Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
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Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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(Ochos) unterwirft die Phönīker, nach drei Kriegen auch die Ägypter, herrscht als tatkräftiger Despot, wird endlich von seinem Günstling, dem Ägypter Bagoas, vergiftet. Dieser setzt Arses, des Königs jüngsten Sohn, auf den Thron, beseitigt ihn aber nach zwei Jahren und macht den Enkel eines Bruders von Artaxerxes II.,

      336–330.

      Dareios III. (Kodomannos), zum König. Bagoas muß den Giftbecher trinken. Dareios regiert wohlwollend, erliegt aber dem Angriff der makedonischen Macht.

      330.

      Vernichtung des Perserreiches durch Alexander d. Gr. Die griechische Kultur kommt in Vorderasien zum Siege.

       Inhaltsverzeichnis

      Durch die weiten Hochflächen des inneren Asiens von den westlichen Kulturvölkern getrennt entsteht frühzeitig in China ein bedeutendes Reich, gegründet auf den Ackerbau in den fruchtbaren Flußtälern des Hoangho und Jantsekiang. Die sagenhafte Überlieferung stellt an den Anfang fünf große Kaiser, die in der Zeit von 3300–2207 v. Chr. regiert haben sollen. Als Gründer des Reiches gilt Fohi, der seine Untertanen den Gebrauch der Haustiere und die Schriftzeichen lehrte; Schinnung führte den Ackerbau ein, Hoang-ti lehrte die Zeitrechnung und ordnete die Verwaltung der Provinzen, seine Gemahlin begründete die Seidenweberei.

      Zwei Dynastieen regieren von 2207–1122 v. Chr.; unter der zweiten wird die Macht des Kaisers durch die großen Lehnsträger sehr beschränkt. Wu-wang, Begründer der dritten Dynastie (1122–256). Diese erwirbt zu dem ursprünglichen Reichsgebiet am unteren Hoangho auch die Länder am Jantsekiang, verliert aber alle Macht an die großen Feudalherren.

      551–478.

      In einer Zeit des Verfalls und innerer Wirren tritt Kong-fu-tse (Confucius) als religiöser Reformator auf. Er sammelt Sittensprüche und Lieder der älteren Zeit in den fünf heiligen Büchern (King); seine Lehre wird zu seinen Lebzeiten nicht beachtet, später jedoch unter der Dynastie Han zur Staatsreligion erhoben. Die Grundzüge der alten Religion (Verehrung des Himmels, der mächtigen Geister und der Ahnen) hat er nicht verändert. Er will die Menschen glücklich machen als Mitglieder der Familie und des Staates. Das Einzelindividuum hat sich der Gewalt und Autorität der Älteren und Höheren unbedingt zu unterwerfen.

      255–206.

      Der Kaiser Schi-huang-ti, Begründer der vierten Dynastie, bricht die Feudalherrschaft der Großen, stellt die Einheit des »Reiches der Mitte« her, beginnt den Bau der Großen Mauer (2500 km lang, mit Wachttürmen) zur Abwehr der Einfälle nördlicher Mongolenvölker.

      206 vor Chr. bis 263 nach Chr.

      Die Han-Dynastie gibt dem Reiche seine größte Ausdehnung und höchste Blüte im Innern. Im Süden werden Tongking, Anam, Cochinchina unterworfen, im Westen das Tarim-Gebiet, im Nordosten Korea.

      Seit 65 n. Chr.

      Eindringen des Buddhismus. Handelsverbindungen nach dem Westen; den Römern wird die Seide (vestis Serĭca) bekannt. Der römische Kaiser Marcus Aurelius soll 166 eine Gesandtschaft nach China geschickt haben.

      220–617.

      Zeit innerer Kriege; es bilden sich mehrere Reiche, die aber unter Wuti, dem Stifter der Dynastie Tsin (263–420) und dem großen Kaiser Taitsung (627–659) aus der Dynastie Tang (618–906) vorübergehend wieder vereinigt werden. Später China unter tatarischen und mandschurischen Dynastien.

      Die chinesische Kultur verbreitet sich namentlich nach Japan, dessen Geschichte um 600 v. Chr. mit der Gründung eines Reiches auf der Insel Kiusiu beginnt.

