Liebe gegen jede Regel. Andrew Grey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Andrew Grey
Издательство: Bookwire
Серия: Liebe-Serie
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958235069
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suchen.« Er war in letzter Zeit viel zu oft was trinken gewesen und sowohl seine Leber und sein Budget, konnten eine Pause gut gebrauchen. »Morgen vielleicht.« Man konnte schließlich auch nicht ewig zu Hause bleiben.

      Raine lachte. »Und ich hab schon einen Moment lang angefangen, mir Sorgen zu machen.«

      Geoff stimmte in Raines Lachen ein und sie beendeten ihr Training.

      Sie hatten die kleine Umkleide für sich, als sie sich fertig machten. Geoff zog sich die verschwitzte Kleidung aus und hielt auf die Dusche zu. Er hatte gerade das Wasser aufgedreht, als etwas hart auf seinen Hintern klatschte.

      »Spinnst du?!« Sein Arsch brannte, wo Raine ihn mit seinem Handtuch erwischt hatte. Geoff verdrehte sein Handtuch und holte zum Gegenschlag aus, doch Raine duckte sich weg. Sie lachten, als Geoff in die Dusche stieg und sich wusch, seine wunden Pobacken reibend.

      Raine wartete, bis er sich abgetrocknet und angezogen hatte und zusammen gingen sie zurück zum Arbeitsbereich.

      Geoff machte sich sofort wieder an die Arbeit. Er durchkämmte die Auflistungen nach dem Fehler, er wusste, dass er da war... irgendwo. Im Hintergrund redeten leise Stimmen angeregt miteinander, aber er beachtete sie nicht. Gerüchte verbreiteten sich hier mit der Geschwindigkeit von Gewehrkugeln, aber er bemühte sich sehr, außerhalb dieser Gerüchteküche zu bleiben.

      Er hatte gerade den Fehler gefunden und loggte sich ins System ein, um ihn auszubessern, als er ein leises Klopfen an der Wand seiner Arbeitsnische hörte. Es war Angela, die Chefin der Kreditorenbuchhaltung.

      »Geoff, ich würde Ihnen gerne Garrett Foster, den neuen Abteilungsleiter vorstellen.«

      Geoff stand auf, um seinen neuen Vorgesetzten zu begrüßen. Er streckte die Hand aus und schaute in die Augen des Mannes. Oh Gott... er hätte beinahe seine Hand zurückgezogen, riss sich aber gerade noch zusammen, darum bemüht, keine Regung in seinem Gesicht zu zeigen.

      »Freut mich, Sie kennenzulernen, Garrett.«

      Sein großes, blondes Gegenüber ließ ein strahlendes Lächeln aufblitzen. »Ich freue mich schon sehr darauf, mit Ihnen zusammen zu arbeiten, Geoff.« Er nahm Geoffs Hand, hielt sie ein wenig länger als nötig fest und ließ sie dann los. Geoff überspielte den Schauer, der ihm eiskalt über den Rücken lief.

      Zum Glück führte Angela Garrett mit einem ihrer fröhlichen, falschen Lächeln weg, um ihn dem Rest des Teams vorzustellen.

      Geoff sackte in seinem Stuhl zusammen und wenige Augenblicke später erschien Raine an seinem Schreibtisch.

      »War das...?«

      Geoff nickte langsam. »Mr. Vain höchstpersönlich, jap.«

      Raine fing an zu kichern und schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen. »Mr. Vain ist dein Vorgesetzter.«

      Geoff hielt seinen Kopf in seiner Hand. »Oh Gott, ich wusste, dass mich das irgendwann einholen wird.«

      Raine lehnte sich zu ihm rüber. »Nur wer hätte gedacht, dass es schon so bald sein wird?« Raine bedachte ihn mit seinem besten mitleidigen Blick. »Du tust mir echt leid, Mann.« Dann war er weg.

      Geoff versuchte, sich zu konzentrieren, aber schaffte es nicht. Sein neuer Boss, Garrett Foster, war einer der Kerle mit denen er vor etwa einem Monat nach Hause gegangen war. Sie hatten sich ganz gut verstanden, aber Garrett – zu der Zeit war sein Name Phillipp gewesen ‒ war ein recht egozentrischer Liebhaber gewesen. Er hatte ein Schlafzimmer voller Spiegel! Er und Raine hatten ihn wegen seiner offensichtlichen Eitelkeit Mr. Vain getauft – passte wie die Faust aufs Auge. Der Mann ging niemals an einem Spiegel vorbei, ohne sich darin zu betrachten. Geoff war nicht daran interessiert gewesen, ihn noch einmal treffen, aber dass Garrett nun sein Vorgesetzter war, verkomplizierte die Dinge auf einmal.

