DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rick Chesler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958354319
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das Einzige hier drin zu sein, was kein Steinblock war. Also was war es?

      Hunt ließ seinen Lichtstrahl von links nach rechts und wieder zurück schweifen und untersuchte das Gebiet nach irgendetwas, das entweder aus archäologischer Sicht bemerkenswert oder eine potenzielle Gefahr für sie selbst sein könnte. Bislang entdeckte er keines von beiden, abgesehen von dem bräunlichen Objekt, das etwas heller als der umgebende Fels war, und von dem er nun annahm, dass es sich um eine Art Statue handelte. Jayden und er stoppten ein paar Meter davon entfernt, um sie nicht unabsichtlich zu beschädigen. Beide ließen ihre Lichtstrahlen über den seltsamen Fund gleiten.

      Innerhalb von Sekunden war sich Hunt ziemlich sicher, dass er wusste, was es war, aber er wollte es noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten, also schwamm er um das Objekt herum, bis er eine andere Seite davon sehen konnte. Sein Verdacht wurde bestätigt.

      Er sah einen lebensgroßen Kopf, der seiner Vermutung nach aus Bronze zu bestehen schien. Der Kopf war abgetrennt von dem, woran er befestigt gewesen war, sei es nun eine Ganzkörperstatue oder eine Art erhobenen Sockels für die Büste allein. In dem Bewusstsein, dass ihnen hier unten die Zeit davonlief, schoss Hunt schnell ein paar Bilder von dem Objekt, sodass Madison und ihr Team es in der Position begutachten konnten, in der sie es gefunden hatten.

      Dann näherte Hunt sich der Statue. Er zeigte darauf und deutete, nachdem er Augenkontakt mit Jayden aufgenommen hatte, in Richtung Oberfläche. Er würde versuchen, ihn mit nach oben zu nehmen. Jayden zuckte mit den Achseln und deutete auf seine Uhr. Die Bedeutung war Hunt klar: Okay, wenn du es schaffst, aber beeile dich besser.

      Hunt untersuchte die Art und Weise, wie der Bronzekopf inmitten des Haufens Steinblöcke lag. Er lag über einer fußbreiten Lücke; sollte er fallen, wäre er unwiederbringlich verloren. Deshalb achtete Hunt darauf, seine Hand fest unter den Kopf zu legen, bevor er ihn herauszuheben versuchte. Er keuchte vor Anstrengung und nahm Augenkontakt mit Jayden auf, nachdem er nicht auf der Stelle Erfolg hatte. Dieses Ding ist schwer! Dann verdoppelte er seine Anstrengungen und versuchte es erneut. Diesmal wusste er, womit er es zu tun hatte. Mit einem Knie gegen eine Steinplatte und einem Ellbogen gegen eine andere, spannte er alle Muskeln seines Körpers an, um den schweren Kopf der Statue hoch und aus der Spalte zu heben, in der er sich seit unzähligen Jahren befunden hatte.

      Langsam aber sicher hob Hunt das Artefakt aus dem felsigen Keil, bis es nur noch in seinen Armen lag. Bevor er sich Jayden zuwandte, um von ihm etwas Hilfe zu bekommen, warf er einen Blick hinunter in die Spalte.

      Ein menschliches Skelett lag ausgestreckt auf einer Steinplatte etwa sechs Meter weiter unten. Er steckte seine Maske so tief, wie er es wagte, in die Spalte und schaute hinunter in den Abgrund, aber er konnte nichts außer dem Skelett erkennen. Hunt hielt den Kopf der Statue in der Beuge eines Ellbogens, während er seine Kamera griff und sie Jayden reichte. Die da oben würden definitiv ein Bild dieses Skeletts haben wollen. Jayden nahm die Kamera und sah hinunter durch die Öffnung. Dann schaute er kurz zu Hunt, die Augen geweitet, und schoss ein Foto.

      Nachdem das getan war, drückte sich Jayden von der Spalte hoch und half Hunt, den Kopf zu halten, während dieser seiner Tarierweste etwas Luft zufügte, um das zusätzliche Gewicht zu überwinden. Beide Taucher wussten, dass eine andere Möglichkeit darin bestand, den Bleigurt fallen zu lassen, da der Kopf diesen mehr als ausglich, aber sollte er den Kopf fallen lassen, würde er mit verheerenden Auswirkungen auf seine Gesundheit an die Oberfläche schießen.

      Hunt blähte seine Weste fast bis zur vollen Kapazität auf, bevor er in der Lage war, im Wasser zu treten, ohne zu sinken, während er den Kopf hielt. Dann begannen er und Jayden ihren langsamen und vorsichtigen Aufstieg zur Oberfläche, welche über ihren Köpfen schimmerte und glitzerte, wenn sie ihre Tauchlichter darauf richteten. Sie suchten sich ihren Weg um einen Überhang aus Pyramidenplatten herum, bevor sie ihren vertikalen Aufstieg fortsetzten. Jayden starrte dabei oft auf seinen Luftdruckmesser. Dieser befand sich im roten Bereich. Er dachte lieber nicht darüber nach, was Hunts Gerät anzeigte, so belastet, wie er mit dem zusätzlichen Gewicht war, was ihn dazu brachte, noch schwerer und schneller zu atmen.

