Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959796767
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Rancher nahm seinen Kopf herum. »Ich bin Ed Cramer, Mister – wollen Sie etwas von mir?«

      Und ob Ceveller etwas wollte.

      »Yeah, ich reite im Auftrag der Bahn…«

      »Dann hätten Sie gleich weiterreiten können«, unterbrach ihn der Rancher. »Hier gibt es niemanden, der Land an die Bahn verkaufen will.«

      Cevellers rechter Mundwinkel zog sich nach unten. »Bist du hier etwa auch der Mayor, Cramer?«

      »Wozu? Um Ihnen zu sagen, daß hier niemand Land an Sie verkauft? Dazu brauche ich den Mayor nicht. Das Land um die Stadt gehört mir bis auf wenige Ausnahmen.«

      »Wer sind diese Ausnahmen?«

      Cramer stopfte sich seine zernagte Maiskolbenpfeife und stand auf. Langsam kam er auf Ceveller zu.

      »Sie sind zwar ein reichlich ungehobelter Bursche, Mister, aber ich will nicht kleinlich sein. Schließlich seid ihr von der Bahn ja nicht alle in Boston geboren.«

      Wie eine Sprungfeder schnellte der Bandit hoch. Ganz dicht war sein Gesicht vor dem des Ranchers.

      »Wie meinst du das, Cramer?«

      Es waren nur fünf leise gesprochene Worte, aber sie hatten einen so drohenden Unterton, daß der Rancher aufhorchte. Er war jedoch kein ängstlicher Mann. Zu hart hatte er sich durch das Leben in diesem rauhen Land schlagen müssen.

      »Ich meine es, wie ich es gesagt habe. Die Railroader sind ein grobes Volk. Ich habe sie kennengelernt, unten in Dodge…«

      »Sprich dich nur aus«, zischte der Tramp. »Du behauptest also, daß wir Verbrecher sind?«

      Cramer nahm die Pfeife aus dem Mund.

      »Nein, das behaupte ich nicht«, versetzte er ruhig. »Die Jungs da an Ihrem Tisch mögen ganz anständige Burschen sein. Aber Ihr Ton ist zumindest rüde. Sie sprechen mit mir, als hätten wir zwei zusammen in den Steinbrüchen von Sescattewa gearbeitet, oder in einem anderen Straflager Schweine gehütet.«

      Der Bandit richtete sich zu voller Größe auf. In seinem Glasauge spiegelten sich irrisierend die Lichter des Saloons. Er nahm den Kopf ins Genick und funkelte den Rinderzüchter an:

      »Diese Beleidigung wird dir bestimmt noch leid tun, du dreckiger Cowpuncher.«

      Das hätte er nicht sagen sollen.

      Cramer schlug sofort zu. Seine Rechte flog wie ein Hammer in das Gesicht des Einäugigen.

      Ceveller wurde herumgewirbelt und stierte den Rancher aus blutunterlaufenen Augen an. Seine Männer hinter ihm waren aufgesprungen und hatten die Hände an den Coltgriffen.

      Ceveller hob in seiner typischen Art die Hand und winkte seinen Boys zu.

      »Laßt nur Männer, so was regele ich allein.«

      Der Bandit sah den Rancher von oben herab an.

      »Hör zu, Junge. Schräg gegenüber neben der City-Hall, wohnt der Sargtischler Summers. Ich bin sicher, daß er sich freuen würde, einen großen und breiten Sarg anfertigen zu können.«

      Etwas leiser fuhr er fort: »Ich sehe, daß du hier das große Wort führst, Cramer. Dabei solltest du vorsichtig sein. Eine ganze Reihe Häuser in der Stadt stehen auf Boden, der dir gehört. Ich könnte mir vorstellen, daß es also auch eine Reihe von Leuten gibt, die nicht darüber weinen würden, wenn du abkratzt. Und nun verschwinde.«

      Cramer klopfte seine Pfeife am Absatz aus.

      »Du machst mir Spaß, Railroader. Und nun will ich dir was sagen. Da drüben an der Theke stehen elf Männer. Du kannst ohne Mühe erkennen, daß jeder von ihnen zwei Schießeisen am Gürtel hängen hat. Und da es Weidereiter sind, darfst du sicher sein, daß sie die Kanonen nicht als Zierrat mit sich herumschleppen.«

      Cevellers linke Braue zog sich nach oben.

