Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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Skutscha (Skythen), die unter Madyas, dem Sohn Partatuas, 28 Jahre über »Asien« herrschten, war

      624–585.

      Kyaxâres, vermutlich ein Nachkomme Kastaritas. Er ist wohl der eigentliche Gründer des Mederstaates, schuf ein stehendes Heer, stand im Bunde mit Babylonien (S. 10). Er zerstört Ninive, kämpft mit den Lydern (S. 15) und dehnt seine Herrschaft über andere iranische Stämme (Sagartier, Hyrkanier, Parther) aus. Sein Reich vom Halys im Westen bis an die Grenze Elams (zu Babylon) im Südosten. Residenz Hagmatâna (Agbatana). Sein Nachfolger ist

      584–550.

      Astyages (babylonisch Ischtuvegu). Er macht einen Vorstoß gegen das neubabylonische Reich und belagert um 555 Harrân. Seine Erfolge werden vereitelt durch den Aufstand der Perser, eines medischen Vasallenstaates in Elam, unter Kurusch II.

      Um 630.

      Die Perser dringen aus ihrem Gebirgslande im Südwesten Irans nach Elam vor und gründen hier unter dem Achämeniden Tschischpisch (Teïspes bei Herodot) das Königreich Antschan. Hier herrschen die Könige Kurusch I. und Kambudschija I., dann des letzteren Sohn

      558–529.

      Kyros (Kurusch II.), welcher 550 seinen Lehnsherrn Astyages stürzt und die medische Hauptstadt Hagmatâna erobert. Er vereinigt die persischen Stämme unter seiner Herrschaft und gründet das große

      559–330.

      Persische Reich,

      welches die Völker Vorderasiens zu einer politischen Einheit zusammenfaßt. Ihm gehorchen die früher den Medern unterworfenen Völker Irans, die Armenier und Kappadoker; er stürzt das lydische Reich (S. 16), und während seine Feldherren Mazares und Arpagos die Griechenstädte an der kleinasiatischen Küste unterwerfen, erobert er Babylon. Das babylonische Reich wird dem persischen angegliedert (S. 11), jedoch in Sitte und Religion nicht angetastet. Die phönikischen Städte und die Kilikier behalten ihre einheimischen Könige unter persischer Oberhoheit, in den Griechenstädten werden persisch gesinnte Fürsten (Tyrannen) eingesetzt, den Juden wird die Rückkehr nach Palästina gestattet. Hauptstadt zunächst wohl Susa, denn Kyros’ Stammland Antschan gehörte zu Elam.

      Die Meder sind in diesem Reiche zunächst den Persern gleichgestellt, ebenso wie die Babylonier; auch aus ihnen nimmt der König seine Beamten. Bei den Persern herrschen einfache Sitten; als kräftiges Gebirgsvolk sind sie den in der Kultur vorgeschrittenen Nachbarvölkern überlegen. Kyros fällt 529 im Kampfe gegen die Nomaden im Nordosten des Reiches (Massageten, ihre Königin Tomyris nach Herodot); sein Grabmal zu Pasargădã ist erhalten. Sein Sohn und Nachfolger

      529–522.

      Kambyses (Kambudschĭja) tötet seinen jüngeren Bruder (Smerdis) Baraĭja, der sich an die Spitze eines Aufstandes der östlichen Reichshälfte gestellt hat. (Kyros hatte sich nicht auf das Persertum gestützt, sondern auf die alten Kulturländer; erst unter Dareios gewann das Persertum die führende Stellung im Reich.) Er erobert Ägypten (S. 6), zieht den Nil aufwärts gegen Napata, das sich unterwirft. Die Griechen in Kyrene erkennen ebenfalls die Oberherrschaft der Perser an, aber eine beabsichtigte Unternehmung gegen Karthago scheitert an der Weigerung der Phöniker, gegen ihre Pflanzstadt Schiffe zu stellen. Inzwischen empört sich in Medien der Magier (Priester) Gaumâta, indem er sich für den getöteten Bardija ausgibt. Kambyses stirbt auf der Rückkehr aus Ägypten; der falsche Bardija wird nach kurzer Herrschaft gestürzt von den sieben Stammfürsten der Perser, deren erster König wird, der Sohn des Achämeniden Vischtâspa (Hystaspes),[8]

      521–485.

      Dareios I. (Darijavahusch). Aufstände im ganzen Reiche, zuerst in Elam und Babylon, dann empören sich die Meder, Sagarter, Hyrkanier und Parther unter angeblichen Nachkommen des Kyaxâres, die Armenier, in Persien selbst ein zweiter falscher Bardija. Die Niederwerfung aller dieser Aufstände (Babylon durch die List des Zopyrus erobert) berichtet die dreisprachige Keilinschrift (persisch, elamitisch, babylonisch) an der Felswand von Bagistâna (Behistun, südwestlich von Agbatana am oberen Choaspes).

