Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte. Carl Ploetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carl Ploetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 4064066115579
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nicht behauptet; dann aber folgt die Gründung der Assyrischen Großmacht.

      885–860.

      Assurnâssirpal (III.) erobert die Länder am oberen Euphrat und Nordsyrien und dringt wieder bis zum Mittelmeer vor. Tyrus und Sidon zahlen Tribut.

      860–825.

      Salmanâsar II. wiederholt diese Züge, greift zwar Damaskus mehrfach vergeblich an, hält aber Tyros, Sidon und das Reich Israel (König Jehu) tributpflichtig, ebenso im Osten die indogermanischen Madai (Meder) (S. 17); in Babel greift er bei einem Thronstreit mit Heeresmacht ein. Sein zweiter Nachfolger Râman-nirari III. (um 800) erobert auch Damaskus und führt reiche Beute davon. Unter ihm reicht die assyrische Macht von Medien über ganz Palästina bis nach Edom. Dann folgt eine Zeit des Niedergangs; Salmanâsar III. (um 780) kämpft erfolglos gegen das in den nördlichen Bergländern (Armenien) entstandene Reich Urarthu.

      745–727.

      Tiglatpilêsar III. (Pulu), ein Usurpator, stürzt den schwachen König Assur-nirari und erhebt die assyrische Macht aufs neue. Er bekriegt das westliche Medien, bricht die Macht der Urarthier, stellt die Herrschaft über Syrien wieder her. Die Könige von Damaskus, Israel, Tyros zahlen ihm Tribut. In Babel bestätigt er zuerst den König Nabunâssir[7] als aber nach dessen Tode Ukînzêr, Fürst der Kaldi (Chaldäer, im südlichen Babylonien) sich des Thrones bemächtigt, vertreibt er diesen und macht sich selbst unter dem Namen Pulu zum König von Babylon, Sumer und Akkad. So wird er der Gründer des assyrischen Weltreichs, indem er

      729.

      Assur und Babel vereinigt.

      722–705.

      Sarrûkîn (Sargon), Begründer einer neuen Dynastie, beendet die von seinem Vorgänger Salmanâsar IV. begonnene Belagerung von Samaria, führt die Einwohner nach Medien, schlägt einen Angriff des ägyptischen Königs Schabăka (S. 6) bei Raphia (unweit Gaza) zurück, vernichtet durch Eroberung von Gargamisch (Karchemisch) den letzten Hethiterstaat in Syrien (S. 8). Dann unterwirft er das westliche Medien, siegt über den König Rusas von Urarthu, zwingt Mita, den König der Muski (Midas von Phrygien, S. 8), zur Huldigung. Cypern tributpflichtig. Inzwischen hat sich in Babel Mardukbaliddin, Fürst der Kaldi, von Elam her unterstützt, der Herrschaft bemächtigt; Sarrûkîn besiegt ihn 710 und stellt die Vereinigung beider Reiche wieder her. Elam bleibt selbständig. Neue Residenz Dûr-Sarrûkîn (Chorsâbâd) nördlich von Ninive. Sein Sohn

      705–681.

      Sinachirib (Sanherib) behauptet Syrien gegen die Ägypter, belagert aber Tyros und Jerusalem vergeblich (König Hiskia), zerstört die Stadt Babel nach abermaligem Aufstande der Einwohner.

      681–668.

      Assurachiddin (Assarhaddon) stellt Babel wieder her, begünstigt die Babylonier, unterwirft Ägypten (S. 6, Memphis 670 erobert) und mehrere arabische Stämme. Sidon erobert und zerstört, wird assyrische Provinzialstadt. Unter diesem König hat das Reich seine größte Ausdehnung. Aber schon unter seiner Regierung beginnen nomadische Indogermanen, die Skutscha und Gimirai (Skythen und Kimmerier), das Reich vom Norden her zu bedrohen.

      668–626.

      Assurbanipal (Sardanapal) wird durch den Aufstand seines Bruders Samassumukîn, den Assurachiddin zum König von Babel eingesetzt hatte, genötigt, Ägypten aufzugeben (vgl. S. 6), unterwirft jedoch Babel wieder und macht dem Reiche Elam ein Ende durch Eroberung der Hauptstadt Susa. Seine durch Bauten verschönerte Residenzstadt ist Ninive; dort ist in den umfangreichen Ruinen der größte Teil seiner großartigen Bibliothek aufgefunden worden (Tafeln und Zylinder aus Ton mit Keilschrift). Nach seinem Tode wird Babel wieder selbständig und erhebt sich bald zu großer Macht, während das assyrische Reich durch die verheerenden Kriegszüge der Skythen, die bis nach Syrien vordringen, geschwächt wird.