      »Was ist denn, Cowpuncher. Bildest du dir allen Ernstes ein, daß sich diese Jungs ausgerechnet für dich in eine Schießerei einlassen werden? Mit dem Gedanken brauchst du keine Freundschaft zu schließen.«

      Der Rancher steckte seine Pfeife in die Jackentasche.

      »Es sind sämtlich meine Jungs, Mister.«

      Ceveller nickte. »Davon war ich überzeugt. Trotzdem weiß ich, daß sie sich nicht für einen Burschen, der sie drangsaliert, schießen werden.«

      »Vielleicht ist das ein Irrtum«, antwortete Cramer.

      Der Tramp schob die Hände in die Hosentaschen.

      »Ein Irrtum?« Er schüttelte den Kopf.

      »Sicher nicht. Die Leute schaffen für lächerliche vierzig Bucks im Monat wie die Verrückten. Du streichst den großen Gewinn ein. Sie müssen wahnsinnig sein, wenn sie für dich, ihren Ausnutzer, auch nur ein Schießeisen anrührten.«

      »Du langweilst mich, Mann«, sagte Cramer rauh. Aber es hatte schon nicht mehr so sicher geklungen wie seine Worte vorher. Er ging hinüber zur Theke und warf ein paar Goldstücke auf das Blech. »Für die Boys und für mich.«

      Ceveller stand breit im Raum. »Weißt du, wie man so etwas nennt, Cramer? Ich werde es dir sagen: das ist ganz einfach hundsgemeine Bestechung. Die Männer schuften sich für dich tot, und ich bin überzeugt, daß es heute das erste Mal ist, daß du sie zu einem Drink einlädst.«

      »Das stimmt nicht!« rief ein riesiger Cowboy mit rotem Haar und sommersprossigem Gesicht.

      Ceveller fixierte ihn kurz. »Sei still, Cowboy. Ich rede mit Cramer. Es hätte auch keinen Sinn, wenn ihr euch hier für ihn als Gunslinger betätigen wolltet. Euer Job auf der Ranch ist doch bald zu Ende.«

      Der rothaarige Weidereiter stemmte die Hände in die Hüften.

      »Wie kommen Sie auf den Trail, Mister?«

      »Ganz einfach, Junge. Die Regierung will seit längerer Zeit eine Bahn durch das Tal hier legen lassen, und die Vorbereitungen hierzu stocken hier vor Cramers Weide. Er will den dünnen Streifen Land nicht verkaufen. Der dickschädelige Mensch bildet sich ein, daß die Bahn seinetwegen einen Umweg von mehr als zwei Dutzend Meilen machen soll. Es ist doch klar, daß das schiefgeht.«

      »Wieso soll das schiefgehen?« fragte Cramer scharf.

      Ceveller fuhr ihn an. »Weil du verkaufen mußt, Rancher.«

      »Ich muß nicht. Das Land ist mein Eigentum.«

      »Wenn jeder so dächte, liefen die Bahnen in unserem Land im Zickzack-Kurs durch die Gegend.«

      »Kann sein. Aber das Land, das die Bahn von mir haben will, liegt unten am Fluß und würde mein bestes Weidestück zerreißen.«

      Ceveller ließ sich auf seinem Platz nieder.

      »Ich warte vierundzwanzig Stunden, Cramer.«

      »Soll das eine Drohung sein?« forschte der Rancher.

      »Es ist eine klare Forderung«, erklärte der Tramp schroff. Dann wandte er sich ab und blickte den Wirt an. »Hast du Zimmer, Salooner?«

      »Ich habe im Obergeschoß ein paar Schlafräume.«

      »Das genügt. Einen für mich. Die anderen teilen sich meine Leute – und nun sieh zu, daß jeder von uns noch ein kräftiges Steak bekommt.«

      Cramer, der mit seinen Leuten auf den Ausgang zuging, blieb noch einmal stehen.

      »Du kannst dir jede weitere Mühe sparen, Railroader. Ich verkaufe keinen Fußbreit meiner Weide. Und wenn die Bahn nur solche ungehobelten Klötze wie dich zu Landkäufen in den Sattel setzt, kann ich mir unschwer vorstellen, daß der Schienenstrang nie gelegt wird.«

      »Das möchtest du wohl«, grölte der Landstreicher. »Aber du hast Pech gehabt, Cramer. Ich habe den Boden bis vor deine Weide aufgekauft. Ich kriege auch dein Land. Vielleicht beglückt dich der Gedanke, daß demnächst einige große Schafherden