerfahrenen Ding erreicht hatte, als wenn er sie mit heißen Liebesschwüren bestürmt und erschreckt hätte.

      Ann Barring hatte sich in den Sohn des Ranchers Elliot, der wegen des schrecklichen Gunfights damals nicht mehr nach Hause reiten wollte, verliebt.

      Und sie sagte es nach einiger Zeit den Eltern.

      Der Vater nahm es nicht ohne Sorge auf, da ihm die düstere Stunde in Dillon noch zu deutlich im Gedächtnis stand. Er dachte an das harte, kalte Gesicht gerade dieses jungen Mannes, der vor dem Fight am wenigsten Furcht und Bedenken gezeigt hatte.

      Sonst allerdings hatte er nichts mehr gegen den jungen Elliot einzuwenden. Eigentlich, wenn man es recht bedachte, konnte es weit und breit keinen besseren Mann für seine Tochter geben. Und vielleicht – wer weiß – vielleicht würde eines Tages ein Wunder geschehen und James Elliot hier auftauchen, um dem Sohn die Hand zur Versöhnung zu reichen.

      Man mußte vergessen können in diesem Land, wie in jedem anderen Land auch.

      So beschlossen denn Barring und seine Frau, die Dinge noch ein wenig zu beobachten, ehe sie ihren Segen zu dem Wunsche ihrer einzigen Tochter gäben.

      Aber Ann behielt ihr Geheimnis sonst für sich. Nur die Eltern waren eingeweiht. Roger selbst wußte noch nichts.

      Eines Abends, als er wieder in der Nähe ihres Fensters wartete, tauchte eine Gestalt vor ihm auf.

      Skinner!

      Roger schnellte von dem Stein, auf dem er gesessen hatte, hoch.

      »Was willst du?«

      »Das gleiche, was du willst. Wir haben drei Möglichkeiten: Entweder wir würfeln, oder wir schießen, oder wir fragen Ann.«

      Roger Elliot wandte sich ab.

      »Du bist verrückt.«

      »Keine Beleidigung, Boß. Du kennst mich noch nicht!«

      »Es reicht mir.«

      »Hör zu, ich habe den Eindruck, daß du etwas planst…«

      Roger wirbelte herum. In seinen Augen funkelte es, und plötzlich sah sich Ric Skinner einer Revolvermündung gegenüber.

      Damit hatte sich Roger Elliot selbst verraten. Und war jetzt auch nicht klug genug, sich geschickt aus dem Loch herauszureißen.

      Skinner lachte leise in sich hinein.

      »Du bist von der Nachbarranch, Brother. Ich weiß Bescheid, in der Stadt gibt’s flinke Mäuler. Ich habe da eine Menge gehört. Schon dein Alter hatte einen Gang mit Barring…«

      Jetzt erst hatte Roger sich gefangen.

      »Du bist schlecht informiert, Ric.«

      »Glaube ich nicht. Du hast was vor, Boy. Und ich weiß auch was. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Seien wir Partner. Ich bin auch nicht zufällig hier!«

      Es klingelte noch immer nicht Alarm im Hirn Elliots.

      »Was willst du von mir?«

      »Ich die Frau, und du alles übrige.«

      Roger begriff nicht.

      »Was…«

      »Stell dich nicht einfältiger, als du bist. Den beiden Hacatts glaube ich, daß sie treuherzig genug sind, aus Verzweiflung über die Verstoßung und den Fluch ihres Vaters hier für einen Schandlohn zu schuften…!«

      »Barring kann gar nicht mehr zahlen. Die Ranch war noch vor zwei Monaten ganz unten…«

      »Red nicht. Du schuftest hier nicht für fünfundzwanzig Bucks. Du hast einen Plan. Und ich kenne ihn längst!«

      Roger dachte nicht daran, daß Skinner ja auch für fünfundzwanzig Bucks arbeitete.

      Skinner hatte keinen festen Plan, als er kam – nur schlechte Vorsätze. Wie er sie überall gehabt hatte, wo er bisher seinen Fuß hingesetzt hatte. Hier ging es zwar rauh und derb zu, aber es winkte Gewinn.

      Und dieser Roger liebte das Mädchen gar nicht. Er hatte zu haßerfüllte Augen.

      Der Menschenkenner Skinner wußte es seit dem Tage, da er in der Stadt von der Fehde erfahren hatte, die seit einem Vierteljahrhundert zwischen den beiden Ranchhöfen schwelte.

      »Du bist nicht schlau genug, Tex«, suchte Roger, der sich durchschaut fühlte, sich herauszuwinden.

      Aber der Bandit hielt seinen Fisch fest.

      »Mach mir nichts vor, Elliot, du bist durchschaut, und du wirst nur etwas, wenn wir teilen.«

      »Was… teilen?«

      »Du bist hier, um den Mann, der deinen Vater um ein Mädchen gebracht hat, zu vernichten. Für mich wird dabei eine Kleinigkeit abfallen, die Frau, die hübsche kleine Ann, mit dem, was übrigbleibt.«

      »Wie stellst du dir das vor?«

      »Laß es nur meine Sorge sein…«

      So wurden die beiden ungleichen Männer Partner, ohne daß Roger Elliot es eigentlich gewünscht hatte.

      Schon am nächsten Tag gab Skinner vor, nach Dillon zum Arzt zu müssen, da er Stiche links in der Brust habe. Er ritt aber statt dessen zur Eliott Ranch hinüber, wo er verlangte, sofort den Rancher zu sprechen.

      James Elliot hörte den seltsamsten Monolog seines Lebens an.

      »Ihr Sohn ist drüben bei uns. Er ist mein Partner, seit langem. Ich bin Ed Skinners Bruder. Wir haben Barrings Machenschaften erkannt und werden sie verhindern. Er plant Ihre völlige Vernichtung. Wenn Sie Augen im Kopf hätten, wüßten Sie es…«

      Ric redete eine volle Stunde auf den verstörten Mann ein.

      Elliot schüttelte immer wieder den Kopf.

      Aber