DIE SUCHE NACH ATLANTIS. Rick Chesler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rick Chesler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958354319
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Durchgänge. Ich bin nur zufällig diesen Weg entlang gekommen …« Sie ruckte mit dem Daumen in Richtung der Plattenwand, in der sie eine Öffnung freigemacht hatten. »… aber das bedeutet nicht, dass es keine anderen Wege gibt.«

      Hunt ging hinüber zu Maddy, damit er seine Stimme senken konnte, da er sich nicht länger sicher sein konnte, wer in Hörweite war. »Warum sollte es so viel Interesse an dieser speziellen Kammer geben? Weil sie geflutet ist?«

      Madison zuckte mit den Schultern. »Das Wasser ist sicherlich ungewöhnlich. Und natürlich ist es hier bereits seit Tausenden von Jahren so, daher ist es schon merkwürdig, dass es genau jetzt so viel Aufmerksamkeit erregt.«

      Hunt nickte zu dem bronzenen Kopf in Madisons Armen. »Seltsam, es sei denn, es gibt hier drin Artefakte, die etwas wert sein könnten.«

      Maddy blickte hinunter auf den Bronzekopf. »Weißt du, dieser Kopf ist in der Tat sehr ungewöhnlich. Ich muss ihn in mein Feldlabor bringen, damit ich Tests durchführen kann.«

      Hunt sah sich in der Kammer um. »Achte darauf, dass du hier nicht mehr allein herumläufst. Jayden und ich werden noch eine Weile hierbleiben, um sicherzustellen, dass diese Taucher nicht zurückkehren, dann treffen wir uns bei deinem Zelt. Dein Team wird mit dir zurückkehren, oder?«

      Maddy nickte. »Bis gleich.«

      ***

      »In der Kühlbox da drüben ist kaltes Bier, wenn ihr welches wollt«, sagte Madison, ohne von dem Bronzekopf aufzusehen, den sie auf einem Klapptisch abgelegt hatte. Sie, Hunt und Jayden waren die einzigen Personen im Laborzelt, während der Rest ihres Teams die Ausgrabungsarbeiten fortsetzte. Einige von ihnen hatten sie mit Funkgeräten in der gefluteten Kammer zurückgelassen, damit sie verdächtige Aktivitäten melden konnten, aber bisher hatte niemand etwas Ungewöhnliches gesehen. Madison hatte kleinlaut erklärt, dass sie die Behörden nicht zur Baustelle rufen wollte, wenn niemand in Gefahr war, weil es ihre Grabung auf Eis legen würde, was sie sich mit ihrer Karriere im Moment nicht leisten konnte.

      Hunt und Jayden machten jeweils ein Sakara-Bier auf. »Glückwunsch, du bist nun ein zertifizierter Pyramidentaucher«, sagte Hunt zu Jayden, der mit einem Lächeln nickte.

      »Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Zertifizierung erhalte.«

      »Komm schon, lass uns sehen, was wir von diesem verrückten Tauchgang mitgebracht haben.« Hunt ging zum Tisch, auf dem Maddy den Bronzekopf untersuchte. Sie zeigte auf die Stelle am Hals, wo der Kopf abgetrennt worden war.

      »Hier sehen wir also, wo der Kopf von der Basis getrennt wurde. Von der Art und Weise, wie es hier ausstrahlt, sieht es für mich so aus, als wäre er Teil einer Ganzkörperstatue gewesen, im Gegensatz zu einer Büste. Ich habe bereits einige Bilder davon gemacht und werde jetzt die Bilddatenbank durchsuchen, um zu suchen, ob wir eine Übereinstimmung finden können.«

      Hunt und Jayden kamen näher, um sich das Artefakt genauer anzusehen, das so viel Mühe gekostet hatte, es zu bekommen, während Maddy auf ihrem Laptop tippte. »Kann ich mal anfassen?«, fragte Hunt die Archäologin, während seine Finger fast die rauen Kanten berührten, wo er von dem Rest abgetrennt worden war.

      »Ich wette, das ist nicht das erste Mal, dass du sie das fragst«, scherzte Jayden. Maddy schlug mit einem Ausdruck eines Luftbildes der Ausgrabungsstätte nach ihm, dem er geschickt ausweichen konnte.

