TRIP IN DIE HÖLLE (Z Burbia 2). Jake Bible. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jake Bible
Издательство: Bookwire
Серия: Z Burbia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958351660
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drifte manchmal etwas ab. Selbst wenn die Zs gerade versuchen, mich zu fressen. Es ist ein Nebeneffekt meiner Denkweise. Denn ich neige dazu mich in meinem Kopf zu verlieren, weil meine Gedanken unaufhörlich umherwirbeln. Aber ich reiße mich zusammen und lasse das Miststück in den Schädel eines Zs sausen, während ich meinen Fuß auf den Bauch eines anderen setze. Mein Fuß gleitet allerdings direkt in seinen Bauchraum hinein. Der Geruch lässt mich sofort würgen und ich kämpfe darum mich nicht übergeben zu müssen, während ich meinen Fuß mühsam wieder aus ihm herausziehe. Verfaulte Gedärme sind nun um mein Bein gewickelt. Ich ziehe das Miststück aus dem ersten Z und schwinge es nun in den Kopf von Gutsy, dem stinkenden Zombie. Die Hälfte seines Kopfes ist bereits ausgehöhlt und er fällt sofort zu einem Haufen zusammen.

      Der dritte Z greift jetzt nach meiner Hand, in dem ich das Miststück halte, und will gerade schön hineinzubeißen, als sein rechtes Auge explodiert. Klebriges Zeug ist überall in meinem Gesicht. Ich wische das schwarze Blut weg und schüttele es angewidert von meiner Hand.

      »Danke«, sage ich zu Leeds, der gerade den Schlagstock aus dem Schädel des Dings zieht.

      »Kein Problem«, erwidert er nickend und wendet sich dem Rest der Zs zu.

      Und da sind verdammt noch mal ganz schön viele. Das Gebäude muss voll von ihnen gewesen sein. Irgendjemand wollte uns offenbar unbedingt fernhalten, oder jeden anderen. Aber mein Bauch sagt mir, dass es um unsere spezielle Gruppe von Leuten geht.

      Mein Bauch sagt mir auch, dass ich mich unbedingt ducken soll. Also tue ich es, sodass die Arme der Zs über mich hinweggreifen. Ich komme wieder hoch und grabe die Stacheln des Miststücks tief in den weichen Teil unter dem Kinn eines Zs. Nun, das grenzt es irgendwie nicht wirklich ein, denn schließlich sind die meisten Teile eines Zs weich; du weißt schon, wegen des verwesenden Fleisches und all dem. Aber umso weicher desto besser! Ich reiße das Miststück hoch und dem Ding damit den Kiefer ab. Dann lasse ich ihn auf den Schädel der Kreatur hinabsausen.

      Finger greifen nach meinem Arm, ich schüttele sie ab und lasse das Miststück in das Gesicht des Übeltäters schnellen. Und schon habe ich einen weiteren Z ausgeschaltet. Jetzt sind es nur noch zwanzig. Scheiße! Critters Jungs geht es gut, aber als ich durch den Maschendrahtzaun hindurchsehe, bemerke ich, dass wir Gesellschaft bekommen haben.

      »Noch mehr Zs«, verkünde ich. »Mindestens noch weitere fünfzehn. Sie kommen gerade den Hügel hinunter.«

      »Ich sehe ein Dutzend, die von unten hochkommen«, erwidert Leeds und deutet mit seinem Schlagstock in die Richtung, bevor er den Kopf zweier Zs gleichzeitig durchbohrt. Die Köpfe der Zs schlagen gegeneinander; das Geräusch erinnert mich an Kokosnüsse.

      »Da drüben sind noch acht«, sagt einer von Critters Leuten.

      »Fuck«, murmele ich, während ich zwei weitere Zs ausschalte. »Sollen wir uns ins Gebäude flüchten, um uns in Sicherheit zu bringen? Oder kämpfen wir uns hier raus und kommen dann später wieder?«

      »Die Strategie überlasse ich ganz dem Soldatenjungen«, sagt Critter. »Was meinst du, Captain?«

      »Jace und ich werden reingehen und uns verstecken«, sagt Leeds. »Wir versuchen herauszufinden, was mit dem Gas los ist. Du teil dich mit deinen Männern in zwei Teams auf. Ein Team lockt die Zs weg, während das andere nach Whispering Pines marschiert und dort Verstärkung holt. Wie hört sich das an?«

      »Klingt nach einem guten Plan«, sagt Critter. »Lasst uns aber noch ein paar mehr ausschalten, bevor wir uns auf den Weg machen. Dann haben wir weniger Zs, die sehen, dass ihr da reingeht.«

       Wir töten daraufhin die Hälfte der Zs in der Station, bevor Leeds und ich ins Gebäude gehen und die Tür hinter uns zuschlagen. Drinnen ist genug Licht, damit wir etwas sehen können, aber Leeds holt trotzdem noch eine Taschenlampe heraus und kurbelt kräftig daran, damit das Licht zum Leben erwacht. Er leuchtet umher und wir beide bedecken instinktiv wegen des Gestanks unsere Nase. Der Ort ist komplett mit Z-Dreck überzogen. Er ist überall auf den Instrumenten und den Bürostühlen, die in die Ecken geschoben worden waren.

