Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740942502
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dir das feige Pack zeigen, es hat sich in die Winkel der Häuser verkrochen. Da drüben ist zum Beispiel Sam Neegles Bank. Wir werden den zweibeinigen Hasen mal Beine machen. Sollst mal sehen, wie sie aus den Löchern tanzen, wenn sie Blei riechen!«

      Aber es tanzten keine zweibeinigen Hasen aus den Löchern. Und das Blei, das die Banditen verschossen, erstarrte sinnlos in Wänden und Möbeln, in Fußbodendielen und Decken.

      Schließlich geriet Mannen Clements in Wut.

      Er ließ zehn seiner Leute kommen und forderte sie auf, die Häuser in der Nähe zu durchsuchen.

      Sie hausten schlimmer, als damals die Sioux gehaust hatten, die weißen Männer aus dem stolzen Texas. Der Machtrausch und der Alkohol hatten sie vorwärtsgetrieben und eine Horde tierischer Wesen aus ihnen gemacht.

      Wichita war menschenleer.

      Diese Feststellung machte den Kuh­treiber Mannen Clements rasend. »Wyatt Earp ist nicht hier! Ich weiß es genau. Ich habe die Nachricht bekommen. Außerdem habe ich es aus der Stadtratssitzung erfahren, daß er wirklich weg ist. Aber dieser verdammte Streich sieht fast nach ihm aus. – So, hört zu, Boys. Wir warten auf die Leute. Sie müssen ja zurückkommen. Wenn sie bis morgen früh nicht hier sind, zünden wir die Stadt an. Ich will keine menschenleere Stadt beherrschen. Ich will Wichita mit allem, was dazugehört.«

      »Auf diese Stadtfräcke können wir verzichten!« knurrte Gyp.

      »Nein. Ich will ihnen sagen, wer ich bin!« brüllte Mannen ihn an. »Ich will ihnen sagen, daß ich Wichita erobert habe. Und daß ich mich in dieser Stadt bewege, wie es mir paßt. Daß ich Waffen trage und schieße und gröle, solange es mir paßt.«

      Viele alte Leute waren daheimgeblieben. Glücklicherweise nicht in den Häusern oder in der Mainstreet, wo die Banditen hausten.

      Und doch gab es ein Augenpaar, das die Horde beobachtete, und ein Ohrenpaar, das sie belauschte. Der eigensinnige grauköpfige Doc Croft war daheimgeblieben.

      Und er hatte sich nicht einmal versteckt. Er stand ganz dicht hinter dem halb hochgeschobenen Fenster an der Gardine und sah und hörte alles, was unmittelbar vor ihm drüben auf der Straße geschah.

      Es war ein wahres Wunder gewesen, daß die Bande nicht in sein Haus gekommen war. Allerdings hatte der gerissene Doc etwas dazu beigetragen. Er hatte eine Menge blutiger Lappen und Tücher vor die Tür gelegt und obendrein noch Äther darüber gegossen. Das zusammen mit dem Schild »Doctor Croft« hatte vielleicht doch den Cowboy, der hereinwollte, abgeschreckt…

      *

      Die Leute konnten nicht draußen bleiben.

      Zwar war es eine laue Nacht gewesen, aber es war ausgeschlossen, daß die Menschen noch einen Tag und eine weitere Nacht draußen zubringen konnten.

      Viele mochten in den Farmen Unterschlupf gefunden haben. Aber sie mußten essen und trinken.

      Dieser Zustand würde den Mittag nicht überleben können.

      Darüber war sich der Arzt im klaren.

      Kid hatte einen großen Trupp begleitet, er und der Lehrer. Am Morgen aber stieg er auf sein Pferd und ritt auf die Stadt zu.

      Am Warborough-Hill hielt ihn Jim Hope, der Mayor, auf, der hier an den Doodey-Corrals lag. »Wohin wollen Sie, Kid?«

      »In die Stadt.«

      »Aber das ist doch Wahnsinn. Die Bande ist noch da. Es sind genug Leute da, die Nachricht geben würden, wenn die Horde abzieht. Doc Croft doch auch…«

      »Die Leute können nicht den ganzen Tag über hier auf der Weide bleiben. Die vielen Kinder…«

      Hope raufte sich das graue stoppelige Haar. »Ich weiß es nicht. Ich bin völlig am Ende…«

      Kid Kay ritt mit verbissenem Gesicht auf die tote Stadt Wichita zu. Auf die Stadt, die menschenleer war und seit zwölf Stunden von dem Bandenführer Mannen Clements beherrscht wurde.