      626–539.

      Das Neu-Babylonische (chaldäische) Reich.

      626–605.

      Nabupalôssor, ein Chaldäerfürst, König von Babel, erkennt die assyrische Oberhoheit nicht mehr an, verbündet sich mit dem König der Meder Kyaxāres (S. 17).

      606.

      Ende des assyrischen Reiches, die vier Residenzstädte, namentlich Ninive, von den Medern unter Kyaxāres zerstört. König Neko von Ägypten, welcher Syrien zu erobern versucht (609 Schlacht bei Megiddo, wo König Josia von Juda fällt), wird von Nabukudrossor, Nabupalôssors Sohn, zurückgeschlagen.

      605–561.

      Nabukudrossor II. (Nebukadnezar) läßt die vergrößerte Stadt Babel (Babylon) mit einer doppelten Mauer umziehen, legt die sogen. schwebenden Gärten der Semiramis (Terrassen) an, stellt den Tempel des Bêl und die das Land vor Versumpfung schützenden Kanäle wieder her (Wasserbecken bei Sippāra), sichert das Land im Norden durch die vom Euphrat bis zum Tigris reichende medische Mauer. Amasis von Ägypten, der sich mit griechischen Inselmächten verbündet hat, 605 bei Karchemisch besiegt. Krieg gegen Juda. 586 Jerusalem zerstört, die Einwohner am Euphrat angesiedelt, 573 Tyros unterworfen.

      Nach dem Tode des großen Königs Verfall des Reiches durch Thronstreit. Kurze Regierungen der drei Nachfolger aus Nebukadnezars Familie; dann wird die chaldäische Dynastie von den Priestern gestürzt, die einen Babylonier Nabunêd auf den Thron erheben. Dieser bemüht sich um Herstellung der Tempel und Einkünfte der Priester, erliegt aber dem Angriffe der Perser.

      539.

      Babylon von Kyros erobert; Babylonien wird zunächst ein Kronland der Perserkönige, dann nach einem Aufstand unter Xerxes persische Provinz. Der Marduktempel von Xerxes zerstört, bleibt seitdem in Trümmern.

      § 3. Juden (Hebräer, Israeliten).

      Syrien, von semitischen Völkern bewohnt, hat nach dem Verfalle der Macht der Hethiter (S. 8) keine zusammenfassende Staatsbildung aufzuweisen; im 9. Jahrhundert wird es von den Assyrern abhängig. Doch behalten die Einwohner ihre alte Religion und Sprache; in Nordsyrien herrscht die aramäische Sprache.

      Geschichtlich bedeutsam durch seine Religion ist das im Lande Kanaan (Palästina) wohnende jüdische Volk, dessen ältere Geschichte sagenhaft ist. Stammväter: Abraham, Isaak, Jakob; Auswanderung nach Ägypten, Rückkehr unter Mose, Gesetzgebung am Sinai. Unter Josuas Führung werden die Völker Kanaans besiegt; Verteilung des Landes zu beiden Seiten des Jordan unter die 12 Stämme; der Stamm Levi zur Priesterschaft bestimmt. Verehrung des einigen unsichtbaren Gottes Jahveh (Jehovah); sein Heiligtum die tragbare Stiftshütte, darin die Bundeslade, in welcher die Gesetztafeln aufbewahrt werden. Das Gesetz Jahvehs beherrscht das ganze bürgerliche Leben. (Theokratie.)

      Weitere Kämpfe mit den Völkern Kanaans unter Führung der Richter: Gideon, Jephtah, Simson, Samuel.

      Um 1000.

      Auf Verlangen des Volkes salbt Samuel den Saul (aus dem Stamme Benjamin) zum König. Saul, siegreich gegen die Nachbarvölker, entzweit sich bald mit dem Priestertume. Samuel salbt einen andern König, David, aus dem Stamme Juda. Diesen nötigt Saul zur Flucht, tötet sich aber selbst nach einem unglücklichen Kampfe gegen die Philister.

      Um 980.

      David treibt die Feinde zurück, entreißt den Jebusitern Jerusalem, wohin die Bundeslade gebracht wird, und macht diese Stadt zur Hauptstadt.

      Um 950.

      Salomo baut den Tempel zu Jerusalem; Freundschaft mit dem König Hirôm I. von Tyros, gemeinsame Seefahrten