       Inhaltsverzeichnis

      Einen großen Fortschritt in der weltgeschichtlichen Entwickelung hat das hochbegabte Griechenvolk bewirkt. Gegenüber der religiösen und politischen Gebundenheit der asiatischen Völker zeigt es die freie Entwickelung der menschlichen Kräfte und hat in Staat, Kunst und Wissenschaft eine noch jetzt in vieler Beziehung vorbildliche Höhe erreicht. Die griechische Kultur, begünstigt durch ein wohlgelegenes, reich gegliedertes Land, stand noch in Blüte, als das Christentum in die Welt eintrat, und hat ihm die Wege gebahnt.

      § 1. Mythische Zeit.

      Der Name Griechen ist deutsche Umformung des von den Römern gebrauchten Namens Graeci.[9] Sie selbst nannten sich Hellenen; als Ureinwohner ihres Landes bezeichneten sie die Pelasger. Alte Heiligtümer des pelasgischen Zeus waren zu Dodōna in Epirus und auf dem Berge Lykaios in Arkadien. Der Name Hellenen erscheint bei Homer noch nicht als Gesamtname des Volkes; die später gewöhnliche Ansicht unterschied vier Hauptstämme des hellenischen Volkes: Äŏler, Achäer, Dorier, Ionier.

      Merkwürdige Überreste aus der hellenischen Vorzeit sind seit 1870 durch die von Schliemann und seinen Nachfolgern zuerst in Troja (Hissarlik), dann in Amyklä, Mykenä, Orchomenos, Tiryns veranstalteten Ausgrabungen zu Tage gekommen. Man fand in den Unterbauten weit ausgedehnter Königspaläste und in wohlerhaltenen Gräbern vielerlei Waffen, eine erstaunliche Menge Goldschmuck, Wandmalereien, bemalte Tongefäße und anderes. »Schatzhaus des Atreus«, Löwentor in Mykenä. Weitere Grabungen auf den Inseln, namentlich Cypern, Rhodos, Thera, Kreta, haben gezeigt, daß eine frühe altertümliche Kultur die Küsten und Inseln des Ägäischen Meeres umfaßte und unter orientalischem Einfluß, hauptsächlich infolge der regen Handelsbeziehungen mit den Phönīkern, sich höher entwickelte. Die Zeit dieser Mykenischen Kultur, deren bedeutsamster Mittelpunkt Kreta war (König Minos), ist 1500 bis 12 v. Chr.; eine jüngere Zeit schildern die Homerischen Gedichte. Von alters her viele kleine Staaten unter kriegerischen Königen, aber kein grausamer Despotismus wie bei den Assyrern; milde Behandlung der Sklaven.

      Religion. Die den arischen Völkern gemeinsame Verehrung der Naturkräfte bildet sich bei den Griechen frühzeitig um zur Verehrung persönlich gedachter Götter. Aus dem Chaos sollen Himmel und Erde (Urănos und Gaia) entstanden sein, von diesen stammt das Göttergeschlecht der Titanen (Krŏnos, Rhea, Promētheus u. a.). Dieses verdrängen die olympischen Götter, an ihrer Spitze der Himmelsgott Zeus, Sohn des Kronos und der Rhea, welcher die Herrschaft der Welt mit seinen Brüdern Poseidon (Meer) und Hades oder Pluton (Unterwelt) teilt. Als olympische Götter werden besonders folgende 12 zusammengefaßt: Zeus, Hera, Poseidon, Demēter, Hestia, Hephaistos, Ares, Apollon, Artĕmis, Pallas Athene, Aphrodite, Hermes (die letzten 7 gelten als Kinder des Zeus). Andere Gottheiten: Persephŏne (Tochter von Zeus und Demeter, Gemahlin Plutons), Eros, der ständige Begleiter der Aphrodite, Dionysos oder Bakchos (Sohn des Zeus und der thebanischen Königstochter Semĕle), in seinem Gefolge der Hirtengott Pan, die Satyrn und Nymphen; Asklepios (Sohn des Apollon), die 9 Musen (Klio, Euterpe, Thalīa, Melpomĕne, Terpsichŏre, Erăto, Polymnia, Urania, Kalliŏpe, Töchter des Zeus und der Mnemosy̆ne), ferner Eos, Iris; die Meergottheiten Nereus (seine Töchter die Nereĭden), Amphitrīte, Triton, Proteus, Glaukos.

      Die Abhängigkeit des Menschengeschlechts von den Göttern gibt sich kund in Gebeten, Opfern, Festzügen; durch Orakel, Vorzeichen (Weissagung aus dem Vogelflug und aus den Eingeweiden der Opfertiere) geben die Götter ihren Willen kund. Glaube an ein Fortleben nach dem Tode (Elysion, Tartăros).

      Reiche Entwickelung der Götter- und Heldensage,