      Was sie beide weiter antrieb, waren die Arbeitsleuchten, die oben am Rand des Wassers angebracht worden waren. Zuzuschauen, wie diese näherkamen, war ein großer Trost. Hunt konzentrierte sich so sehr auf sie, dass er den Lichtkegel von unten beinahe nicht bemerkte.

      Als er nach unten blickte, um sicherzustellen, dass er nicht zu nah an den Felsplatten war, sah er es. Ohne Zweifel. Ein durchdringender Lichtkegel, der scheinbar aus dem Nichts der Tiefe emporstieg.

      Was war das? Er ließ vor Überraschung beinahe den Bronzekopf fallen und sah hinüber zu Jayden. Doch sein Tauchpartner schaute unentwegt zu den Arbeitsleuchten hinauf. Hunt trat mit dem rechten Bein aus und traf Jayden mit der Flossenspitze. Dieser schaute auf der Stelle zu ihm. Hunt deutete mit dem Kopf nach unten, bis Jayden seinen Blick in die Tiefe richtete.

      Hunt konnte an der Reaktion seines Freundes erkennen, dass etwas vor sich ging. Er sah selbst wieder hinunter, obwohl es schwierig war, während er das Artefakt trug. Das Licht, woher auch immer es stammte, bewegte sich schnell. Es war bereits aus seinem Sichtfeld verschwunden, sodass er sich umdrehen musste, um ihm zu folgen. Eine Welle Adrenalin rauschte durch seinen Körper.

      Ein Unterwasser-Scooter.

      Das torpedoförmige Fahrzeug besaß neben einer an der Nase angebrachten Halogenleuchte einen einzelnen Propeller, mit dem ein Taucher durch das Wasser gezogen wurde. Hunt konnte den Taucher nicht sehen, weil der Scheinwerfer ihn blendete, aber er konnte an der Geschwindigkeit und der scharfen Aufwärtsbewegung des Scooters erkennen, dass es sich dabei um keinen Forschungstaucher handelte, selbst für den Fall, dass Madison vergessen hatte, zu erwähnen, dass sie bereits Taucher mit Ausrüstung vor Ort hatte. Und das hatte sie nicht erwähnt, also wer war dieser Typ?

      Mach daraus Typen, Plural, dachte er, als ein zweiter Scooter-Taucher hinter Felsbrocken hervor in Sicht schoss. Und wie sind sie hier reingekommen? Es gab keine Möglichkeit, dass sie nach ihnen reingekommen waren, sie hätten das Platschen gehört, wenn sie ins Wasser getaucht wären, und hätten die Lichter gesehen. Nein, sie mussten auf einem anderen Weg hereingekommen sein. Er versuchte sich die LiDAR-Bilder ins Gedächtnis zu rufen, die er im Zelt gesehen hatte, aber mit all dem, was vor sich ging, konnte er kein Bild heraufbeschwören, das ausreichend detailliert war, um hilfreich zu sein.

      Und jetzt gerade, nahm er an, spielte es kaum eine Rolle, denn beide Scooter hielten mit einer Geschwindigkeit auf sie zu, die nahe ihrer Höchstgeschwindigkeit von etwa fünf Knoten liegen musste. Wer waren sie und was wollten sie? Hunt hatte keine Ahnung, aber unter Wasser in einer ägyptischen Pyramide mit einem Tank, der kaum noch Luft enthielt, war keine Zeit, anzuhalten und zu plaudern, also setzte er seinen Aufstieg fort.

      Glücklicherweise, dachte Hunt, war bei diesem Tauchgang kein Dekompressionsstopp erforderlich, sonst hätte er in drei oder vier Metern Tiefe anhalten und ein paar Minuten lang Luft atmen müssen, um die Dekompressionskrankheit zu vermeiden, bevor er den Aufstieg abschließen konnte. Stattdessen konnte er einfach hoch schwimmen. Was eine gute Sache war, denn seine Luft schien verdammt knapp zu sein. Wahrscheinlich ist es gut, dass meine Hände damit beschäftigt sind, den Kopf zu halten, denn sonst würde ich auf die fallende Nadel meines Luftdruckmessers starren, dachte Hunt.

      Aber während er zur Oberfläche starrte, welche etwa zehn Meter entfernt schien, sah Hunt, dass es doch noch etwas anderes gab, was ihn davon abhalten würde, dorthin zu gelangen. Die zwei Scooter-Taucher näherten sich seiner Position, ohne abzubremsen, bis einer von ihnen ein paar Meter über Hunts Kopf stoppte. Doch der andere hielt nicht an. Seine spitze Nase war direkt auf Hunts Mitte gerichtet. Er würde ihn rammen.

      Hunt wollte sich den Scooter mit einem Arm vom Leib halten, aber er wusste, dass er dann riskieren würde, den Bronzekopf fallen zu lassen. Daher tat er das Beste, was ihm einfiel, und drehte sich dem Scooter seitwärts zu, den rechten Ellbogen angewinkelt.

      Trotz Hunts Bereitschaft war Jayden derjenige, der den Angriff des Unterwasser-Scooters vereitelte. Der Ex-Marine schlug mit der geschlossenen Faust seiner rechten Hand auf die Nase des Unterwasserfahrzeugs und stieß dieses von seinem Kurs, sodass es Hunts Körper lediglich