      Nach Feierabend war Raine sofort an seinem Schreibtisch und Geoff packte seine Sachen, damit sie so schnell wie möglich gehen konnten.

      »Wie wär's mit Abendessen?«

      Geoff war nicht nach Ausgehen. »Ich geh' direkt nach Hause.«

      So wie du dich bettest, so liegst du dann auch.

      »Dann lass uns 'ne Pizza bestellen und einen ruhigen machen.« Raine wusste, was Geoff brauchte, selbst wenn er das selbst nicht tat.

      »Okay.«

      Sie machten sich auf den Weg aus dem Gebäude und zurück zu Geoffs Wohnung. Sie waren gerade mit dem Essen fertig, als das Telefon klingelte.

      »Geoff, Len hier.« Der Mann klang erstickt und Geoff versteifte sich. »Es geht um deinen Vater.«

      Sein Vater kämpfte seit einer Weile gegen Krebs, aber das letzte Mal, als er mit ihm telefoniert hatte, hatte er Geoff beruhigt, dass es ihm wirklich gut ginge.

      »Braucht ihr mich zu Hause?«, fragte Geoff.

      »Ja...« Lens Stimme brach. »Geoff, er ist gestorben...« Er hörte die Tränen auf der anderen Seite der Leitung und fühlte seine eigenen hinter seinen Lidern aufsteigen, während sich ein großer Knoten in seinem Hals bildete.

      »Ich komme, so schnell ich kann.« Geoff legte auf und wandte sich zu Raine um. Seine Unterlippe zitterte, während er versuchte, sich unter Kontrolle zu halten. »Es geht um meinen Vater. Er ist...«

      Raine zog ihn an seine Brust, hielt ihn fest und ließ Geoff an seiner Schulter weinen. Sobald die Tränen abklangen, ging ein Ruck durch Raine.

      »Du musst nach Hause. Willst du fahren oder fliegen?«

      Geoff wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Wäre besser zu fahren. Geht genauso schnell.«

      »Dann sehen wir besser zu, dass du packst. Und keine Sorge, wegen der Arbeit: Ich werde morgen früh mit Kenny reden und ihm sagen, was passiert ist. Du kannst ihn anrufen, wenn du die Gelegenheit dazu hast.«

      Als Raine schließlich ging, hatte Geoff gepackt und das Auto war beladen. Das Einzige, was er noch tun musste, war Len zurückrufen und loszufahren.

      2. Kapitel

      Auf den ersten Blick hatte sich die Farm nicht wirklich verändert, als er die Anhöhe erreichte und von dort hinunter auf das Haus, die Speicher und den Stall sehen konnte. Hier im mittleren Westen war es eine Farm. Würde sie noch weiter westlich liegen, wäre es eine Ranch gewesen.

      Geoff hielt an, stieg aus und sah sich um. Nein, es sah wirklich nicht anders aus. Das Vieh verteilte sich als kleine Punkte über die Wiesen und er konnte sogar einige der Pferde in ihren Ausläufen um den Stall herum sehen.

      Aber es fühlte sich anders an. Er wusste, sein Vater würde nicht raus gestürmt kommen und ihn in eine ungestüme Umarmung schließen, um ihn zu begrüßen, wie er es immer getan hatte. Die Küche würde nicht nach frisch gebackenem Brot und das Badezimmer nicht wie das Old Spice seines Vaters riechen.

      »Verdammt«, murmelte Geoff, während er die Trauer beim Anblick seines Elternhauses niederkämpfte.

      Er atmete tief durch und stieg wieder zurück ins Auto. Er lenkte den Wagen zwischen die eckigen, von Lichtern überragten Backsteinsäulen hindurch auf die lange Einfahrt und fuhr den restlichen Weg zum Haus hinauf. Sobald er die Autotür öffnete, wurde er von drei Hunden begrüßt, die so schnell von der Veranda gerannt kamen, wie ihre alten Beine sie tragen konnten.

      »Na, Jungs, wie geht's euch?« Geoff kniete sich hin, um Streicheleinheiten zu verteilen und nasse Hundeküsse und wedelnde Schwänze als Gegenleistung zu bekommen. Es kostete ihn alle Selbstkontrolle, die Tränen zurückzuhalten.

      Die Eingangstür schloss sich mit einem Knall.

      »Dein Dad hat diese Köter fast so sehr geliebt wie du.« Geoff richtete sich wieder auf, als Len die Verandatreppe hinunter und auf ihn zu eilte. Schon wurde Geoff in eine feste, vertraute, liebende Umarmung gezogen, die den letzten Rest seiner Beherrschung niederriss und den Damm in ihm brechen ließ. Heiße Tränen rollten seine Wangen hinunter und hinterließen dunkle Flecken