      Darauf Neuordnung des Reiches; es wird in 20 Satrapien geteilt, die bestimmte Steuern zu entrichten haben in Geld und Naturalien. Nur die eigentlichen Perser sind steuerfrei, nicht mehr die früher ihnen gleichgestellten Meder. Die Perser bilden den Kern des Heeres. Die übrigen Reichsvölker stellen Truppen oder Schiffe. Einheitliche Reichswährung, deren Einheit der Dareikos (Goldmünze von etwa 23 M. Wert) bildet, der auch in Griechenland und Indien in Umlauf kommt. 300 Dareiken gleich einem babylonischen Silbertalent, 7030 M. unseres Geldes. Große Heerstraßen angelegt, namentlich die Königsstraße von Sardes nach Susa mit Stationen für die reitenden Boten des Königs. Palastbauten in Susa und der neuen Hauptstadt Persepŏlis; auch Babylon und Agbatāna bleiben Residenzen des Großkönigs.

      Dareios erweitert das Reich durch Unterwerfung des Induslandes, läßt von der Indusmündung aus Arabien umfahren und den Nilkanal nach dem Roten Meer (S. 6) vollenden. Karthago zahlt Tribut. Nach Westen vordringend überschreitet er 514 mit Heeresmacht den Bosporus, dann auch die untere Donau, dringt in das Skythenland ein, muß jedoch umkehren (Histiaios, Tyrann von Milet, rettet die Donaubrücke gegen den Rat des Atheners Miltiades) (S. 36); sein Feldherr Megabazos unterwirft Thrakien und Makedonien. Von den griechischen Inseln werden Lemnos und Imbros Untertan, wie früher schon Lesbos, Chios, Samos.

      500–494.

      Aufstand der ionischen Griechen,

      angestiftet durch den mit einem Fürstentum in Thrakien beschenkten, dann aber bei Dareios verdächtigten und nach Susa berufenen Tyrannen Histiaios von Milet und dessen Schwiegersohn Aristagŏras. Mit Hilfe von Athen und Eretria wird Sardes eingenommen, die Stadt geht in Flammen auf. Aber bald werden die Ionier von dem persischen Landheere geschlagen, von den Bundesgenossen aus Athen und Eretria verlassen, die ionische Flotte wird bei der Insel Lade (vor Milet, 494) besiegt. Nach Unterwerfung der Ionier Milet zerstört, die noch übrigen Einwohner an der Mündung des Tigris angesiedelt. Histiaios gekreuzigt. 492 folgt die Wiederunterwerfung von Thrakien und Makedonien (S. 38).

      490.

      Seezug der Perser, um die Unterwerfung der griechischen Inseln zu vollenden; die Landung in Attika mißlingt. Weitere Unternehmungen gegen Griechenland gehemmt durch einen Aufstand der Ägypter.

      485–465.

      Xerxes I. (Khsijârscha) unterwirft Ägypten, sein Zug gegen Griechenland mißlingt; die Herrschaft über Thrakien, Makedonien, die Inseln, die kleinasiatischen Griechenstädte geht verloren. Schwelgerisches Leben am Königshofe; die alten einfachen Sitten der Perser schwinden. Xerxes und sein ältester Sohn werden von Artabān, dem Führer der Leibwache, in Susa ermordet. Es folgt der zweite Sohn

      465–424.

      Artaxerxes I. (Artachschâtra) mit dem Beinamen Langhand (Longimănus). Zweiter Aufstand der Ägypter unter Inărōs, von den Athenern unterstützt, von Megabyzos, dem Satrapen von Syrien, unterdrückt (S. 44). Friede mit den Griechen nach 449; Empörung des Megabyzos durch Verhandlungen beigelegt. Sein Sohn Xerxes II. wird im zweiten Monat seiner Regierung ermordet von seinem jüngeren Bruder Sogdianos; diesen stürzt der Halbbruder

      424–405.

      Dareios II. (Nothos), der dann mit Satrapenaufständen zu kämpfen hat. Dritter Aufstand der Ägypter, die über 60 Jahre lang ihre Unabhängigkeit behaupten.

      405–359.

      Artaxerxes II. (Mnemon) besiegt seinen jüngeren Bruder Kyros, der als Statthalter in Kleinasien sich empört hat, 401 bei Kunaxa unweit Babylon, nimmt die Griechenstädte in Kleinasien wieder unter seine Herrschaft