      Er wußte nicht, was er tun würde, als er immer näher an den Ausläufer der East-Street heranritt.

      Was hätte er tun können?

      Nur noch eine halbe Meile trennte ihn von den ersten Häusern.

      Da kam ihm ein halbwüchsiger Junge entgegen gelaufen. »Marshal! Sie sind noch da! Oben in der Mainstreet. Mein Vater war da. Er hat sie gesehen. Sie haben den Doc auf die Straße gezerrt und an einen Vorbaupfeiler vor Ihrem Office gebunden!«

      »Den Doc?«

      »Yeah – Doktor Croft!«

      Kid atmete auf. Dann ritt er weiter.

      *

      Doc Croft hatte gesehen, wie zwei Männer plötzlich drüben aus der engen Nuggetgasse kamen und einen Menschen hinter sich herschleiften. Dann erkannte er den Corralbesitzer und Kräuterarzt Black.

      »Damned!« brummte Croft. »Was haben sie denn mit dem vor?«

      Black wurde drüben vor dem Marshal Office an einen Pfosten gebunden.

      Johlend schwärmten die Banditen durcheinander. Plötzlich peitschte ein Schuß in den unschuldigen blauen Himmel.

      Mannen Clements stand vor Porters Saloon auf der obersten Treppenstufe. Er steckte seinen Colt weg. »Ruhe, Männer! Der erste bessere Bürger Wichitas ist gefunden! Mein Bruder Gyp hat ihn entdeckt. Und Joe hat im General-Store Riffl­ins auch einen Mann gefunden. Es soll Rifflin selber sein. Er wird gleich hergebracht!«

      Unter johlendem Geschrei schleppten zwei Treiber den Kaufmann John Rifflin heran, der ebenfalls in der Stadt geblieben war. Er wurde an den nächsten Vorbaupfeiler gebunden.

      »Männer!« schrie Clements. »Da Wichita leer ist, werden wir es von der Prärie wegwischen. So, wie es die Roten zweimal getan haben. Diesmal tue ich es, ich, Mannen Clements! Und wir werden bis mittags um zwölf drei ehrbare Bürger gefunden haben, die hier angebunden werden und sich mit der Stadt in schwarzen Rauch auflösen werden! Wir wollten Wichita, Boys – aber keine tote Stadt! Deshalb zünden wir sie an!«

      Diese Erklärung erfüllte die Cowboys mit frenetischer Freude. Ein Geschrei brach los, daß man hätte meinen können, ein gewaltiges Goldlager sei entdeckt worden.

      Und dieses Geschrei hörte der junge Marshal Kay, der durch die East-Street in die Stadt einritt.

      Ein paar Minuten später glaubte Doc Henry Croft nicht recht zu sehen: Damned, kam da nicht dieser Bursche, dieser Kid daher?

      Und jetzt hatten die Banditen ihn auch gesehen.

      Für einen Augenblick verstummte der Lärm.

      Dann brüllten die Männer auf. Der Stern an der Brust des Reiters stachelte sie zu einem wilden Wutgeheul an.

      Mannen Clements schoß seinen Colt in die Luft ab. »Ruhe!« schrie er gellend.

      Endlich war es still.

      Bedrohlich still.

      Die Banditen hatten ihrem Anführer Platz gemacht.

      Eine Gasse gebahnt, hin zu dem Reiter, der den fünfzackigen Stern auf der Brust trug.

      Mannen Clements hatte den Lasso in der Hand, mit dem er Rifflin an einen Vorbaupfosten hatte fesseln wollen.

      Jetzt blieb er stehen. Sechs Yards vor dem Reiter. »Bist du endlich da, Boy?« sagte er hart.

      Kid blickte ihm ruhig entgegen. »Yeah – Clements, ich bin da!«

      »Good!« Mannen riß den rechten Arm hoch – und der Pferdelasso schwirrte durch die Luft. Für einen Augenblick schien die offene Schlinge über dem Reiter zu schweben, dann fiel sie über ihn und zog sich hart zusammen.

      Ehe Kid auch nur irgendeine Bewegung der Abwehr hätte machen können, waren ihm die Arme an den Leib gefesselt.

      Mit einem gewaltigen Ruck riß der Treiber ihn aus dem Sattel.

      Kid