Wer ist der Richtige. Carmen Sommer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Carmen Sommer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783748566588
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sie in den Armen hielt und mit ihr über die Tanzfläche schwebte. Sie war in diesem Moment glücklich und vergaß alles, was sie sonst beschäftigte. Georg ging es nicht anders. Er gönnte ihr kaum eine Pause. Jeden Tanz wollte er mit ihr tanzen. Es war ein wundervolles Gefühl sie in den Armen zu halten. Es ist ihm schon früher aufgefallen wie hübsch und bezaubernd sie war. Sie schwebte wie eine Feder mit ihm über das Parkett. Verträumt schauten sie sich in die Augen. Es war ein wunderschöner Abend.

      Während der Heimfahrt sprachen sie kaum ein Wort miteinander. Irgendetwas war passiert. Zu Hause angekommen, hielt Georg ihr die Tür auf.

      „Es war seit langem der schönste Abend, den ich hatte. Ich danke dir.“, hauchte Georg.

      „Für mich auch.“

      Georg kam näher, als wollte er sie küssen. Doch in letzter Sekunde hielt er inne.

      „Gute Nacht Britta.“

      „Gute Nacht Georg.“

      Sie ging ins Haus und er fuhr davon.

      Die ganze Nacht dachte Britta an diesen Abend. Wollte er sie wirklich küssen? Unsinn. Dieser Mann hatte doch kein Interesse an ihr. Sie verstanden sich gut, ja, vor allem bei der Arbeit. Aber ansonsten, nein, da ist nichts.

      Auch Georg dachte die ganze Nacht an Britta. Sie war bezaubernd, sie hat sich in sein Herz geschlichen, ohne dass er es groß bemerkte. Er hatte zwar in den letzten Wochen Britta mit anderen Augen angesehen, aber verliebt war er nicht.

      Sie gefiel ihm und er fand sie sympathisch, aber mehr. Nein. Er musste Abstand halten. Er wollte mit ihr gut zusammen arbeiten. Vielleicht auch ab und zu mit ihr ausgehen, aber nur, weil er sie nett fand und man sich mit ihr gut unterhalten konnte.

      Der darauffolgende Tag verlief hektisch. Georg bestaunte das neue Kleid und war zufrieden. Alle anderen Modelle waren auch bereits fertig und von Georg in Augenschein genommen. Beide vermieden es, sich dabei in die Augen zu schauen. Denn seit gestern Abend war alles anders. Auch wenn beide es nicht wahrhaben wollten.

      „Britta, wie wäre es, wenn du das Kleid, dass du gestern getragen hast, auch auf der Modenschau vorführen würdest. Es ist wunderschön. Ich glaube, da gibt es viel Applaus dafür.“

      „Meinst du?“

      „Ja. Führ es vor. Du selbst. Das Kleid ist nur für dich gemacht. Keine andere könnte es so vorführen wie du.“

      Britta war erstaunt. Sollte sie das wirklich tun.

      „Ich weiß nicht? Ich bin kein Modell?“

      „Das musst du auch nicht sein. Du präsentierst das Kleid auf ganz natürliche Weise. Du wirst sehen, dass kommt an. Bitte, tu mir den Gefallen.“

      „Also gut, ich tue es. Ich bin jetzt schon ganz nervös. Wie soll ich das bis morgen durchstehen. Und wie kann ich mich beruhigen, bevor ich auf den Laufsteg gehe?“

      „Ich werde bei dir sein. Ich halte deine Hand, bevor du raus gehst und gebe dir Kraft. Vertrau mir, du wirst es gut machen. Davon bin ich überzeugt.“

      Er nahm sie kurz in den Arm.

      „Ok. Ich versuche es. Aber du musst da sein. Ohne dich schaffe ich es nicht.“

      „Ich bin da. Wenn du willst, kann ich heute Nacht bei dir bleiben. Wir könnten nochmal über alles reden. Vielleicht kann ich dich beruhigen. Keine Angst, ich werde dir nicht zu nahe kommen. Ich schlafe natürlich auf deiner Couch. Möchtest du dass?“

      „Ja. Ich wäre dir dankbar.“

      „Gut, dann komm ich nach der Arbeit bei dir vorbei.“

      Ob das eine gute Idee war, dachte sich Britta.

      Auch Georg hatte ein komisches Gefühl, wenn er daran dachte, heute die Nacht bei Britta zu verbringen. Aber er hatte es ihr versprochen. Was soll schon passieren. Er interessierte sich ja für eine andere Frau.

