Die bekanntesten Lustspiele William Shakespeares (Zweisprachige Ausgaben: Deutsch-Englisch). Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788027213344
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Geh, hol sie her; und wollen sie nicht kommen,

       Führ sie gegeißelt ihren Männern her!

       Geh, sag' ich, bringe sie uns augenblicks. (Katharina ab)

      Lucentio.

       Hier ist ein Wunder, wollt Ihr Wunder sehn.

      Hortensio.

       Jawohl! mich wundert, was nur das bedeute!

      Petruchio.

       Ei, Friede deutet's, Lieb' und ruhig Leben,

       Ehrwürdig Regiment, rechtmäß'ge Herrschaft,

       Kurz, was nur irgend süß und glücklich ist.

      Baptista.

       Nun, dir sei alles Heil, guter Petruchio.

       Die Wett' ist dein; ich aber füge noch

       Zu dem Gewinste zwanzigtausend Kronen,

       Der andern Tochter eine andre Mitgift;

       Denn anders ist sie, als sie je gewesen.

      Petruchio.

       Ich will die Wette besser noch gewinnen,

       Sie soll mehr Zeichen von Gehorsam geben,

       Der neuerworbnen Zucht und Unterwerfung.

      Katharina kommt zurück mit Bianka und der Witwe.

      Petruchio.

       Nun seht, sie kommt und bringt die trotz'gen Weiber,

       Gefangne weiblicher Beredsamkeit. –

       Die Haube, Katharine, steht dir nicht;

       Fort mit dem Plunder! tritt sie gleich mit Füßen!

      (Katharina tut es.)

      Witwe. Gott, laß mich Ursach' nie zum Kummer haben,

       Bis ich so albern mich betragen werde!

      Bianka.

       Pfui! das ist ja ein läppischer Gehorsam!

      Lucentio.

       Ei, wäre dein Gehorsam nur so läppisch!

       Deines Gehorsams Weisheit, schöne Bianka,

       Bringt mich um hundert Kronen seit der Mahlzeit.

      Bianka.

       So kind'scher du, darauf etwas zu wetten!

      Petruchio.

       Kathrine, dir befehl' ich:

       Erklären sollst du den starrköpf'gen Weibern,

       Was sie für Pflicht dem Herrn und Ehmann schuldig.

      Witwe. Ei was, Ihr scherzt, wir wollen keine Predigt.

      Petruchio.

       Tu's, sag' ich dir, und mach mit der den Anfang!

      Witwe. Nein doch.

      Petruchio.

       Ja, sag' ich, mach mit der den Anfang!

      Katharina, Pfui, pfui! entrunzle diese drohnde Stirn

       Und schieß nicht zorn'ge Pfeil' aus diesen Augen,

       Verwundend deinen König, Herrn, Regierer,

       Das tötet Schönheit wie der Frost die Flur,

       Zerstört den Ruf wie Wirbelwind die Blüten,

       Und niemals ist es recht noch liebenswert.

       Ein zornig Weib ist gleich getrübter Quelle

       Unrein und sumpfig, widrig, ohne Schönheit;

       Und ist sie so, wird keiner noch so durstig,

       Sie würd'gen einen Tropfen draus zu schlürfen.

       Dein Ehmann ist dein Herr, ist dein Erhalter,

       Dein Licht, dein Haupt, dein Fürst, er sorgt für dich

       Und deinen Unterhalt, gibt seinen Leib

       Mühsel'ger Arbeit preis zu Land und Meer,

       Wacht Nächte durch in Sturm, und Tag' in Kälte,

       Wenn du im Hause warm und sicher ruhst.

       Und fordert zum Ersatz nicht andern Lohn

       Als Liebe, freundlich Blicken und Gehorsam,

       Zu kleine Zahlung für so große Schuld.

       Die Pflicht, die der Vasall dem Fürsten zollt,

       Die ist die Frau auch schuldig ihrem Gatten.

       Und ist sie trotzend, launisch, trüb und bitter,

       Und nicht gehorsam billigem Gebot,

       Was ist sie als ein tückischer Rebell,

       Sünd'ger Verräter an dem lieben Herrn?

       Wie schäm' ich mich, daß Frau'n so albern sind!

       Sie künden Krieg und sollten knien um Frieden!

       O daß sie herrschen, lenken, trotzen wollen,

       Wo sie nur schweigen, lieben, dienen sollen!

       Weshalb ist unser Leib zart, sanft und weich,

       Kraftlos für Müh' und Ungemach der Welt,

       Als daß ein weiches Herz, ein sanft Gemüte

       Als zarter Gast die zarte Wohnung hüte?

       O kommt, ihr eigensinn'gen, schwachen Würmer!

       Mein Sinn war hart wie einer nur der euern,

       Mein Herz so groß, mein Grund vielleicht noch besser,

       Um Wort mit Wort, um Zorn mit Zorn zu schlagen.

       Jetzt seh' ich's, unsre Lanzen sind nur Stroh,

       Gleich schwach wir selbst, schwach wie ein hilflos Kind,

       Scheinen wir nur, was wir am mind'sten sind.

       Drum dämpft den Trotz, beugt euch dem Mann entgegen,

       Ihm unter seinen Fuß die Hand zu legen,

       Wenn er's befiehlt. Zum Zeichen meiner Pflicht,

       Verweigert meine Hand den Dienst ihm nicht.

      Petruchio.

       Das nenn' ich eine Frau! Küß' mich, mein Mädchen!

      Lucentio.

       Glück zu, Herr Bruder, du bezwangst dein Käthchen!

      Vincentio.

       Das klingt recht fein, wenn Kinder fromm und fügsam!

      Lucentio.

       Doch schlimm, wenn Fraun verstockt und ungenügsam.

      Petruchio.

       Nun, Käthchen, komm zu Bette.

       Drei sind vermählt, doch zwei nur schlecht, ich wette.

       Gut' Nacht, ihr Herrn, und traft ihr schon das Weiße,

       Ich bin's, der heut mit Recht der Sieger heiße.

      (Petruchio und Katharina ab.)

      Hortensio.

       Die Widerspenst'ge hast du gut gebändigt.

      Lucentio.

       Ein Wunder bleibt's, daß dies so glücklich endigt.

      (Ab.)

      THE TAMING OF THE SHREW

      (englisch)

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