Dass sich der Laie das eine oder andere Fremdwort des Fachmanns vorsetzen lassen muss, liegt in der Natur der Dinge, die eine tiefere menschliche Erkenntnis erst ermöglichen. Was aber, wenn ein verbaler Widerspruch so stark in uns verwurzelt ist, dass es erst einer besonderen Übereinkunft bedarf, damit sich die Leute reibungslos verständigen können? Wie in unserem Benennungsfall? Die Einen verstehen unter Pilz das, was man sehen, anfassen und essen kann – oder sein lassen sollte. Das sind wohl die meisten. Sie sagen zum Fruchtkörper Pilz. Doch der Fruchtkörper hat allein die Aufgabe, Sporen für die Vermehrung zu bilden und auszustreuen. Alle weiteren Aufgaben erfüllt der andere, meist unsichtbare faden- und fadenbündelförmige Teil des Pilzes im Boden, an der Baumrinde u.a. Dieses Myzel bildet zusammen mit seinem/seinen Fruchtkörper(n) den eigentlichen Pilz. Wir wollen ihn „Gesamtpilz“ nennen, um nicht noch weitere wissenschaftliche Bezeichnungen bemühen zu müssen. Damit sind wir – wie in der Praxis ohnehin – überein gekommen, mit dem Wort Pilz in erster Linie den Fruchtkörper zu meinen. Das schließt nicht aus, dass wir vom Augenhintergrund heraus immer auch auf das Myzel schielen.
Wir konzentrieren uns auf die heimischen Pilzarten mit Hut und Stiel. Und alle Pilze, die nicht mit irgendwie gestaltetem Hut und Stiel ausgestattet sind, darunter die winzig kleinen, lieben Hefepilze und der flächige böse Hausschwamm, wollen wir übergehen. Ob nun saprophytisch (organisches Material zersetzend), parasitisch (auf Kosten anderer Lebewesen existierend) oder symbiontisch als Mykorrhiza-Pilz lebend (der in friedlicher Eintracht mit einer Pflanze zu deren und seinem eigenen Nutzen wirkt) – die Lebensweise der Pilze wird nur dann eine Rolle für uns spielen, wenn sie entscheidend für die Fruchtkörperbildung ist.
Ein Kapitel aus der Mykologie verdient es, näher in Augenschein genommen zu werden, weil es aus den neueren Untersuchungen auch wirklich Neues bringt. Davon der folgende Bericht.
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