      »Du kannst ihn leicht berühren, aber nicht so sehr, dass er sich bewegt, okay? Wir wollen nicht, dass etwas abbricht.«

      Hunt sagte, er verstand, und fuhrt fort, mit den Fingern über das Artefakt zu fahren. Nicht, dass er wüsste, wie sich Bronze anfühlte, aber er mochte es, sich die Geschichte des Stücks vorzustellen, während er es berührte, eine Verbindung zwischen sich und der fernen Vergangenheit zu fühlen. Er schloss die Augen und versuchte sich die Statue in ihrer ursprünglichen Umgebung vorzustellen, die Menschen, die vorbeiliefen und sie bewunderten, während sie ihrem täglichen Leben nachgingen …

      »Carter, vielleicht solltest du auf Kaffee umsteigen, du schläfst bei der Arbeit ein.«

      Hunt öffnete seine Augen und sah zu Maddy. »Haben wir schon eine Vorstellung vom Alter dieses Dings?«

      Sie hielt inne, um vom Computer aufzuschauen. »Ich denke, es ist sehr alt. Aber wir werden es bald sicher wissen. Sie lassen drüben im Laborzelt eine Probe durchlaufen. Wir opfern für die Geschwindigkeit ein wenig Genauigkeit, aber es sollte sich auf tausend Jahre genau datieren lassen.«

      Hunt sah die Statue überrascht an. »Also hast du ein Stück davon entfernt?«

      Maddy zuckte mit den Achseln und grinste verlegen. »Es gibt keine andere Möglichkeit, es zu datieren. Es ist ein winziger Splitter, von dem ich mir sicher bin, dass er sich zufällig bei eurer vorsichtigen Ausgrabung abgelöst hat.« Sie betonte den letzten Teil des Satzes zusätzlich und entlockte den beiden Tauchern verlegene Blicke.

      Ein Ton ertönte aus dem Laptop und Maddys Gesichtsausdruck hellte sich auf. »Ich habe eine Übereinstimmung bei der Bildersuche.«

      Alle drei drängten sich um den Bildschirm, wo ihnen das Bild einer Statue den Atem raubte. Es gab zwei Bilder, eines ein Gemälde und eines ein Foto. Beide Statuen schienen aus Bronze zu sein, aber einer von ihnen – der auf dem eigentlichen Foto – fehlte der Kopf. Madison deutete auf das andere Bild, das Gemälde, bevor sie es vergrößerte, um mehr Details auf dem Kopf zu sehen. Die Figur war ein erwachsener Mann mit einer klassischen römischen Nase und kurzem, gewelltem Haar, der auf einem Pferd saß. Sein Ausdruck war etwas streng.

      »Ich würde sagen, das ist unser Freund hier.« Sie betrachtete den Bronzekopf auf dem Tisch, während auch Hunt und Jayden Vergleiche anstellten.

      »Die Merkmale und Proportionen scheinen genau zu passen«, sagte Hunt.

      »Was ist also mit dem auf dem Foto passiert?«, wollte Jayden wissen.

      »Hat den Kopf verloren«, scherzte Hunt.

      Maddy lehnte sich vor und verengte die Augen, um den Text auf dem Bildschirm zu lesen. »Hier steht, dass diese Statue früher auf den Azoren stand und nach Westen zeigte, seltsamerweise mit einer Inschrift in der Inka-Sprache, cati, das grob übersetzt geh da lang heißt.« Sie hielt inne, um die Reaktionen ihres Publikums zu beurteilen, aber Hunt und Jayden schienen in Gedanken versunken. Nach einer Pause fuhr sie fort. »Die vollständige Statue von Pferd und Reiter wurde entdeckt, als die Portugiesen 1427 die Azoren gesichtet haben. Sie brachten sie zum König von Portugal, aber die Statue zerbrach und die Stücke gingen danach verloren.« Sie sah zu ihnen auf und lächelte. »Außerdem gibt es hier eine Verbindung zu den Inka, was merkwürdig ist.«

      Hunt war der Erste, der die Gedanken aussprach, die durch ihre Köpfe wirbelten. »Wie kommt also der Kopf einer Statue von den Azoren in eine überflutete unterirdische Kammer der Großen Pyramide von Gizeh?«

      Bevor ihm jemand antworten konnte, hörten sie eine Stimme am Eingang des Zelts.

      »Dr. Chambers, die Testergebnisse sind hier. Darf ich reinkommen?«

      Maddy drehte sich im Stuhl um und rief zum Zelteingang: »Ja, bitte tu das«, bevor sie in gedämpftem Ton zu Hunt und Jayden sagte: »Sieht so aus, als würden wir gleich herausfinden, wie alt dieses Ding ist.«

      »Was vermutest du?«, fragte Hunt, während ein junger Mann eine kleine Plastikbox und mehrere Seiten Ausdrucke hereintrug.

      Maddy zuckte mit den Schultern. »Sieht entfernt römisch aus. Wenn das stimmt, dann ist vor etwa 2000 Jahren keine schlechte Vermutung.«

      Jaydens Augen weiteten sich. »Das Ding, das wir gefunden haben, ist 2.000 Jahre alt?«

      Maddy winkte ab, aber bevor sie antworten konnte, sagte der Labortechniker: »Ratet noch mal.« Er deutete auf den Bronzekopf. »Die Metalllegierung dieses Stücks ist ungefähr 11.000 Jahre alt, plus minus 1.000. Wir werden später genauere Ergebnisse haben, aber so schnell ist es das Beste, das wir herausfinden konnten.«

      »Das ist großartig, danke.« Maddy entließ den Labortechniker