Mein Leben als Schneekönig. Reinhard Lutz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Reinhard Lutz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Философия
Год издания: 0
isbn: 9783905896428
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Geldwäscherei und Fehlinvestitionen

       Der ruhige See und der Sturm mit Schön

       Die folgenschweren Service-Tablare

       Ein neuer Kontakt 1991

       Der gute Bezirksanwalt Herr Walty

       Die belastenden Quittungen gegen Landmann

       Der Prozess der mein Hab und Gut verschlang

       Das schönste Gefängnis der Schweiz

       Wieder vor Gericht

       Opa Schneekönig und die geplatzte Hochzeit

       Die tödliche Mode: das Base-Rauchen

       Der falsche Köder und das falsche Spiel 2001

       Wieder einen Schritt weiter

       Fertig mit der ungerechten Strafe

       Thais, die verrückte Wildkatze

       Richter Schill, Walter Brun und andere Halunken

       Koffein Pulver mutiert vor Gericht zu Kokain

       Zweifel am Rechtsstaat

       Die zweite Instanz in St. Gallen und die Abrechnung

       Die Liebe meines Lebens

       Kurze Freiheit durch Überforderung

       Der Biss in die helfende Hand

       In Richtung Burnout

       Das letzte Urteil

       Zusätzliche Anekdoten

       Das teuerste Waschmittel

       Pornostudio East Side 1991

       Macumba die Magie der Urahnen

       Resümee

       Gedanken zur Biografie von Reinhard Lutz von Valentin Landmann

       Danksagung

      Dieses Buch widme ich meinen beiden Töchtern Simone und Larissa, meinen Enkelkindern Sabrina und Giulia sowie der Liebe meines Lebens, Edith Campos Arboleda. Danke, dass Ihr Teil meines Lebens seid.

       Vorwort von Sascha Michael Campi

      «Kennst du den Schneekönig?», fragte mich ein guter Freund und Mitinsasse in der Zürcher Justizvollzugsanstalt Pöschwies, in der ich selbst mehrere Jahre inhaftiert war.

      «Ja», antwortete ich, wobei ich den Namen spontan mit einem amerikanischen Spielfilm assoziierte, da gerade Filme wie Snowwhite and the Huntsman und The Snowman in Kino und TV angesagt waren. Der Irrtum klärte sich schnell, ich musste zugeben, dass ich den Namen nur aus der Presse sowie aus der Biografie meines Rechtsanwaltes Dr. jur. Valentin Landmann kannte. Der Schneekönig selbst war mir noch nie begegnet. Was ich über ihn gelesen hatte, interessierte mich nicht, ich hegte keinerlei Sympathien für ihn.

      Wenige Tage nach diesem kurzen Gespräch, sah ich zufällig einen Artikel im Tagesanzeiger, mit der fetten Schlagzeile «Der Schneekönig muss für 7,5 Jahre ins Gefängnis», darunter die Karikatur aus der Gerichtsverhandlung. Seit diesem Artikel verfestigte sich in meinem Gedächtnis das Bild dieser Karikatur zum Namen Schneekönig. Gleichzeitig begann mir aufzufallen, wie viele Insassen immer wieder von dieser Zürcher Milieu Koryphäe sprachen. Langsam fragte ich mich, wer ist dieser Mann? Was ist es, was ihn ausmacht?

      Rund ein Jahr später wurde ich in die halboffene Anstalt Saxerriet versetzt, wo kurz darauf noch ein neuer Insasse dazu kam, der mir irgendwie bekannt vorkam, den ich jedoch nicht einordnen konnte.

      «Weisst du, wer das ist?», fragte mich einer der dortigen Insassen mit einem nicht zu übersehenden Lächeln.

      Wie sich herausstellte, war es der Mann, der als Karikatur in meinem Kopf schon schubladisiert war. Trotz einer gewissen Neugier, die ich nicht abstreiten will, versuchte ich dem Schneekönig fern zu bleiben. Ich war von Vorurteilen und einigen Gerüchten geblendet und empfand es als besser, den Kontakt zu meiden. Irgendwann jedoch kam das, was im Gefängnis gang und gäbe ist, man trifft unweigerlich aufeinander, da man sich auf diesem engen Raum nur schwer aus dem Weg gehen kann. Er war sympathischer als gedacht, intelligenter als vermutet. Pluspunkte die mich allerdings von meinem Vorhaben Distanz zu wahren, nicht abhielten. Einige Tage später wechselten wir im Korridor der Strafanstalt Saxerriet spontan einige Worte, wobei er erwähnte, gerade am Manuskript für seine Biografie zu arbeiten. Das interessierte mich, da ich selbst ein leidenschaftlicher Schreiber bin und mich immer freute, in der Haft jemanden zu treffen, der diese Leidenschaft teilte. Als ich dem Schneekönig erzählte, dass ich selbst in den letzten Jahren neun Buchmanuskripte verfasst hätte und mein erstes Buch demnächst veröffentlicht würde, weckte ich auch sein Interesse. Kurze Zeit später besuchte mich der Schneekönig in meiner Zelle, stellte mir Fragen zur Manuskripterstellung und zur Publikation, die ich ihm auch beantworten konnte. Wir fanden rasch Gemeinsamkeiten, gleiche Ansichten und teilten denselben Humor, so hatten wir immer was zu lachen.

      «Würdest du mein Manuskript für mich ausarbeiten?», fragte er mich eines Tages.

      Gereizt hatte es mich, doch musste ich ihm absagen, da mir auch die Geschichte zwischen dem Schneekönig und Valentin Landmann bekannt war, zumindest ein Teil davon. Ich erachtete es als unpassend, die Biografie eines Mannes zu bearbeiten, der einst dafür verantwortlich war, dass ein Freund von mir hinter Gittern landete. Und wie würde es wirken, wenn ich, der zu dieser Zeit gerade ein Buch in Zusammenarbeit mit Valentin Landmann herausgab, nun auch noch für das gegnerische Lager schreiben würde, das hätte meiner Ansicht nach nicht gepasst. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass es ein gegnerisches Lager gar nicht gab.

      Denn mit der Zeit erkannte ich, dass die freundschaftliche Beziehung zwischen dem Schneekönig und Valentin Landmann vorhanden und beständig war, die in der Vergangenheit nur eine Kerbe erlitt, über die jedoch beide Seiten hinweg waren. Auch wenn es sicher zwei Versionen über die damaligen Geschehnisse gibt, die nicht komplett, sondern nur leicht voneinander abweichen, verursachte es nie den Bruch der Freundschaft dieser