      So verging der Tag und der Abend kam. Als Britta zu Hause war, machte sie sich etwas zu essen. Dann wollte sie es sich auf der Couch gemütlich machen. Sie dachte an den morgigen Tag und an den Auftritt. Sie nahm ihr Kleid nochmal aus dem Schrank. Ist es wirklich so gut, dass es vorgeführt werden sollte.

      In dem Moment klingelte es an der Tür. Sie öffnete und Georg kam herein.

      „Hallo Britta. Geht‘s dir gut?“

      „Hallo Georg. Ja. Bin aufgeregt, wie du weißt. Aber es geht. Möchtest du was essen oder was trinken?“

      „Ja, gerne. Hatte noch keine Gelegenheit etwas zu essen.“

      Nach dem Essen setzten sie sich mit einem Glas Wein zusammen auf die Couch und gingen nochmal den morgigen Nachmittag und Abend durch. Spät gingen sie zu Bett. Georg schlief wie abgemacht auf der Couch. Es gab keinerlei Annäherungsversuche.

      Britta war sich sicher, dass Georg nicht mehr für sie empfand als Sympathie. Georg hingegen, war sich seiner Gefühle ihr gegenüber nicht mehr sicher. Empfand er etwa mehr für sie. Aber er hatte doch erst eine neue Bekanntschaft geschlossen und er war der Meinung, dass er für diese mehr empfand. Momentan war er etwas verwirrt. Mit diesen Gedanken schlief auch er ein.

      Beide träumten von der bevorstehenden Modenschau. In Brittas Traum ging alles schief, was nur schief gehen konnte. Sie wurde auf dem Laufsteg mit ihrem Kleid ausgepfiffen und das neue Kleid, welches für Aufregung sorgen sollte, war

      zerschnitten. Schweißgebadet wachte sie am frühen Morgen auf. Sie stand auf und schaute nach Georg. Der war schon in der Küche und bereitete ein Frühstück zu.

      „Guten Morgen, Britta. Hast du gut schlafen können?“

      „Ich hatte einen schrecklichen Albtraum. Alles ging schief auf unserer Modenschau. Es war grauenhaft. Jetzt bin ich noch mehr aufgeregt.“

      „Komm setz dich, trink einen Kaffee. Der ist schon fertig. Nach diesem Traum kann es nur noch besser werden.“, lächelte er ihr zu.

      Sie machten sich langsam bereit für die Modenschau. Britta hatte ihr Kleid eingepackt.

      Die Modenschau

      Viele Zuschauer und auch die Presse waren schon sehr gespannt, auf dass, was sie erwartete. Bekannte Gesichter saßen in der ersten Reihe. Die Modells führten die Kleider bei leiser Musik vor. Es gab viel Applaus. Dann wurde das Abendkleid, dass sie für den Renner hielten, präsentiert. Alle waren gespannt, vor allem Britta und Georg. Tosender Beifall drang an ihre Ohren und sie schauten sich erleichtert an und fielen sich in die Arme.

      „Schnell mach dich bereit für deinen Auftritt.“, erinnerte Georg sie.

      Ihre Haare fielen ihr wie an diesem Abend, als Georg sie in diesem Kleid sah, über die Schultern. Georg konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Sie sah einfach hinreißend aus.

      Nachdem alle Modells noch einmal auf dem Laufsteg waren, kündigte Georg Britta an. Er lobte sie als vielversprechende Modeschöpferin und ihre liebenswerte Art, die sie auch ihren Kollegen entgegen brachte.

      „Auch das Kleid, dass sie jetzt selbst vorführt, ist von ihr entworfen und selbst genäht worden. Ich konnte es gestern zum ersten mal bestaunen und es gefiel mir so gut, dass ich sie bat, es heute Abend selbst zu präsentieren. Freuen sie sich auf Britta Hofer.“

      Schnell ging er nach hinten und drückte ihr die Hände, wie versprochen.

      „Viel Glück. Du wirst sie begeistern.“

      Er nahm sie in den Arm und hauchte einen Kuss auf ihre Wangen. Sie schaute ihm noch einmal in die Augen und ging auf den Laufsteg.

      Gleich beim ersten Schritt, hatte sie die Nervosität abgelegt und schritt wie eine Königin über den Laufsteg. Ein Jubel entbrannte. Die Leute waren begeistert. Nicht nur von ihrem Kleid, nein auch von ihrer Erscheinung. Die Presse bat sie mehrmals um ein Foto. Auch für das Abendkleid bekam sie viel Lob und es wurde der Renner. Die ganze Kollektion kam hervorragend bei