Erzgebirgisches Wanderbuch. Max Wenzel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Max Wenzel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 4064066111632
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der Schloßkirche (1 bis 3 Personen 1 Mark, jede weitere Person 20 Pfennige, es werden aber höchstens 12 Personen zu gleicher Zeit eingelassen).

      Sehr sehenswert ist auch der Schloßpark mit den Gewächshäusern. Man melde sich beim Schloßgärtner (1 bis 5 Personen 1 Mk., jede weitere Person 20 Pfg.).

      Vom Schlosse über den Markt hinunter zur Muldenbrücke und jenseits derselben am Ufer rechts ab. Nach kurzer Zeit in den Wald. Über eine Bachbrücke. Ein Wegweiser zeigt uns den Weg nach rechts zum Rochlitzer Berg, den wir erst bei ziemlicher, später mäßiger Steigung erreichen.

      Der Rochlitzer Berg ist 353 m hoch und besteht größtenteils aus rotem Porphyr, der in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut wird. Das Gestein, richtiger Porphyrtuff, auch Rochlitzer Sandstein genannt, wird nachweislich schon seit der Bronzezeit verarbeitet und gibt jetzt noch ein vorzügliches Baumaterial. Der massive Turm ist daraus gebaut worden. Er ist 26 m hoch und wurde 1860 als Denkmal an den am 9. August 1854 verstorbenen König Friedrich August errichtet.

      Die Aussicht ist überaus umfassend und gilt als eine der schönsten aller sächsischen Berge. Bei günstigem Wetter sollen sogar der Brocken und die Dome zu Merseburg und Freiburg a. d. Unstrut zu sehen sein.

      Eintrittspreis zum Turm: 15 Pfennige, Kinder 10 Pfennige. Man erwerbe sich beim Kastellan einen Orientierungsplan, der die gewaltige Aussicht erklärt.

      Verschiedene Waldwege führen nach Rochlitz.

      Wir schlagen am Stein 21 rechts den Promenadenweg ein, den uns ein Wegweiser angibt. Nach kurzer Wanderung überschreiten wir die Wechselburg-Rochlitzer Fahrstraße. Ein Gedenkstein erinnert an verschiedene Rochlitzer, die sich um die Anlage der Promenadenwege verdient gemacht haben. Von einem Rundteil genießen wir ein malerisches Bild auf Schloß und Stadt Rochlitz. Wir folgen immer den Wegweisern und gelangen nach Rochlitz, zunächst zum Schlosse.

      Rochlitz, 170 m hoch gelegen, zählt 6300 Einwohner. Die Industrie umfaßt hauptsächlich Mechanische Weberei, Zigarrenfabrikation und Schuhfabrikation. Rochlitz wird bereits im Jahre 981 genannt und war im Jahre 1000 schon Sitz eines Burgwarts. Im Mittelalter genoß es durch seine Leinewebereien, Tuchmacherei und Steinmetzerei ziemliches Ansehen. Die Stadt entwickelte sich im Anschluß an das mächtige Schloß mit den beiden Bergfrieden auf der Schmalseite, die den Namen »Juppen« führen und 1390 gebaut wurden.

      1547 wurde hier der Markgraf Achilles von Brandenburg überfallen und gefangen. Der Schloßhof macht einen malerischen Eindruck. In der interessanten Schloßkapelle befindet sich das Museum des Rochlitzer Geschichtsvereins. (Besichtigungszeiten sind aus dem Anschlag zu ersehen). Rochlitz ist der Sitz verschiedener Behörden und Schulen. Sehenswert ist neben der Petrikirche, an Stelle einer früher hier befindlichen romanischen Kirche im 15. Jahrhundert erbaut, besonders die Kunigundenkirche. Sie zeigt romanische, gotische und spätgotische Architektur. Vor der Kirche ein Denkmal des als Freund Luthers und Liederdichters bekannten Pfarrers Mag. Joh. Mathesius, eines Sohnes der Stadt Rochlitz.

      Wir wandern vom Schlosse an der St. Petrikirche entlang durch die Schloßstraße zum Markt. Entfernung zum Bahnhofe 20 Minuten.

      Rückfahrt kann mit der Muldentalbahn erfolgen. Entweder nach Wechselburg, umsteigen und weiter nach Chemnitz oder nach Lunzenau fahren, nach Bahnhof Cossen zu Fuß (20 Minuten) und von Cossen nach Chemnitz fahren.

      Man kann auch von Rochlitz über Narsdorf (umsteigen!) nach Chemnitz fahren.

       Inhaltsverzeichnis

      Wanderzeit: Reichlich 5 Stunden.

      Ausgangspunkt: Bahnhof Markersdorf-Taura.

      Vom Rochlitzer Berg nach Bahnhof Narsdorf (1 Std.).

      Vom Berggasthaus die Waldstraße links abwärts. Nach Austritt aus dem Walde wenige Schritte, dann links den schmalen Fußweg ab, um ein Stück Straße abzuschneiden. Am Kilometerstein 4,4 wieder auf die Landstraße. Die Landstraße ist ziemlich reizlos. An Mutzscheroda vorüber und endlich zum Bahnhof Narsdorf.

      Fahrt über Cossen nach Chemnitz.

       Inhaltsverzeichnis

      Wanderzeit: 2½ Std.

      Ausgangspunkt: Bahnhof Cossen.

      Mit der Bahn von Chemnitz nach Cossen. Eine sehr lohnende und viel unternommene Wanderung!

      Aus dem Bahnhofe tretend gehen wir die Fahrstraße abwärts. Nach 2 Minuten Wegkreuzung, rechts ab zum Dorf Cossen. Auf der Straße abwärts in einer knappen halben Stunde zum Göhrener Viadukt.

      Diese drittgrößte Eisenbahnbrücke Sachsens ist 68 m hoch, 8 m breit und 412 m lang. Die Mittelbogen sind 26 m breit. Die Brücke wurde 1870/71 erbaut. Die Namen der Erbauer künden drei Schilder an der oberen Brückenseite. Man zählt 21 obere und 5 untere Bogen.

      Wir wandern durch die Brücke am linken Ufer hin. Bald gelangen wir an die Mündungsstelle der Chemnitz in die Mulde. Wenige Minuten davon beginnt Altzschillen.

      Wir genießen einen schönen Blick auf Schloß und Flecken Wechselburg und im Hintergrund den Rochlitzer Berg. Endlich zur Muldenbrücke und nach Wechselburg.

      Von Wechselburg zum Rochlitzer Berg siehe 7 g, Seite 44.

      Abstiege vom Rochlitzer Berg Seite 45, 47.

       Inhaltsverzeichnis

      Wanderzeit: 2 Std. 40 Min.

      Ausgangspunkt: Pumpschenke Chursdorf.

      Hierher mit dem Auto. Abfahrt vom Alten Stadttheater Chemnitz.

      Durch die Kirschenallee rechts