      »Gott«, sagt Leeds, »sie ja müssen Schulter an Schulter hier drin gesteckt haben.«

      »Ich vermute, sie wurden davon angelockt«, antworte ich und deute auf die fast sauberen Knochen, die im Raum verstreut sind.

      Der Raum ist vielleicht sechs mal sechs Meter. Ein effizientes Betongebäude, dazu entwickelt, die Bedienelemente der Transferstation zu bewahren und sie vor den Elementen zu schützen. Nicht unbedingt dazu gebaut, damit es gemütlich ist. Ich rolle einen der Stühle an die Wand und stelle mich auf ihn. Ich kann nun aus dem Fenster hinausspähen und sehe dort Critter, der seine Gruppe in zwei einzelne aufteilt. Eine Gruppe macht sich auf den Weg nach Whispering Pines, während die andere anfängt, zu springen und zu schreien. Sie ziehen so die Aufmerksamkeit der Zs auf sich und damit automatisch von uns weg. Ich kann sehen, dass Critter bei der Gruppe geblieben ist, die sie ablenken soll. Manchmal ist der Typ zwar eigennützig, aber er hat Eier.

      »Sind sie weg?«, fragt Leeds und beobachtet mich aufmerksam. Das ist die einzige Art und Weise wie dieser Mann etwas beobachtet: aufmerksam. Er ist niemand, der die Dinge dem Zufall überlässt. Wenn es eine Sache gibt, die ich in den letzten zwei Monaten gelernt habe, ist es, dass Captain Walt Leeds gerne informiert sein will. Er übereilt Entscheidungen nicht.

      »Jetzt sind sie es«, sage ich, »bis auf ein paar Nachzügler, aber das war ja zu erwarten.«

      »Dann sollten wir wohl besser runtergehen«, erwidert Leeds und bedeutet mir, von dem Stuhl zu steigen. »Und versteck dich. Sie sehen unsere Bewegungen hier drin, und dann werden sie herlaufen, um das Ganze zu untersuchen. Dadurch werden nur noch weitere kommen.«

      »Japp«, antworte ich lächelnd, als ich auf den verschmutzten Beton trete. »Nicht mein erstes Z-Rodeo.«

      »Natürlich nicht«, entgegnet Leeds grinsend, »ich bin einfach nur daran gewöhnt, Befehle zu erteilen.«

      »Ich bin verheiratet. Also bin ich daran gewöhnt sie entgegenzunehmen«, meine ich lachend. Dann schaue ich ihn ernst an. »Sag Stella aber nicht, dass ich das gesagt habe. Bitte.«

      »Das würde mir doch nicht im Traum einfallen, Jace«, antwortet er und sieht sich nun das Bedienfeld an. »Wahrscheinlich sollten wir aus der Zeit, die uns noch bleibt, das Beste machen und rauskriegen, was es mit der ganzen Sache auf sich hat. Cob hätte daraus schlau werden können. Er war schließlich der Ingenieur des Teams.«

      »Ja. Sorry«, sage ich und lege die Stirn in Falten.

      »Wofür?«, fragt Leeds, während er mich ansieht. »Du gibst dir doch nicht immer noch die Schuld für Cob und Stick, oder? Falls du das tust, dann schüttele das endlich ab, Stanford. Sie waren Soldaten und sie sind im Kampf gestorben. Es gibt keine bessere Auszeichnung für sie.«

      »Nun, da fallen mir wesentlich bessere ein, als den Arsch eines verwöhnten Vorstädters zu retten. Vor allem, da ich euch überhaupt erst in den Kampf verwickelt habe.«

      Leeds winkt ab. »Irgendwann hätten wir uns sowieso an dem Kampf beteiligen müssen.« Er atmet tief ein und wendet sich von den Bedienelementen ab, um mich anzusehen. »Hör zu, Jace. Vance war ein Psycho, schlicht und einfach. Er war ein korrupter Banker, der sich selbst als Al Capone der Appalachen bezeichnete. Und das war vor den Zs.

       Post-Z vielleicht? Er dachte, er wäre ein römischer Kaiser. Und genau so krank und verdreht. Mein Team ist bereits auf mehrere seiner Anhänger gestoßen, die sich in die Nähe von Asheville gewagt haben. Deine Situation mag vielleicht den Zeitpunkt für uns gewählt haben, aber es war unser Kampf.«

      »Ja, aber …«

      »Kein aber. Spiele die Erinnerung an meine Männer nicht herunter, indem du nach Ausreden suchst. Sie haben dabei geholfen einen gefährlichen Mann zu stoppen, der im Begriff war viele deiner Freunde zu töten. Und in der heutigen Zeit können wir es uns nicht leisten, auch nur ein einziges Leben zu verlieren.«

      »Das ist genau der Punkt«, entgegnete ich, »wir konnten es uns nicht leisten, Stick und Cob zu verlieren.«